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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
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vorgegangen war.
»Und die Bank?« fragte er ohne große Hoffnung.
»Die Commercial Bank von Australien gestattet keinen Einblick in die Unterlagen über Miss Bensons Konto, außer wir könnten eine Straftat nachweisen. Was Mrs. Trentham Cathy angetan hat, kann zwar sicher als Gemeinheit bezeichnet werden, aber ich fürchte, ein direktes Verbrechen war es nicht.«
»Das war heute kein guter Tag für uns«, sagte Charlie seufzend.
»Aber vergessen Sie nicht, daß die andere Partei das nicht weiß.«
»Stimmt. Die Frage ist, wieviel weiß sie?«
»Mein Onkel hat mir von Birkenshaws Ausrutscher mit dem ›sie‹ erzählt, darum würde ich darauf wetten, daß sie fast ebenso viel wissen wie wir. Wenn Sie mit ihnen zusammenkommen, dann gehen Sie davon aus und halten Sie um alles in der Welt die Augen nach dem fehlenden Bindeglied offen.«
Nachdem Charlie aufgelegt hatte, lag er wach im Bett und rührte sich nicht, bis er Beckys tiefe Atemzüge vernahm. Dann stand er leise wieder auf, schlüpfte in seinen Morgenrock und schlich zu seinem Arbeitszimmer hinunter. Er öffnete einen Notizblock und schrieb alle Fakten auf, die er in den vergangenen Tagen zusammengetragen hatte, in der Hoffnung, sie könnten vielleicht eine wesentliche Erinnerung auslösen. Am nächsten Morgen fand ihn Cathy in tiefem Schlaf vor, mit dem Kopf auf dem Schreibtisch.
»Ich verdiene dich nicht, Charlie«, flüsterte sie und küßte ihn auf die Stirn. Er regte sich und öffnete die Augen.
»Wir gewinnen«, sagte er verschlafen und brachte sogar ein Lächeln zustande, aber ihr Gesichtsausdruck verriet ihm, daß sie ihm nicht glaubte.
Becky gesellte sich eine Stunde später zum Frühstück zu ihnen, und sie unterhielten sich über alles mögliche, nur nicht über das Treffen, das Mr. Baverstock für den Nachmittag in seinem Büro vereinbart hatte.
Als Charlie vom Tisch aufstand, sagte Cathy völlig unerwartet: »Ich möchte bei dem Showdown dabeisein.«
»Hältst du das für klug?« fragte Becky und blickte besorgt auf ihren Mann.
»Wahrscheinlich ist es das nicht«, erwiderte Cathy. »Aber ich möchte unbedingt dabeisein, wenn Charlie für mich eintritt, und den Ausgang nicht erst später aus zweiter Hand erfahren.«
»Gutes Mädchen«, sagte Charlie. »Die Besprechung ist um fünfzehn Uhr in Mr. Baverstocks Büro, dann bekommen wir die Gelegenheil, den Fall vorzubringen. Trenthams Anwalt wird um sechzehn Uhr kommen. Ich hole dich um halb drei ab, aber falls du es dir bis dahin anders überlegst, bin ich dir bestimmt nicht böse.«
Becky drehte sich um, um zu sehen, wie Cathy darauf reagierte, und wurde enttäuscht.
Als Charlie pünktlich um halb neun in sein Büro marschierte, warteten Daphne und Arthur Selwyn, die er zu sich gebeten hatte, bereits auf ihn.
»Kaffee für drei«, bat Charlie Jessica, »und bitte sorgen Sie dafür, daß wir nicht gestört werden.« Er legte seine nächtliche Arbeit vor sich auf den Schreibtisch.
»Also, wo fangen wir an?« fragte Daphne. Die nächsten eineinhalb Stunden gingen sie Fragen, Aussagen und Taktiken für das Treffen mit Trentham und Birkenshaw durch, versuchten sich auf jede Situation vorzubereiten, zu der es kommen mochte.
Als kurz vor zwölf ein leichter Lunch gebracht wurde, waren sie alle ziemlich erschöpft und schwiegen eine Zeitlang.
»Denken Sie bitte daran, und das ist wichtig, daß Sie es diesmal mit einem anderen Trentham zu tun haben«, mahnte Arthur Selwyn und ließ ein Stück Würfelzucker in seinen Kaffee fallen.
»Was mich betrifft, ist einer so schlimm wie der andere«, sagte Charlie.
»Möglicherweise ist Nigel ebenso verschlagen wie sein Bruder, aber ich bin sicher, daß ihm die skrupellose Entschlossenheit und Zielstrebigkeit seiner Mutter fehlt, ebenso wie Guys Fähigkeit zu überlegen, ehe er den Mund aufmachte.«
»Worauf wollen Sie hinaus, Arthur?« fragte Daphne.
»Bei dem Treffen heute nachmittag muß Charlie dafür sorgen, daß Trentham soviel wie möglich redet. Mir ist bei den Vorstandssitzungen aufgefallen, daß Nigel oft etwas zuviel sagt und sich damit nur selbst schadet. Ich werde nie vergessen, wie er sich gegen eine eigene Kantine für das Personal ausgesprochen hat, weil es zu teuer kommen würde, bis Cathy darauf hinwies, daß das Essen ja aus unserer Restaurantküche kommen würde und wir dadurch sogar noch einen kleinen Gewann an Lebensmitteln machten, die sonst möglicherweise übrigbleiben und in den Müll wandern würden.«
Charlie dachte darüber nach, während er

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