Archer Jeffrey
7 B gestattet jedem Aktionär, der an der Jahreshauptversammlung teilnimmt«, er las nun direkt aus dem kleinen roten Buch: »›einen Kandidaten für jegliche Position innerhalb der Gesellschaft vorzuschlagen‹. Ist das der Paragraph, auf den Sie verweisen, Sir?« Adams blickte Andrew Fraser fest an.
»Ja«, antwortete der erfahrene Anwalt. Der Verwaltungschef – noch immer in die Statuten vertieft – zupfte am Ärmel des Vorstandsvorsitzenden. Wieder beugte Adams sich hinunter und hörte sich die Worte des Verwaltungschefs an. Andrew Fraser blieb ruhig stehen. Augenblicke später richtete der Vorstandsvorsitzende sich zu seiner vollen Größe auf und blickte Fraser durchdringend an. »Sie sind sich doch sicher bewußt, Sir, daß ein Alternativkandidat für das Amt des Vorstandsvorsitzenden schriftlich vorgeschlagen werden muß, und dies mindestens dreißig Tage vor der Jahreshauptversammlung? Paragraph 76, Absatz eins«, sagte er nicht ohne Befriedigung.
»Dessen bin ich mir bewußt, Sir«, antwortete Fraser, der immer noch stand. »Allerdings habe ich nicht die Absicht, einen anderen Kandidaten für das Amt des Vorstandsvorsitzenden vorzuschlagen.«
Aufruhr brach im Saal aus. Wieder mußte Adams mehrmals mit dem Hammer auf den Tisch schlagen, bevor Fraser fortfahren konnte.
»Ich möchte einen Kandidaten für das Amt des Direktors der Summers-Stiftung vorschlagen.«
Townsend nahm den Blick nicht von Lloyd Summers, der kreidebleich geworden war. Er starrte Andrew Fraser an und tupfte sich die Stirn mit einem roten Seidentüchlein ab.
»Aber mit Mr. Summers haben wir bereits einen ausgezeichneten Direktor!« wandte der Vorstandsvorsitzende ein. »Oder möchten Sie ihn lediglich in seinem Amt bestätigt sehen? Falls dies der Fall ist, kann ich Ihnen versichern, daß Mr. Armstrong beabsichtigt …«
»Nein, Sir. Ich beantrage, daß Mr. Summers von Miß Angela Humphries abgelöst wird, die derzeit das Amt der stellvertretenden Direktorin bekleidet.«
Der Vorsitzende beugte sich schon wieder zu seinem Verwaltungschef hinunter, um sich von diesem bestätigen zu lassen, daß dieser Antrag zulässig war. Tom Spencer erhob sich von seinem Stuhl und überprüfte, ob seine Rekruten sich auch allesamt vor der roten Kordelabsperrung befanden. Townsend sah, daß nun sämtliche Plätze belegt waren und mehrere Spätankömmlinge sich entweder an die Seiten der Stuhlreihen gestellt oder auf den Mittelgang gesetzt hatten.
Nachdem man Adams versichert hatte, daß der Antrag rechtsgültig sei, fragte er: »Unterstützt jemand diesen Antrag?« Zu seiner Überraschung schossen mehrere Hände in die Höhe. Adams wies auf eine Frau in der fünften Reihe. »Dürfte ich um Ihren Namen für das Protokoll bitten?«
»Ich bin Mrs. Roscoe.«
Der Verwaltungschef blätterte in dem roten Büchlein und reichte dieses dem Vorsitzenden. Die betreffende Seite war aufgeschlagen.
»Es ist meine Aufgabe, Sie darüber im Kenntnis zu setzen, daß nach den Bestimmungen des Paragraphen 7 B nunmehr eine Wahl stattfinden muß, die es jedem anwesenden Aktionär gestattet, seine Stimme abzugeben.« Er las nun wieder direkt aus dem Büchlein: »Gemäß den Statuten werden Stimmzettel verteilt…« Er blickte auf. »Kreuzen Sie bitte eines der vorgesehenen Kästchen an und geben Sie damit bekannt, ob Sie für oder gegen den Antrag sind, Mr. Lloyd Summers, den Direktor der Summers-Stiftung, durch Ms. Angela Humphries abzulösen.« Er machte eine Pause. »Ich halte es für angemessen, Sie zu diesem Zeitpunkt darüber zu informieren, daß der Vorstand diesen Antrag einstimmig ablehnen wird, da wir alle der Meinung sind, daß die Stiftung durch ihren derzeitigen Direktor, Mr. Summers, gut verwaltet wurde, so daß er in seinem Amt verbleiben solle.« Summers blickte nervös zu Adams, wurde jedoch sichtlich ruhiger, als sämtliche Vorstandsmitglieder bestätigend nickten.
Angestellte schritten die Gänge entlang und verteilten Stimmzettel. Armstrong kreuzte das Kästchen »Gegen den Antrag« an, Townsend das Kästchen »Für den Antrag«; dann steckten beiden ihre Stimmzettel in die herumgereichte Wahlbox.
Da die Abstimmung zeitraubend war, erhoben sich einige der Aktionäre, die bereits ihre Stimme abgegeben hatten, und streckten sich. Lloyd Summers blieb zusammengesunken auf seinem Stuhl sitzen und wischte sich immer wieder mit dem roten Tüchlein die Stirn ab. Angela Humphries blickte kein einziges Mal in seine Richtung.
Russell riet seinem Mandanten, gelassen zu
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