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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
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Versuch machen«, meinte Daphne. »Ich bin überzeugt, daß er auf seine meisterliche Weise etwas bei Mr. Short erreichen wird.«
    »Ich pflichte Lady Wiltshire bei«, meinte Mr. Baverstock. »Dann schlage ich vor, daß wir Mr. Selwyn beauftragen, für uns zu verhandeln«, fuhr Daphne fort. »Hoffen wir, er findet eine Möglichkeit, einen Streik zu verhindern, ohne daß wir allen Forderungen der Gewerkschaften nachgeben müssen.«
»Ich bin gern bereit, es zu versuchen«, versicherte ihnen Selwyn. »Ich werde dem Vorstand bei unserer nächsten Sitzung Bericht erstatten.«
Wieder einmal bewunderte Becky, wie Daphne und Arthur Selwyn eine Zeitbombe entschärften, die der Vorsitzende nur zu gern auf dem Vorstandstisch hätte explodieren lassen.
»Vielen Dank, Arthur«, sagte Charlie etwas widerwillig. »Also gut, machen wir es so. Noch irgendwelche Punkte?«
»Ja«, antwortete Becky. »Ich möchte den Vorstand darauf hinweisen, daß ich Ende des Monats georgianische Silbersachen versteigere. Die Kataloge werden in den nächsten Tagen verschickt, und ich würde mich freuen, wenn die Direktoren, die für diesen Tag noch nichts geplant haben, teilnehmen.«
»Wie ist die letzte Antiquitätenauktion ausgegangen?« erkundigte sich Mr. Baverstock.
Becky schaute in ihre Unterlagen. »Es kamen vierundvierzigtausendsiebenhundert Pfund zusammen, wovon Trumper siebeneinhalb Prozent von allem behielt, was unter den Hammer kam. Nur drei Artikel erreichten den Mindestpreis nicht und wurden zurückgezogen.«
»Es hat mich nur deshalb interessiert, weil meine liebe Frau ein Charles-II.-Sideboard ersteigert hat.«
»Eines der schönsten Stücke der Auktion«, meinte Becky.
»Dieser Meinung muß meine Gattin ebenfalls gewesen sein, denn sie hat viel mehr dafür geboten, als sie beabsichtigt hatte. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie ihr keinen Katalog für diese Silberauktion schickten.«
Die anderen Vorstandsmitglieder lachten.
»Ich habe gelesen«, sagte Tim Newman, »daß Sotheby’s möglicherweise die Kommissionsgebühr auf zehn Prozent erhöhen wird.«
»Ich weiß«, entgegnete Becky. »Und das ist der Grund, warum ich solche Absichten wenigstens noch ein Jahr zurückstellen muß. Wenn ich auch weiterhin die besten Kunden abziehen will, muß ich kurzfristig konkurrenzfähig bleiben.«
Newman nickte verständnisvoll.
»Aber«, fuhr Becky fort, »da ich bei siebeneinhalb Prozent bleibe, wird mein Gewinn 1950 nicht so hoch werden, wie ich gehofft hatte. Doch bis die führenden Verkäufer bereit sind, zu uns zu kommen, muß ich damit leben.«
»Was ist mit den Käufern?« fragte Brian Merrick.
»Die sind kein Problem. Wenn man das richtige Produkt anbietet, bleiben die Käufer nicht aus. Die Verkäufer sind das A und O für eine Kunstauktion und deshalb ebenso wichtig wie die Käufer.«
»Komisches altes Geschäft, das du betreibst.« Charlie grinste. »Sonst noch was?«
Da sich niemand meldete, dankte Charlie allen Vorstandsmitgliedern, daß sie teilgenommen hatten, und erhob sich – ein Signal, mit dem er die Sitzung endgültig für geschlossen erklärte.
Becky sammelte ihre Unterlagen ein und ging mit Simon zur Galerie zurück.
»Sind Sie mit der Schätzung des Silbers fertig geworden?« fragte sie, als sie rasch in den Fahrstuhl traten, bevor sich die Tür schließen konnte. Sie drückte auf »G«, und der Fahrstuhl begann den langsamen Abstieg zum Erdgeschoß.
»Ja, gestern abend. Es sind insgesamt hundertzweiunddreißig Stücke. Ich nehme an, sie werden um die siebentausend Pfund bringen.«
»Ich habe den Katalog heute morgen zum ersten Mal gesehen«, sagte Becky. »Cathy hat offenbar wieder mal erstklassige Arbeit geleistet. Ich bin nur auf zwei geringfügige Fehler gestoßen, aber ich möchte gern die Fahnen durchsehen, ehe sie in die Druckerei zurückgehen.«
»Ich werde Cathy gleich heute nach der Mittagspause mit den Umbruchabzügen zu Ihnen hinaufschicken.« Sie verließen den Aufzug.
»Das Mädchen hat sich als guter Griff erwiesen«, sagte Becky. »Weiß der Himmel, was man sie in dem Hotel arbeiten ließ, ehe sie zu uns kam. Sie wird mir ganz sicher fehlen, wenn sie nach Australien zurückfährt.«
»Ich habe läuten gehört, daß sie vielleicht bleiben wird.«
»Das ist eine gute Neuigkeit«, sagte Becky. »Ich dachte, sie wollte nur ein paar Jahre in London bleiben und dann nach Melbourne zurückkehren, oder täusche ich mich?«
»Das war auch ihre ursprüngliche Absicht. Aber ich glaube, ich konnte sie überreden, noch

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