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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
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und notierte eifrig alles, was Baverstock sagte.
»Sir Raymond sah es jedenfalls als so zufriedenstellend bewiesen an, daß er Daniel in seinem Testament Ihrem Mandanten vorzog. Aus dem Ergebnis der Begegnung zwischen Mrs. Trentham und ihrem Enkel kann mit Sicherheit geschlossen werden, daß sie keinen Zweifel daran hegte, wer Daniels Vater gewesen war. Weshalb hätte sie sonst eine so weitreichende Abmachung mit ihm treffen sollen?«
»Das sind lediglich Mutmaßungen«, erklärte Birkenshaw. »Es gibt nur eine Tatsache: Dieser Herr weilt nicht mehr unter den Lebenden, und soweit man weiß, hat er keine Kinder hinterlassen.«
Er blickte immer noch nicht in die Richtung, wo seine Augen Cathy begegnen könnten, die stumm zuhörte, während der Ball zwischen den beiden Anwälten hin- und herflog.
»Das stellten wir nicht in Frage«, warf nun Charlie zum erstenmal ein. »Aber was wir erst vor kurzem erfahren haben, ist die Tatsache, daß Guy Trentham noch ein zweites Kind hatte, Margaret Ethel.«
»Welchen Beweis haben Sie für eine so ungeheuerliche Behauptung?« Birkenshaw setzte sich hoch auf.
»Der Beweis ist das Bankdokument, das ich Ihnen am Sonntag morgen zustellen ließ.«
»Ein Dokument, wie ich betonen möchte«, sagte Birkenshaw, »das von niemandem, außer meinem Mandanten, hätte eingesehen werden dürfen.« Er blickte zu Nigel Trentham, der sich eine Zigarette anzündete.
»Stimmt«, sagte Charlie mit erhobener Stimme. »Aber ich dachte, zur Abwechslung stecke mal ich meine Nase in Mrs. Trenthams Angelegenheiten.«
Baverstock wand sich innerlich, weil er befürchtete, sein Freund sei nahe daran, die Beherrschung zu verlieren.
»Wer immer das Mädchen auch gewesen sein mag«, fuhr Charlie fort, »es hat es jedenfalls geschafft, in Guy Trenthams Polizeiakte als einzig überlebende Tochter genannt zu werden und ein Bild zu malen, das über zwanzig Jahre an der Wand des Speisesaals eines Melbourner Waisenhauses hing. Ein Aquarell, das, wie ich annehme, von niemandem kopiert werden kann als der Person, die es ursprünglich schuf. Besser als ein Fingerabdruck, meinen Sie nicht? Oder ist das ebenfalls nur Mutmaßung?«
»Das Bild beweist lediglich, daß sich Miss Ross zu einem Zeitpunkt zwischen 1924 und 1945 in einem Waisenhaus in Melbourne befand«, entgegnete Birkenshaw. »Doch sie selbst ist weder imstande, sich an den Namen dieses Waisenhauses zu erinnern, noch an den der Heimleiterin. Ist es nicht so, Miss Ross?« Er wandte sich zum erstenmal direkt an Cathy.
Sie nickte, schwieg jedoch auch jetzt.
»Schöne Zeugin.« Birkenshaw machte sich gar nicht die Mühe, seinen Sarkasmus zu verhehlen. »Sie kann nicht einmal die Geschichte bestätigen, die Sie für sie erzählen. Ihr Name ist Cathy Ross, soviel wissen wir, und trotz Ihrer sogenannten Beweise, gibt es keine Verbindung zwischen ihr und Sir Raymond Hardcastle.«
»Es gibt jedoch mehrere Personen, die ihre ›Geschichte‹, wie Sie es zu nennen belieben, bestätigen können!« fiel nun Charlie wieder ein. Baverstock zog eine Braue hoch, denn es waren ihm keine Unterlagen vorgelegt worden, die diese Erklärung bestätigen könnten, so gern er auch persönlich glauben wollte, was Sir Charles sagte.
»Daß sie in einem Waisenhaus in Melbourne aufgezogen wurde, genügt jedenfalls nicht als Beweis.« Birkenshaw schob eine dünne Strähne zurück, die ihm über die Stirn gefallen war. »Selbst wenn wir Ihre aus der Luft gegriffenen Behauptungen über eine imaginäre Begegnung zwischen Mrs. Trentham und Miss Benson glaubten, bewiese das nicht, daß Miss Ross Guy Trenthams Fleisch und Blut ist.«
»Vielleicht möchten Sie ihre Blutgruppe überprüfen lassen?« fragte Charlie. Diesmal zog Mr. Baverstock beide Brauen hoch: Das Thema Blutgruppe war bisher von keiner Partei aufgeworfen worden.
»Eine Blutgruppe, Sir Charles, wie sie gut die halbe Erdbevölkerung hat, wie ich hinzufügen möchte.« Birkenshaw zupfte am Revers seines Jacketts.
»Ah, Sie haben sie also bereits überprüfen lassen!« sagte Charlie triumphierend. »Also müssen Sie auch Ihre Zweifel haben.«
»Ich habe nicht den geringsten Zweifel, wer der rechtmäßige Erbe des Hardcastleschen Kapitals ist«, erwiderte Birkenshaw, ehe er sich Baverstock zuwandte. »Wie weit soll diese Farce noch getrieben werden?« Er ließ seiner Frage ein gereiztes Seufzen folgen.
»Bis es jemandem gelungen ist, mich zu überzeugen, daß der eine oder andere tatsächlich der rechtmäßige Erbe ist«, sagte Baverstock

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