Archer Jeffrey
vorzubereiten.
Alexander Sherwood hatte gestern abend angerufen und Dick informiert, daß er mit seiner Schwägerin noch vor deren alljährlicher Kreuzfahrt telefoniert und sie ihm versichert habe, sie sei mit zwanzig Millionen Dollar einverstanden; am Tag ihrer Rückkehr erwartete sie Armstrong um achtzehn Uhr in ihrer Wohnung. Als Dick mit Sharon an Bord des Flugzeugs stieg, war er überzeugt, schon morgen der Alleineigentümer einer überregionalen Zeitung zu sein, deren Verkaufszahlen nur noch vom Daily Citizen übertroffen wurden.
Ein paar Stunden, bevor die Queen Elizabeth am Pier 90 anlegte, landete die Maschine auf dem Flughafen Idlewild. Als erstes schauten Dick und Sharon sich am Pier um; dann überquerten sie die dreiundsechzigste Straße, weil Armstrong genau wissen wollte, wo Mrs. Sherwood wohnte. Für ein Trinkgeld von zehn Dollar bestätigte der Portier, sie würde in wenigen Stunden von ihrer Kreuzfahrt zurückerwartet.
Beim Dinner an diesem Abend redeten Dick und Sharon kaum ein Wort miteinander. Er fragte sich, warum er sie überhaupt mitgenommen hatte. Als er ins Badezimmer ging, lag sie bereits im Bett, und als er herauskam, schlief sie. Im Bett überlegte er, was zwischen jetzt und morgen um achtzehn Uhr noch alles schiefgehen könne.
»Ich glaube, sie hat die ganze Zeit gewußt, was wir vorhaben«, sagte Kate und blickte Mrs. Sherwoods Rolls nach.
»Nie und nimmer«, widersprach Townsend. »Aber selbst wenn dem so ist – sie ist auf meine Bedingungen eingegangen.«
»Vielleicht waren es ihre Bedingungen?« gab Kate leise zu bedenken.
»Was willst du damit sagen?«
»Für mein Empfinden ging alles zu glatt. Vergiß nicht, sie ist keine Sherwood. Sie war nur so schlau, in die Familie einzuheiraten.«
»Du bist mißtrauischer geworden, als gut für dich ist«, stellte Keith fest. »Denk daran, daß sie nicht Richard Armstrong ist.«
»Ich bin erst dann überzeugt, wenn du ihre Unterschrift auf beiden Verträgen hast.«
»Beiden?«
»Sie wird ihr Drittel am Globe erst verkaufen, wenn sie völlig sicher sein kann, daß du ihren Roman verlegst.«
»Es dürfte nicht schwierig sein, sie davon zu überzeugen«, meinte Keith. »Vergiß nicht, daß sie keine Hoffnung mehr hatte, jemandem ihren Roman aufschwatzen zu können. Man hat ihr das Manuskript bereits fünfzehnmal zurückgeschickt, bevor sie über mich gestolpert ist.«
»Gestolpert? Vielleicht war’s Absicht. Vielleicht hat sie dich vorher kommen sehen.«
Townsend blickte zum Kai hinunter, als eine schwarze Pullmanlimousine vor der Gangway hielt. Ein großer, kräftiger Mann mit krausem schwarzem Haar sprang vom Rücksitz hinter dem Chauffeur und schaute zu den Passagieren an Deck hinauf. »Tom Spencer ist soeben eingetroffen«, sagte Townsend. Er wandte sich wieder Kate zu. »Hör auf, dir Sorgen zu machen. Bis du morgen wieder in Sydney bist, gehören mir bereits dreiunddreißig Prozent des Globe. Und das hätte ich ohne dich nie geschafft. Ruf mich sofort an, wenn du auf dem Kingsford Smith gelandet bist; dann laß ich dich den neuesten Stand der Dinge wissen.« Keith nahm sie in die Arme und küßte sie, bevor sie beide in ihre getrennten Kabinen zurückkehrten.
Keith schnappte sich sein Gepäck und ging rasch zum Kai hinunter. Sein New Yorker Anwalt eilte schnellen Schrittes um den Wagen herum – ein Rückfall in seine Aktivenzeit als Querfeldeinläufer, wie er Keith einmal erklärt hatte.
»Wir haben einunddreißig Stunden, Tom«, erklärte Townsend, als sie einander die Hand gaben.
»Also ist Mrs. Sherwood auf Ihren Plan eingegangen«, stellte der Anwalt fest und führte seinen Mandanten zur Limousine.
»Ja, aber sie will zwei Verträge«, erklärte Townsend und setzte sich in den Wagen. »Doch leider ist keiner davon der Vertrag, den ich Sie aufzusetzen bat, als ich von Sydney anrief.«
Tom zog einen gelben Notizblock aus seiner Aktentasche und legte ihn sich auf die Knie. Er wußte längst, daß sein Mandant nichts davon hielt, Zeit mit Small-talk zu vergeuden. Während Townsend ihm die Einzelheiten der Bedingungen Mrs. Sherwoods nannte, notierte Tom sich alles. Nachdem er gehört hatte, was im Laufe der letzten Tage vor sich gegangen war, stieg unwillkürlich Bewunderung für die alte Dame in ihm auf. Während Tom seinem Mandanten noch verschiedene Fragen stellte, gelangte der Wagen ans Ziel. Keiner der beiden bemerkte, daß sie bereits an den Bordstein vor dem Hoteleingang fuhren.
Townsend sprang aus dem Wagen, bahnte sich einen
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