Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
Vom Netzwerk:
Tag von Nottingham gekommen war. Sie sagte, das Service sei ein Erbstück von ihrer Mutter und daß sie es nicht gern hergebe, aber ›der Not gehorchend‹, wie sie es ausdrückte. Daran erinnere ich mich genau.«
»Und was meinte Mr. Fellowes zu dem Service?«
»Ein sehr schönes Stück der Periode, vor allem, da jedes Teil in erstklassigem Zustand ist. Peter ist überzeugt, daß es einen guten Preis einbringen wird, wie Sie schon seiner Schätzung entnehmen können.«
»Dann sollten wir vielleicht gleich die Polizei einschalten. Wir möchten doch nicht, daß unser geheimnisvoller Unbekannter wieder aufspringt und behauptet, daß auch dieses Stück gestohlen wurde.«
Sie griff nach dem Telefon auf ihrem Schreibtisch und ließ sich mit Scotland Yard verbinden. Sekunden später kam ein Inspektor Deakins von der Kriminalpolizei an den Apparat. Nachdem er sich die Einzelheiten angehört hatte, versprach er, noch am selben Nachmittag in die Galerie zu kommen.
Der Inspektor traf kurz nach fünfzehn Uhr ein und brachte einen Sergeant mit. Becky führte sie direkt zum Leiter der Abteilung, Peter Fellowes, der gerade auf einen winzigen Kratzer an einem Silbertablett deutete. Er ließ es sofort liegen und ging zum mittleren Tisch, wo das vierteilige Teeservice bereits zur Besichtigung aufgestellt war.
»Wundervoll!« sagte der Inspektor, als er sich darüber beugte, um den Stempel zu studieren. »Birmingham, um achtzehnhundertzwanzig, würde ich sagen.«
Becky zog eine Braue hoch.
»Mein Hobby«, erklärte der Inspektor. »Das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb ich immer diese Fälle kriege.« Er holte einen Ordner aus seiner Aktenmappe und sah sich eine Reihe von Fotografien nebst Angaben über kürzlich in London als gestohlen gemeldete Silberservices an. Eine Stunde später war er sich mit Fellowes einig. Keine der Beschreibungen paßte auf das georgianische Teeservice.
»Nun, sonst wurde uns keines als gestohlen gemeldet«, sagte der Inspektor. »Und Sie haben Ihres so blitzblank poliert«, wandte er sich an Cathy, »daß keine Fingerabdrücke mehr zu finden sind.«
»Tut mir leid.« Cathy errötete leicht.
»Aber Miss, dafür können Sie doch nichts, Sie haben Ihre Arbeit großartig gemacht. Ich wünschte mir, meine Stücke würden so schön glänzen. Ich werde mich jedoch mit der Polizei von Nottingham in Verbindung setzen, vielleicht gibt es dort was in den Akten. Wenn nicht, werde ich auf jeden Fall eine Beschreibung an alle Polizeistellen in Großbritannien geben. Und ich werde auch Mrs. – wie heißt sie gleich – überprüfen lassen.«
»Dawson«, sagte Cathy.
»Mrs. Dawson. Das kann natürlich eine Zeitlang dauern, aber ich werde mich melden, sobald ich etwas erfahren konnte.«
»Unsere Silberauktion findet am Dienstag in drei Wochen statt«, erinnerte Becky den Inspektor.
»Ja. Ich werde zusehen, daß ich Ihnen rechtzeitig grünes Licht geben kann«, versprach er.
»Sollen wir die Seite im Katalog lassen, oder halten Sie es für angebracht, daß wir das Stück zurückziehen?« fragte Cathy.
»Nein, nein, lassen Sie alles, wie es ist. Vielleicht erkennt jemand das Stück im Katalog und setzt sich mit uns in Verbindung.«
Jemand hat es bereits erkannt, dachte Becky.
»Und wenn Sie schon dabei sind«, fuhr der Inspektor fort, »wäre es gut, wenn Sie mir eine Kopie des Katalogbildes geben könnten und das Negativ für ein oder zwei Tage.«
Als Becky an diesem Abend Charlie alles beim Dinner erzählte, riet er, das Teeservice von der Auktion zurückzuziehen – und Cathy zu befördern.
»Dein erster Vorschlag ist nicht so einfach«, erwiderte Becky. »Der Katalog soll im Laufe der Woche an die Interessenten gehen. Und welche Erklärung könnten wir Mrs. Dawson geben, daß wir das Erbstück ihrer lieben alten Mutter nicht versteigern?«
»Daß es gar nicht ihrer lieben alten Mutter gehört hat und daß du es zurückgezogen hast, weil es Grund zur Annahme gibt, daß es Diebesgut ist.«
»Wenn wir das täten, müßten wir damit rechnen, daß wir wegen Vertragsbruch belangt werden«, entgegnete Becky, »falls sich später herausstellt, daß Mrs. Dawson absolut unschuldig ist. Falls sie uns dann anklagt, hätten wir nicht die geringste rechtliche Grundlage.«
»Wenn diese Mrs. Dawson so unschuldig ist, wie du denkst, weshalb ist dann Mrs. Trentham so interessiert an diesem Teeservice? Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, daß sie nicht längst selbst eines hat.«
Becky lachte. »Hat sie allerdings. Das weiß

Weitere Kostenlose Bücher