Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Arctic Fire: Thriller (Ein Scarecrow-Thriller) (German Edition)

Arctic Fire: Thriller (Ein Scarecrow-Thriller) (German Edition)

Titel: Arctic Fire: Thriller (Ein Scarecrow-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
Vom Netzwerk:
Hauptturm. Sie sind der Grund, weshalb es so lange dauert, die atmosphärische Waffe zu zünden. Infolge ihres gewaltigen Energiepotentials werden die Kugeln aus rotem Uran bei einer Temperatur nahe dem absoluten Nullpunkt gelagert, also bei null Kelvin oder minus zweihundertdreiundsiebzig Grad Celsius. Deshalb müssen sie vor dem Einsatz erst scharfgemacht werden, und dazu gehört unter anderem, sie in einem zeitlich sehr genau geregelten Ablauf auf Umgebungstemperatur zu bringen. Sonst bricht nämlich ihre Molekularstruktur zusammen, und sie sind nicht mehr in der Lage, das Gas zu entzünden.«
    »Wie viele von diesen Kugeln gibt es?«, fragte Champion.
    »Also, in diesem Labor sind sechs …«, antwortete Iwanow mit einem leichten Zögern, das Schofield nicht entging.
    »Gibt es denn auf Dragon Island noch weitere Kugeln?«, fragte er deshalb.
    Iwanow verzog das Gesicht. »Unter dem Hauptturm befindet sich ein Geheimlabor, das nur über einen mit Sicherheitskode geschützten Aufzug zugänglich ist. Dort gibt es eine weitere Urankugel und eine eigene Erwärmungsvorrichtung, sozusagen als Notsystem für den Fall, dass es zu einem Atomkrieg kommt, aber …«
    »Was aber?«
    »Davon weiß Kotski nichts, weil das Wissen über dieses Labor und der Zugang dazu einer Geheimhaltungsstufe unterliegen, für die sein Sicherheitsstatus nicht ausreicht. Und wenn Kotski nichts davon weiß, kann auch diese Army of Thieves nichts davon wissen.«
    »Hmmm.« Schofield nagte nachdenklich an seiner Unterlippe. »Wenn wir es also irgendwie schaffen, in den kleineren der beiden Türme auf dem Dach zu kommen und den Aktivierungsprozess zu stoppen, sind die Kugeln wirkungslos.«
    »Ja«, sagte Iwanow. »Aber nur, wenn es Ihnen rechtzeitig gelingt.«
    »Können wir die Kugeln mit einer Handgranate zerstören?«, fragte Champion.
    »Nein, um sie mit konventionellen Sprengstoffen zu beschädigen, ist ihre Masse zu dicht. Davon bekäme eine Kugel aus rotem Uran nicht einmal einen Riss. Um sie zu zerstören, ist eine gewaltige Implosion erforderlich, die genauestens getimt und noch genauer kalibriert sein muss.«
    »Wie viel wiegen diese Dinger?«, fragte Schofield.
    Iwanow zuckte mit den Achseln. »Weil es sich dabei um semi-nukleares Material handelt, sind sie für ihre Größe enorm schwer. Drei Kilogramm vielleicht. Wieso?«
    »Weil eine drei Kilo schwere Kugel von der Größe eines Golfballs versinkt wie ein Stein«, sagte Schofield. »Wenn es uns also gelingt, diese Kugeln zu stehlen und ins Meer zu werfen, dürfte es so gut wie unmöglich sein, sie wiederzufinden.«
    »Allerdings.« Iwanow nickte.
    »Augenblick«, sagte Mother. »Haben wir es hier nicht mit einer nuklearen Substanz zu tun? Man kann radioaktives Material doch nicht einfach in die Hand nehmen und damit weglaufen .«
    »Doch«, sagte Iwanow. »Das ist der Vorteil von rotem Uran. Es verfügt zwar über ungeheure Sprengkraft, aber sein passiver radioaktiver Verfall ist minimal. Man kann es problemlos in einem Koffer transportieren und mit winzigen Mengen dieses Materials sogar Handgranaten bauen …«
    »Moment. Aus diesem Zeug werden auch andere Waffen hergestellt?«
    »Aber ja, natürlich. Unsere Waffenspezialisten waren hellauf begeistert von rotem Uran. Es ist ein beinahe idealer thermobarer Sprengstoff. Unter anderem wurden damit auch kleine Waffen entwickelt, wie zum Beispiel Handgranaten mit einem stecknadelkopfgroßen Urankern, mit denen sich ein T-72-Panzer in die Luft jagen lässt.«
    »Ihr blöden Scheißrussen habt allen Ernstes Atom handgranaten gebaut?«, sagte Mother.
    Iwanow ließ den Kopf sinken. »Diese Insel ist ein Relikt aus einer anderen Zeit. Wir hatten in der Sowjetära vollkommen freie Hand, alles an Waffen zu entwickeln, was technisch möglich war, und das haben wir dann auch getan. Dabei sind wir gelegentlich sicher zu weit gegangen …«
    »Allerdings«, schnaubte Mother.
    »Was wollen Sie eigentlich?«, sagte Iwanow ungehalten. »Ich habe auch Familie! Zwei Söhne. Sechs Enkelkinder. Sie leben in Odessa, im Süden der Ukraine. Wenn diese Waffe gezündet wird, wird der Feuersturm auch sie töten. Ich habe genauso viel zu verlieren wie Sie. Selbst wenn ich beim Bau dieser fürchterlichen Massenvernichtungswaffe geholfen habe, möchte ich noch lange nicht, dass sie auch gezündet wird.«
    »Vielleicht sollten wir uns alle erst mal wieder beruhigen.« Schofield kam wieder zum Thema zurück. »Was ist mit den Raketen, mit denen die Urankugeln in die

Weitere Kostenlose Bücher