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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Aufstieg
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mir.«
»Verschweigen Sie mir irgend etwas, das ich wissen sollte, Trumper?«
»Nein, Sir.«
Das kam ein wenig zu schnell, als daß er mich ganz überzeugt hätte. »Dann werden Sie das Problem Trentham mir überlassen müssen«, erklärte ich. »Kümmern Sie sich nur weiterhin um Ihre Läden. Aber lassen Sie mich sofort wissen, wenn es bekannt ist, damit ich dann nicht mehr so tun muß, als hätte ich keine Ahnung.« Ich stand auf.
»Die ganze Welt wird es in Kürze wissen«, murmelte Charlie.
Ich hatte gesagt: »Überlassen Sie das Problem mir«, ohne die leiseste Ahnung, was ich unternehmen sollte. Aber später an diesem Abend sprach ich mit Elizabeth über die ganze Sache. Sie riet mir, mich mit Daphne zusammenzusetzen, die bestimmt mehr darüber wußte, was vorging, als Charlie. Ich vermutete, daß sie recht hatte.
Elizabeth und ich luden Daphne zwei Tage später zum Tee bei uns ein. Sie bestätigte alles, was Charlie gesagt hatte, und konnte auch noch ein paar fehlende Stücke in dieses Puzzle einfügen. Daphne war sicher, daß Trentham Beckys erste große Liebe war, und gewiß hatte sie noch nie zuvor mit irgendeinem anderen Mann geschlafen und mit Trentham auch nur das einzige Mal. Während Trentham alles andere denn ein unbeschriebenes Blatt gewesen war, wie sie uns versicherte.
Die restlichen Neuigkeiten versprachen zudem keine einfache Lösung des Problems, denn es konnte nicht damit gerechnet werden, daß Guys Mutter darauf bestand, daß ihr Sohn Becky heiratete. Im Gegenteil, Daphne wußte, daß die Frau bereits jetzt dafür sorgte, daß niemand Trentham auf irgendeine Weise dafür für verantwortlich halten würde.
»Aber was ist mit Trenthams Vater?« fragte ich. »Meinen Sie, ich sollte mit ihm reden? Obwohl wir im gleichen Regiment dienten, waren wir doch nie im selben Bataillon, müssen Sie wissen.«
»Er ist der einzige der Familie, den ich wirklich mag«, gestand Daphne. »Er ist der Abgeordnete für Berkshire West im Unterhaus, ein Liberaler.«
»Dann werde ich das als Ausgangspunkt nehmen«, überlegte ich laut. »Ich kann zwar die Partei dieses Mannes nicht ausstehen, doch das ist kein Grund, daß er den Unterschied zwischen Recht und Unrecht nicht kennen sollte.«
Ein weiterer Brief auf Clubpapier brachte eine umgehende Antwort des Majors mit einer Einladung zum Chester Square auf einen Drink.
Ich traf pünktlich um sechs Uhr ein und wurde in den Salon gebeten, wo mich eine äußerst charmante Dame begrüßte, die sich als Mrs. Trentham vorstellte. Sie war ganz anders, als ich nach Daphnes Beschreibung erwartet hatte, ja, tatsächlich eine gutaussehende Frau. Sie entschuldigte sich aufreizendste Weise, daß ihr Gemahl im Unterhaus aufgrund einer »threeline whip«, wie sie sagte, aufgehalten wurde. Sogar ich wußte, das bedeutete, daß er eine höchstdringliche Aufforderung zu einer Sitzung erhalten hatte, vor deren Ende er den Palace of Westminster unter keinen Umständen verlassen dürfe. Ich traf einen sofortigen Entschluß – einen falschen, wie ich rückblickend weiß; diese Angelegenheit durfte keine Minute länger hinausgeschoben werden, und ich mußte dem Major die Botschaft durch seine Gemahlin übermitteln lassen.
»Ich finde das alles sehr peinlich«, begann ich.
»Bitte sprechen Sie ruhig ganz offen, Colonel. Ich darf Ihnen versichern, daß mein Gemahl mich voll in sein Vertrauen zieht. Wir haben keine Geheimnisse voreinander.«
»Nun, um offen zu sein, Mrs. Trentham, die Angelegenheit, über die ich sprechen möchte, betrifft Ihren Sohn Guy.«
»Ich verstehe«, sagte Mrs. Trentham.
»Und seine Verlobte, Miss Salmon.«
»Sie ist nicht seine Verlobte und war es auch nie«, sagte Mrs. Trentham in einem Ton, der mir bis zu diesem Augenblick fremd gewesen war.
»Aber man hat mir gesagt …«
»Daß mein Sohn Miss Salmon die Ehe versprach? Ich versichere Ihnen, Colonel, daß nichts der Wahrheit ferner sein könnte.«
Ich war so betroffen, daß mir einfach nicht einfiel, wie ich der Dame auf diplomatische Weise den eigentlichen Grund erklären könnte, weshalb ich ihren Gemahl hatte sprechen wollen. Deshalb sagte ich nun: »Zu welchen Versprechen es auch kam oder nicht, Madam, ich finde, daß Sie und Ihr Gemahl wissen sollten, daß Miss Salmon ein Kind erwartet.«
»Und was hat das mit jemandem von uns zu tun?« Mrs. Trentham blickte mich hart und ohne jegliche Bestürzung an.
»Lediglich, daß Ihr Sohn zweifellos der Vater ist.«
»Das behauptet sie, Colonel.«
»Das, Mrs. Trentham,

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