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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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Private Player an der Küste der Normandie gelandet war, marschierte das North Staffordshire Regiment über die Champs-Elysees, und der frischgebackene Sergeant Player dachte nur an eines: wie er ein Mädchen finden konnte, das bereit wäre, die drei Nächte seines Urlaubs mit ihm zu verbringen – oder besser noch: jede Nacht ein anderes.
    Doch ehe die Männer auf die Stadt losgelassen wurden, mußten sich alle Unteroffiziere beim Willkommenskomitee für alliiertes Personal melden, wo sie beraten wurden, wie sie sich in Paris zurechtfinden konnten. Sergeant Player hätte sich keine größere Zeitverschwendung vorstellen können. Er wußte genau, wie er zurechtkommen mußte, egal in welcher europäischen Großstadt. Jetzt wollte er so schnell wie möglich losziehen, ehe die amerikanischen Truppen alle weiblichen Wesen unter vierzig für sich in Beschlag nahmen.
    Als Sergeant Player im Hautquartier des Komitees eintraf, einem requirierten Haus an der Place de la Madeleine, stellte er sich an einer langen Schlange an, um endlich in den Besitz einer Informationsbroschüre zu kommen, der zu entnehmen war, was von einem alliierten Soldaten erwartet wurde, solange er sich auf alliiertem Gebiet aufhielt: wie er zum Eiffelturm kam; welche Bars und Restaurants sich in seiner Preisklasse befanden; wie er verhindern konnte, sich mit Geschlechtskrankheiten anzustecken. Der Text las sich, als hätte ein Damenkränzchen ihn verfaßt, und der Gemeindepfarrer hätte sich anschließend als Redakteur versucht.
    Als Player endlich den Kopf der Schlange erreichte, blieb er wie gebannt stehen. Er war nicht fähig, auch nur ein Wort hervorzubringen, egal in welcher Sprache. Ein schlankes junges Mädchen mit tiefbraunen Augen und dunklem Lockenhaar stand hinter einem Schreibtisch und lächelte den hochgewachsenen, schüchternen Sergeanten an. Sie reichte ihm die Broschüre. Player nahm sie, machte aber keine Anstalten, weiterzugehen.
    »Haben Sie noch irgendwelche Fragen?« erkundigte das Mädchen sich auf englisch, jedoch mit unüberhörbar französischem Akzent.
    »Ja«, erwiderte er. »Wie heißen Sie?«
    »Charlotte.« Sie errötete tief, obwohl man ihr diese Frage heute bestimmt schon ein dutzendmal gestellt hatte.
»Und sind Sie Französin?«
Sie nickte.
»Mach schon Platz, Sarge!« drängte der Corporal hinter ihm.
»Haben Sie in den nächsten drei Tagen schon was vor?« erkundigte Player sich nun in ihrer Muttersprache.
»Nicht viel. Aber ich habe hier noch zwei Stunden Dienst.«
»Dann warte ich auf Sie.« Er wandte sich um und setzte sich auf eine hölzerne Bank an der Wand.
Während der nächsten hundertzwanzig Minuten nahm John Player nur dann den Blick von dem Mädchen mit dem dunklem Lockenhaar, um des öfteren ungeduldig auf den Minutenzeiger der großen Wanduhr hinter ihr zu schauen. Er war froh, daß er gewartet und nicht vorgeschlagen hatte, später zurückzukommen; denn im Laufe dieser zwei Stunden sah er, wie sich mehrere andere Soldaten über den Tisch beugten und dem Mädchen offenbar die gleiche Frage stellten. Jedesmal blickte sie zu dem jungen Sergeanten, lächelte und schüttelte den Kopf. Als sie schließlich von einer Matrone mittleren Alters abgelöst wurde, ging sie zu Player herüber. Und nun war sie es, die ihm eine Frage stellte:
»Was möchten Sie als erstes tun?«
Das sagte er ihr lieber nicht; statt dessen erklärte er sich glücklich damit einverstanden, als sie vorschlug, ihm Paris zu zeigen.
In den nächsten drei Tagen wich Player nur dann von Charlottes Seite, wenn sie in den frühen Morgenstunden in ihr kleines Apartment zurückkehrte. Er fuhr den Eiffelturm hinauf, spazierte die Seineufer entlang, besuchte den Louvre und hielt sich an die meisten Ratschläge in der Broschüre, was zur Folge hatte, daß sie sich fast ständig in Gesellschaft von drei Regimentern unbeweibter Soldaten befanden, die ihren Neid nicht verbergen konnten, wenn sie Player mit Charlotte sahen.
Sie speisten in überfüllten Restaurants, tanzten in Nachtclubs, in denen es so eng war, daß sie sich fast auf der Stelle drehen mußten, und unterhielten sich über alles mögliche – nur nicht über den Krieg, der ihnen möglicherweise nur drei unvergeßliche Tage bescheren mochte. Beim Kaffee im Hotel Cancelier erzählte Player ihr von seiner Familie in Douski, die er seit vier Jahren nicht mehr gesehen hatte.
Dann weihte er sie in alles ein, was er seit seiner Flucht aus der Tschechoslowakei erlebt hatte; nur die Nächte mit

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