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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
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gehabt!«
»Nur zwei, um ehrlich zu sein, Corp.«
»Noch ein Wort, Prescott, und du kannst dich gleich nach dem Frühstück zum Latrinendienst melden.«
»Danke. Corporal, aber ich war ‘eut’ morgen schon.«
»‘alt endlich den Mund, Tommy!« mahnte Charlie leise. »Du machst es bloß noch schlimmer für dich!«
»Ich seh’, daß du mein Problem verstehst«, flüsterte Tommy zurück. »Aber der Corp is’ schlimmer als die verfluchten Deutschen.«
»Das kann ich bloß für dich hoffen, Junge«, sagte der Unteroffizier. »Denn das ist deine einzige Chance, heil wieder heimzukommen. Und jetzt marsch zu den Latrinen! Und kein Frühstück!«
Tommy verschwand und kehrte eine Stunde später stinkend wie ein Misthaufen zurück.
»Du könntest das ganze deutsche ‘eer umbringen, ohne daß wir auch nur einen Schuß abfeuern müßten«, meinte Charlie grinsend. »Du brauchst dich bloß vor sie ‘inzustellen und ‘offen, daß der Wind in die richtige Richtung bläst.«
    In der fünften Woche – Weihnachten und Silvester waren ohne größere Festlichkeiten vorübergegangen – bekam Charlie die Verantwortung für den Dienstplan seiner Abteilung übertragen.
    »Die mach’n dich noch zum Colonel, bis du fertig bist«, sagte Tommy.
»Lächerlich«, erwiderte Charlie. »Jedem wird in den zwölf Wochen mal die Einteilung übertragen.«
»Kann mir nicht vorstellen, daß sie das Risiko mit mir eingeh’n würden«, entgegnete Tommy. »Ich würd’ die Gewehre auf die Offiziere richten und als erstes auf den ‘undesohn Trentham schießen.«
Charlie stellte lest, daß es ihm Spaß machte, Verantwortung für die Truppe zu übernehmen, und er bedauerte nur, daß die Woche so schnell um war und ein anderer mit dieser Aufgabe betraut wurde.
In der sechsten Woche konnte Charlie ein Gewehr bereits so zerlegen und wieder zusammenbauen wie Tommy, aber Tommy war es, der sich als meisterlicher Schütze erwies und offenbar jedes Ziel treffen konnte, das sich innerhalb von zweihundert Metern bewegte. Sogar der Hauptfeldwebel war beeindruckt.
»Die vielen Stunden aufm Rummelplatz an den Schießbuden warn eben doch nich’ umsonst«, gab Tommy zu . »Aber was ich gern wissen möcht’, wann läßt man mich endlich ‘unnen schieß’n?«
»Eher als du denkst. Junge«, versprach der Corporal.
»Wir müssen erst die zwölf Wochen Grundausbildung abschließen«, erklärte Charlie. »Das ist Vorschrift. Also mußt du schon noch mindestens ‘nen Monat warten.«
»Verdammte Vorschriften«, fluchte Tommy. »Dann is’ der Krieg vielleicht schon aus, eh’ ich meine Chance krieg’.«
»Glaub’ ich nicht«, entgegnete der Corporal, als Charlie sein Gewehr nachlud und anlegte.
»Trumper!« bellte ihm plötzlich eine Stimme ins Ohr.
»Jawohl, Sir!« Charlie drehte sich um und sah zu seiner Überraschung, daß der diensthabende Sergeant neben ihm stand. »Sie sollen zum Captain kommen.«
»Aber Sir, ich ‘ab’ nichts getan …«
»Machen Sie schon, Junge, kommen Sie mit!«
»Sie stell’n dich an die Wand«, sagte Tommy. »Und bloß, weil du ins Bett gepinkelt ‘ast. Sag ihnen, ich meld’ mich freiwillig zum Kommando. Dann kannst du wenigstens sicher sein, daß du nicht lang’ leiden mußt.«
Charlie nahm das Magazin aus der Kammer, legte sein Gewehr auf den Boden, dann rannte er hinter dem Feldwebel her.
»Du hast das Recht, dir die Augen verbinden zu lassen. Zu dumm, daß du nicht rauchst«, hörte er Tommy noch hinter sich her rufen.
Der Sergeant blieb vor Captain Trenthams Baracke stehen, die Charlie schnaufend gerade noch erreichte, bevor ein Oberfeldwebel die Tür öffnete. Er salutierte kurz, dann wandte er sich an Charlie und sagte: »Kommen Sie mit, Junge, aber bleiben Sie einen Schritt hinter mir, und stehen Sie vor dem Captain stramm, und halten Sie den Mund, bis Sie angesprochen werden. Verstanden?«
»Jawohl, Colour-Sergeant.«
Charlie folgte dem Oberfeldwebel durch die Schreibstube zu einer Tür, an der ein Schild befestigt war: CAPT. TRENTHAM, ADJ. Charlie spürte sein Herz hämmern, als der Oberfeldwebel an die Tür klopfte.
»Herein«, antwortete eine gelangweilte Stimme. Die beiden Männer traten ein, machten vier Schritte vorwärts und blieben vor Captain Trentham stehen. Der Oberfeldwebel salutierte.
»Private Trumper, 7312087, zur Meldung wie befohlen, Sir!« brüllte er, obwohl niemand im Raum weiter als einen Meter von ihm entfernt war.
Captain Trentham blickte hinter seinem Schreibtisch auf. »Ah ja, Trumper. Ich

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