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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
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sobald
    wir genügend Geld beisamm’n ‘ab’n.«
»Gut«, sagte Charlie. »Sie können am nächsten Montag
anfangen. Mr. Arnold wird sich um alles kümmern.« Als Charlie Becky erzählte, daß er eine Zofe für sie
angestellt hatte, lachte sie zuerst, dann fragte sie: »Und was
sollte ich mit so einer wollen?« Charlie erklärte ihr genau,
weshalb sie ›so eine‹ wollen würde. Nachdem er fertig war,
sagte Becky lediglich: »Du bist ein Schlimmer, Charlie
Trumper, das steht fest.«
    Bei der Vorstandssitzung im Februar 1924 sagte Crowther, daß Chelsea Terrace 1 vielleicht rascher zum Verkauf käme, als sie gerechnet hatten.
    »Wieso?« fragte Charlie ein wenig besorgt.
»Ihre Schätzung, daß Fothergill spätestens nach zwei Jahren aufgeben müßte, erweist sich als prophetisch«, fuhr Crowther fort. »Er will dem anscheinend zuvorkommen.«
»Also, wieviel verlangt er?«
»So einfach ist es leider nicht.«
»Wieso?«
»Weil er beschlossen hat, seinen Besitz selbst zu versteigern.«
»Versteigern?« rief Becky.
»Ja«, antwortete Crowther. »Auf diese Weise braucht er keine Maklergebühren zu bezahlen.«
»Ich verstehe. Und wieviel, glauben Sie, wird der Laden erbringen?« erkundigte sich der Colonel.
»Das ist nicht so leicht zu beantworten«, meinte Crowther. »Das Geschäft ist viermal so groß wie die anderen in der Terrace, es hat fünf Stockwerke und ist sogar größer als Syd Wrexalls Pub an der anderen Ecke. Außerdem hat es die größte Ausstellfläche auf die Straße in Chelsea und eine Flügeltür zur Fulham Road. Aus all diesen Gründen läßt sich der Wert nicht so ohne weiteres schätzen.«
»Könnten Sie es trotzdem versuchen?« bat der Vorsitzende.
»Grob geschätzt, um die zweitausend«, sagte Crowther, »aber es könnte auch auf dreitausend steigen, falls es noch andere Interessenten gibt.«
»Was ist mit dem Bestand?« fragte Becky. »Soll er mitversteigert werden?«
»Ja.«
»Was ist das wert?« wollte Charlie wissen. »Ungefähr?«
»Das ist eher Mrs. Trumpers Ressort als meines«, entgegnete Crowther.
»Irgend etwas sehr Wertvolles dürfte nicht mehr dasein«, meinte Becky. »Viele von Fothergills besten Sachen gingen bereits durch Sotheby’s, und ich vermute, er hat im vergangenen Jahr ebensoviel zu Christie’s gebracht. Aber ich nehme an, was übrig ist, dürfte unter dem Hammer immer noch um die tausend Pfund bringen.«
»Also dürften Haus und Inventar insgesamt etwa dreitausend Pfund wert sein«, meinte Hadlow.
»Aber Nummer 1 wird für viel mehr versteigert werden«, sagte Charlie.
»Wieso?« fragte Hadlow erstaunt.
»Weil Mrs. Trentham mitsteigern wird.«
»Wie können Sie da so sicher sein?« fragte der Vorsitzende.
»Weil unsere Zofe immer noch mit ihrem zweiten Lakai ausgeht.«
Die anderen Vorstandsmitglieder lachten, doch der Vorsitzende stöhnte. »Nicht schon wieder! Erst die Wohnungen, jetzt das. Wann wird das aufhören?«
»Nicht ehe sie im Grab liegt, vermute ich.« Charlies Stimme hob sich bei jedem Wort.
»Vielleicht nicht einmal dann«, murmelte Becky.
»Wenn Sie damit den Sohn meinen«, sagte der Colonel, »ich bezweifle, daß er uns achtzehntausend Kilometer entfernt viel Schwierigkeiten machen kann. Aber was die Mutter betrifft, so kennt selbst die Hölle nicht die Wut…«, sagte er verdrossen.
»Das wird allgemein falsch zitiert«, warf Charlie ein.
»Wie bitte?« Der Colonel blickte ihn an.
»Congreve, Colonel. Es heißt richtig: ›Der Himmel kennt keinen Grimm gleich dem Haß, der aus Liebe gebor’n, noch kennt die Hölle eine Wut gleich eines verschmähten Weibes Zorn‹.« Die anderen starrten Charlie sprachlos an. Er hatte den Vorstand schon oft verblüfft, doch noch nie so wie jetzt. »Aber wichtiger ist jetzt, daß ich weiß, wie hoch ich für Nummer 1 steigern darf. Bitte die Meinung des Vorstands.«
»Ich halte fünftausend Pfund für notwendig, unter diesen besonderen Umständen«, sagte Becky.
»Aber nicht mehr!« Hadlow studierte die Bilanzaufstellung, die vor ihm lag.
»Vielleicht noch ein Gebot darüber?« schlug Becky vor.
»Tut mir leid, das verstehe ich nicht«, gestand Hadlow. »Was heißt, ›ein Gebot darüber‹?«
»Der Zuschlag auf Gebote erfolgt selten zu der genauen Summe, die man erwartet, Mr. Hadlow. Die meisten Leute, die zu einer Versteigerung gehen, haben einen bestimmten Betrag im Kopf, der unweigerlich in einer runden Zahl endet. Wenn man über diese Summe geht, passiert es nicht selten, daß man den Zuschlag erhält.«
Sogar

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