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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
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dabeizusein.
    Als Charlie zu seinem Platz zurückging, schaute er nicht in die Richtung seiner Frau, die nun irgendwo ziemlich weit hinten sitzen mußte. Auch Mrs. Trentham widmete er keinen Blick, obwohl er ihren auf sich gerichtet spürte.
    Punkt zehn stieg Mr. Fothergill – ein großer, hagerer Mann mit gepflegtem Silberhaar – die vier Stufen zu seinem kreisrunden, hölzernen Auktionatorstand hinauf. Charlie fand, daß er sehr beeindruckend wirkte, wie er so auf sie herunter schaute. Er legte eine Hand auf den Rand des Standes, lächelte strahlend sein dichtgedrängtes Publikum an, griff nach dem Hammer und sagte: »Guten Morgen, meine Damen und Herren.« Atemlose Stille setzte ein. Mr. Fothergill zupfte verlegen an seiner Fliege, ehe er fortfuhr.
    »Wir beginnen nun mit der Auktion des als Chelsea Terrace 1 bekannten Objekts, einschließlich des gesamten Inventars, das während der vergangenen zwei Wochen zur allgemeinen Besichtigung freigegeben worden war. Der höchste Bieter hat sofort nach Beendigung der Auktion zehn Prozent Anzahlung zu leisten und muß die gesamte Summe innerhalb von neunzig Tagen erbracht haben. Diese Bedingungen finden Sie auf dem Formular Ihrer Auktionsliste. Ich wiederhole das nur, damit es zu keinen Mißverständnissen kommen kann, sollten sich zu einem späteren Zeitpunkt irgendwelche Probleme ergeben.«
    Mr. Fothergill räusperte sich, und Charlie spürte, wie sein Herz immer schneller pochte. Er sah, daß der Colonel eine Hand zur Faust ballte, als Becky eine Brille aus ihrer Handtasche holte und sie auf den Schoß legte.
    »Ich habe ein Ausgangsgebot von eintausend Pfund«, sagte Fothergill zu seinem Publikum, von dem viele an der Saalseite standen oder sich an die Wand lehnten, da kaum noch Stühle frei waren. Charlie hielt den Blick auf den Auktionator gerichtet. Mr. Fothergill lächelte in Mr. Wrexalls Richtung, der mit verschränkten Armen eine sichtlich entschlossene Haltung angenommen hatte. »Bietet jemand mehr?«
    »Eintausendfünfhundert«, rief Charlie gerade eine Spur zu laut. Einige, die nicht in die Intrige verwickelt waren, drehten sich um, um zu sehen, wer geboten hatte. Mehrere wandten sich ihren Nachbarn zu und flüsterten.
    »Eintausendfünfhundert«, wiederholte der Auktionator. »Höre ich zweitausend?«
Mr. Wrexall löste die Arme und hob eine Hand wie ein Schüler, der seinem Lehrer zeigen will, daß er die Antwort weiß.
»Zweitausendfünfhundert«, rief Charlie, noch ehe Wrexall die Hand gesenkt hatte.
»Zweitausendfünfhundert in der Mitte des Saales. Höre ich dreitausend?«
Mr. Wrexalls Hand hob sich ein paar Zentimeter von seinem Knie, fiel jedoch wieder zurück. Er hatte die Stirn tief gerunzelt.
»Höre ich dreitausend?« fragte Mr. Fothergill ein zweites Mal.
Charlie konnte seinem Glück nicht trauen. Er würde Nummer 1 für zweitausendfünfhundert Pfund kriegen! Jede Sekunde schien ihm eine Minute, als er darauf wartete, daß der Hammer herunterfallen würde.
Enttäuschung schwang aus Mr. Fothergills Stimme, als er fragte: »Höre ich irgendwo im Saal dreitausend? Nun, dann also für Chelsea Terrace 1 zweitausendfünfhundert zum ersten …« Charlie hielt den Atem an. »Zum zweiten?« Der Auktionator hob den Hammer … »Dreitausend Pfund«, verkündete Mr. Fothergill mit einem erleichterten Seufzer, als Mrs. Trenthams Hand auf den Schoß zurückkehrte.
»Dreitausendfünfhundert«, erhöhte Charlie, als Mr. Fothergill lächelnd in seine Richtung blickte, doch kaum schaute er zu Mrs. Trentham zurück, nickte sie auf des Auktionators Frage nach viertausend Pfund.
Charlie ließ ein oder zwei Sekunden verstreichen, ehe er aufstand, seine Krawatte gerade rückte und langsam, mit grimmiger Miene durch den Mittelgang und hinaus auf die Straße schritt. Er sah weder, wie Becky die Brille aufsetzte, noch Mrs. Trenthams hämisches Lächeln.
»Höre ich viertausendfünfhundert?« fragte der Auktionator, und nach einem flüchtigen Blick in Beckys Richtung. »Ja. Viertausendfünfhundert.« Dann wandte er sich an Mrs. Trentham und erkundigte sich: »Fünftausend, Madam?« Ihr Blick schweifte suchend durch den Saal, aber offensichtlich entdeckte sie nicht, von wem das letzte Gebot gekommen war. Gemurmel wurde zum Geschnatter, als nun alle nach dem Bieter Ausschau hielten. Nur Becky auf ihrem Platz in der letzten Reihe verzog keine Miene.
»Ruhe bitte!« rief der Auktionator. »Ich habe ein Gebot für viertausendfünfhundert Pfund. Höre ich fünftausend?« Sein

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