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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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nicht
gesunken. Ich muß zu einem Vorgespräch. Wegen Oxford.« »Warum machst du dir überhaupt die Mühe?« fragte Penny.
»Falls du wirklich angenommen wirst, würden sich doch bloß
deine schlimmsten Befürchtungen über die Engländer
bestätigen.«
»Ich weiß, aber meine Mutter…«, begann er, während er
sich die Hose zum zweitenmal hochzog.
»Außerdem hab’ ich gehört, wie mein Vater zu Mr. Clarke
sagte, daß er deinen Namen nur deiner Mutter zuliebe noch auf
die Liste gesetzt hat.«
Penny bereute die Worte, kaum daß sie ausgesprochen
waren.
Keith starrte zu dem Mädchen hinunter, das normalerweise
nicht errötete, und seine Augen verengten sich zu Schlitzen.
    Keith bediente sich seiner zweiten Ausgabe der Schülerzeitung, um seiner Meinung über Privatschulen Luft zu machen. »Nun, da wir uns der zweiten Hälfte des zwanzigsten
    Jahrhunderts nähern, sollte nicht mehr Geld allein eine gute Ausbildung garantieren«, schrieb er. »Der Besuch der besten Schulen müßte jedem offenstehen, der die erforderliche Begabung besitzt, und sollte nicht davon abhängen, in welche Familie man hineingeboren wurde.«
    Keith wartete, daß der Zorn des Direktors sich auf sein Haupt herabsenkte, doch von dieser Seite kam nur Schweigen. Mr. Jessop nahm die Herausforderung nicht an – was daran liegen mochte, daß Keith von den 5.000 Pfund, die für den Bau des neuen Kricketpavillons erforderlich waren, bereits 1.470 Pfund an Spenden gesammelt hatte. Zugegeben, das meiste davon stammte von Kontaktleuten seines Vaters, die das Geld bezahlten, um ihre Namen in Zukunft aus den Schlagzeilen der Titelseiten herauszuhalten, wie Keith vermutete.
    Tatsächlich war die einzige Auswirkung des Artikels keine Beschwerde, sondern ein Angebot über 10 Pfund vom Melbourne Age, dem Hauptkonkurrenten Sir Grahams, der den zweitausendfünfhundert Anschläge langen Artikel ungekürzt abdrucken wollte. Keith nahm sein erstes Honorar als Journalist erfreut entgegen, verwettete jedoch am folgenden Mittwoch die gesamte Summe bereits wieder und bewies damit aufs neue, daß Lucky Joes System keineswegs unfehlbar war.
    Trotzdem freute Keith sich darauf, seinen Vater mit dem kleinen Coup beeindrucken zu können. Am Samstag las er seinen Artikel im Melbourne Age. Die Redakteure hatten kein einziges Wort geändert, dem Artikel jedoch einen höchst irreführenden Titel verpaßt: SIR GRAHAMS SOHN FORDERT STIPENDIEN FÜR AUSTRALISCHE EINGEBORENE. Auf der einen Hälfte der Seite konnte man Keith’ radikale Anschauungen lesen, auf der anderen einen Artikel des Redakteurs für Wissenschaft und Bildung, der sich überzeugend für die Privatschulen einsetzte. Die Leser wurden um ihre Meinung gebeten, und am folgenden Samstag hatte der Age auf Sir Grahams Kosten seinen großen Tag.
    Keith war erleichtert, daß sein Vater dieses Thema nie zur Sprache brachte. Allerdings hörte er, wie er zu seiner Mutter sagte: »Der Junge dürfte eine Menge aus dieser Sache gelernt haben. Und überhaupt… in mancher Hinsicht muß ich ihm sogar recht geben.«
    Seine Mutter war allerdings nicht ganz dieser Ansicht, was sie auch deutlich zum Ausdruck brachte.
     
    Während der Ferien wurde Keith jeden Vormittag von Miss Steadman auf die Abschlußprüfungen vorbereitet.
     
    »Lernen ist nur eine andere Form der Tyrannei«, erklärte
    Keith nach einer anstrengenden Vormittags-Nachhilfestunde. »Verglichen mit der Tyrannei, den Rest seines Lebens
unwissend zu sein, ist es nichts«, versicherte Miss Steadman
ihm.
Nachdem sie Keith noch einige Themen zum Wiederholen
aufgegeben hatte, verließ er das Haus, um den Rest des Tages
beim Courier zu verbringen. Wie sein Vater fühlte Keith sich
bei den Journalisten viel wohler als in Gesellschaft der reichen
und mächtigen ehemaligen St.-Andrews-Schüler, denen er
immer noch Spendengelder für den Pavillon zu entlocken
versuchte.
Für seine erste offizielle Arbeit beim Courier wurde Keith
dem Gerichtsreporter der Zeitung zugeteilt, Barry Evans, der
ihn jeden Nachmittag ins Gericht zu den Verhandlungen
schickte – Taschendiebstähle, Einbrüche, Ladendiebstähle und
hin und wieder ein Fall von Bigamie. »Halte nach Namen
Ausschau, die in der Öffentlichkeit bekannt sind«, wies Evans
ihn an. »Oder besser noch, nach Angeklagten oder Zeugen, die
mit Prominenten verwandt sind. Am allerbesten sind natürlich
Leute, die selbst in der Öffentlichkeit stehen.«
Keith war sehr fleißig, aber offensichtlich nicht sehr erfolgreich. Wenn es ihm

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