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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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zu gern fort von diesem Krieg wollen.«
Lubji sprang auf. »Ich muß sofort los.«
»Nicht so hastig junger Mann«, sagte der Bauer und paffte an der Pfeife. »So schnell kommen die Deutschen nun auch wieder nicht über die Berge.« Lubji setzte sich wieder. Die Frau des Bauern schnitt einen weiteren Brotlaib an, tunkte den Anschnitt in Bratenfett und setzte ihn Lubji vor.
Es waren nur noch ein paar Krumen übrig, als Lubji sich schließlich vom Tisch erhob und dem Bauern aus der Küche folgte. Die Frau packte Äpfel, Käse und Brot in einen Sack und reicht ihn Lubji, bevor dieser zu dem Mann auf den Traktor kletterte. Der Bauer brachte Lubji zum Ortsrand. Die Straße, die sie befuhren, führte zur Küste, wie der Bauer ihm versicherte.
Lubji stapfte los und reckte jedesmal, wenn sich ein Fahrzeug näherte, den Daumen in die Höhe. Doch in den ersten zwei Stunden hielt kein einziger Wagen. Es war bereits später Nachmittag, als endlich ein klappriger alter Tatra wenige Meter vor ihm stehenblieb.
Lubji rannte zur Fahrerseite, als das Fenster heruntergekurbelt wurde.
»Wohin willst du?« fragte der Mann am Steuer.
»Nach Dubrovnik«, antwortete Lubji lächelnd. Der Fahrer zuckte die Schultern, kurbelte wortlos das Fenster hoch und – fuhr weiter.
Mehrere Traktoren, zwei Personenwagen und ein Laster fuhren an Lubji vorbei, bis endlich wieder ein Wagen hielt; der Fahrer stellte die gleiche Frage wie der erste, und Lubji gab die gleiche Antwort.
»So weit muß ich zwar nicht«, sagte der Mann, »aber ich könnte dich immerhin ein Stück mitnehmen.«
Ein Personenwagen, zwei Laster, drei Pferdefuhrwerke und ein Motorrad mit Soziussitz halfen Lubji schließlich, die Reise nach Dubrovnik in drei Tagen zu bewältigen. In dieser Zeit hatte Lubji allen Proviant verzehrt, den die Bäuerin ihm mitgegeben hatte, und alles nur mögliche erfahren, wie er in Dubrovnik ein Schiff finden konnte, das ihm helfen würde, den Deutschen zu entkommen.
Nachdem man ihn am Rand der geschäftigen Hafenstadt abgesetzt hatte, dauerte es nicht lange, bis Lubji feststellte, daß die schlimmsten Befürchtungen des Bauern sich bewahrheiteten: Er sah, wie die Einwohner sich auf eine deutsche Invasion vorbereiten, wohin er auch blickte. Lubji hatte nicht die Absicht, noch einmal so lange zu warten, bis die Nazis sich der Stadt näherten. Hier würden sie ihn nicht im Schlaf überraschen.
Wie der Bauer es ihm geraten hatte, begab er sich sofort zum Hafen. Die nächsten zwei Stunden schritt er den Kai auf und ab und versuchte zu erraten, welche Schiffe von woher kamen und wohin sie wollten. Drei Schiffe zog er in die engere Wahl, ohne jedoch zu wissen, wann sie auslaufen würden oder was ihr Bestimmungshafen war. So streifte Lubji im Hafen herum, doch sobald er irgend jemanden in Uniform sah, verschwand er eiligst in einem der vielen Gäßchen des Hafenviertels. Einmal tauchte er sogar hastig in einer überfüllte Kneipe unter, obwohl er gar kein Geld besaß.
Er setzte sich in die hinterste Ecke der schmuddeligen Kaschemme, hoffte, nicht aufzufallen und lauschte den Gesprächen, die in verschiedenen Sprachen an den Nachbartischen geführt wurden. Nach einer Weile erfuhr er, wo es käufliche Frauen gab, welches Schiff die beste Heuer für Heizer bezahlte, ja, sogar, wo man sich zu einem günstigen Preis einen Neptun tätowieren lassen konnte. Doch in dem geräuschvollen Durcheinander bekam er auch mit, daß die Arridin als nächstes Schiff Anker lichten würde, sobald sie eine Ladung Weizen übernommen hatte. Nur über den Bestimmungshafen dieses Schiffes konnte Lubji nichts herausfinden.
Ein Seemann wiederholte ein paarmal das Wort »Ägypten«, was Lubji sogleich an Moses und das Gelobte Land denken ließ.
Er stahl sich aus der Kneipe und kehrte zum Kai zurück. Diesmal nahm er jedes Schiff genauer in Augenschein, bis er schließlich zu einer Gruppe Männer gelangte, die Säcke zum Laderaum eines kleinen Frachtdampfers mit Namen Arridin schleppten. Lubji betrachtete die Flagge, die schlaff vom Mast des Schiffes hing. Es ging kein Wind, der die Flagge hätte zum Flattern bringen können; deshalb wußte er nicht, aus welchem Land der Dampfer stammte. Doch eines war er sich gewiß: Ein Hakenkreuz war nicht auf der Flagge.
Lubji trat zur Seite und beobachtete, wie die Schauerleute sich die Säcke auf die Schultern hoben, sie die Laufplanke hinaufschleppten und in ein Loch in Decksmitte fallen ließen. Am Ende der Laufplanke stand ein Vorarbeiter und hakte

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