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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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Schritt sich als unnötig erweist und wir weiter zusammenarbeiten, werde ich zum dritten Schritt übergehen und sämtliche Banken und Geldinstitute aufsuchen, mit denen Sie zu tun haben, um sie zu veranlassen, Ihnen noch etwas Zeit für die Rückzahlung Ihrer Kredite zu geben. Ich muß jedoch gestehen – wäre ich an Stelle der Banken, würde ich Ihnen keinen Tag länger geben.«
Sie hielt kurz inne; dann beugte sie sich vor und schlug einen weiteren Ordner auf. »Es sieht ganz so aus, als müßte ich…«, sie blickte auf einen handgeschriebenen Zettel, »siebenunddreißig Banken und elf andere Geldinstitute auf vier Kontinenten besuchen, von denen die meisten sich heute vormittag bereits mit mir in Verbindung gesetzt haben. Ich hoffe nur, ich kann diese Banken lange genug hinhalten, bis ich das alles hier durchschaue.« Ihre Hand fuhr durch die Luft, über die Akten auf ihrem Schreibtisch hinweg. »Falls alle drei Schritte wie durch ein Wunder vollzogen werden können, wird meine letzte – und bei weitem schwierigste – Aufgabe darin bestehen, diese Banken und Geldinstitute, die sich zur Zeit die allergrößten Sorgen um Ihre Zukunft machen, davon zu überzeugen, daß es in ihrem eigenen Interesse ist, Ihnen ein Finanzierungspaket zuzugestehen, das Ihrer Gesellschaft ein Überleben auf Dauer gestattet. Diese vierte Stufe werde ich jedoch nur erreichen, wenn ich den Banken mit Hilfe der Zahlen neutraler Wirtschaftsprüfer beweisen kann, daß die Kredite von Ihrer Seite durch tatsächliche Aktiva und reale Gewinne gesichert sind. Es wird Sie gewiß nicht verwundern, daß auch ich in dieser Beziehung erst noch überzeugt werden muß. Und bilden Sie sich nicht für einen Moment ein, daß Sie gewonnen haben, falls wir diese vierte Stufe erreichen! Dann nämlich ist der Zeitpunkt gekommen, Sie über die Einzelheiten der fünften Stufe zu informieren.«
Townsend spürte, wie ihm der Schweiß von der Stirn über die Nase perlte.
»In einer Hinsicht hatte die Financial Times recht«, fuhr sie fort. »Falls auch nur eine der Banken querschießt, dann, ich zitiere: ›… stürzt das gesamte, kunstvoll zusammengefügte Gebäude ein‹. Sollte es dazu kommen, werde ich Ihren Fall an einen Kollegen weitergeben, der ein Stockwerk unter diesem arbeitet und auf Liquidationen spezialisiert ist.
Das wäre es fürs erste, Mr. Townsend. Falls Sie dem Schicksal Ihrer Landsleute Mr. Alan Bond und Mr. Christopher Skase entgehen wollen, müssen Sie sich nicht nur damit einverstanden erklären, vorbehaltlos mit mir zusammenzuarbeiten
– Sie müssen mir überdies verbindlich zusagen, daß Sie von dem Augenblick an, da Sie mein Büro verlassen, keinen Scheck mehr ausstellen und keine Gelder von irgendeinem Ihrer Konten transferieren, es sei denn, dieser Transfer ist zur Deckung Ihrer täglichen Ausgaben unbedingt erforderlich. Und selbst diese Summen dürfen ohne mein Wissen unter keinen Umständen zweitausend Dollar überschreiten.« Sie blickte auf und wartete auf Keiths Antwort.
»Zweitausend Dollar?« wiederholte er.
»Ja«, bestätigte Mrs. Beresford. »Sie können mich jederzeit, Tag und Nacht, erreichen und werden nie länger als eine Stunde auf meine Entscheidung warten müssen. Sollten Sie sich jedoch außerstande sehen, sich an diese Bedingungen zu halten«, sie klappte den Ordner zu, »bin ich nicht bereit, Sie weiterhin zu vertreten und werde die Zusammenarbeit aufkündigen – was dieses Bankhaus mit einschließt, dessen Ruf ebenso auf dem Spiel steht, was ich wohl nicht zu erwähnen brauche. Ich hoffe, ich habe Ihnen meine Position klargemacht, Mr. Townsend.«
»Überdeutlich«, versicherte Keith, der sich fühlte, als hätte er zehn Runden mit einem Schwergewichtsboxer hinter sich.
Elizabeth Beresford lehnte sich in ihrem Sessel zurück. »Sie möchten sich vielleicht erst professionellen Rat einholen«, sagte sie. »In diesem Fall stelle ich Ihnen gern eines unserer Sitzungszimmer zur Verfügung.«
»Das wird nicht nötig sein«, entgegnete Townsend. »Wäre mein Rechtsberater mit irgendeinem Teil Ihrer Ausführungen nicht einverstanden gewesen, hätte er es längst gesagt.«
Tom erlaubte sich ein Lächeln.
»Ich gebe mich völlig in Ihre Hände.« Townsend wandte sich Tom zu, der bestätigend nickte.
»Gut«, sagte Mrs. Beresford. »Dann könnten Sie vielleicht damit anfangen, mir erst einmal Ihre Kreditkarten in die Hände zu geben.«
Drei Stunden später erhob Keith sich aus dem Sessel, verabschiedete sich von Tom,

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