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Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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sind seine Männer uns immer willkommen.“ Ein Blick zum Stand der Sonne und Cormak bemerkte abschließend: „Wir müssen uns aber beeilen, wenn wir noch vor Einbruch der Dunkelheit das Lager erreichen wollen.“
    Während des Rittes erfuhr Ravenor, dass gerade die jährliche Versammlung der Pferdevölker abgehalten wurde. Alle Clans trafen sich in der ‚Großen Ebene‘ zu einer Beratung.
    Schon verwunderlich, dachte Ravenor, sie nennen hier einen Ort ‚Große Ebene‘, dabei ist dieses Land nichts anderes als eine einzige riesige große Ebene. Aber die Pferdeleute werden schon wissen, welches Stück Land sie mit der Bezeichnung ‚Große Ebene‘ im Speziellen meinen.
    Die Gruppe erreichte das Lager nicht mehr bei Tageslicht. In der Nacht war es aber auch nicht zu verfehlen, denn es brannten hunderte von Feuern. Eine Unzahl von Zelten in den verschiedensten Größen ragte in dunklen Silhouetten zum Himmel. Die Heimkehrer wurden mit lauten, gellenden Schreien begrüßt und bahnten sich, so empfangen, einen Weg bis in die Mitte des riesigen Lagers.
    Dort saß Cormak ab und forderte Ravenor auf, ihm zu folgen, während dessen Männer an Ort und Stelle erst einmal warten sollten.
    Das Zelt, das sie nun betraten, war fast ein kleines Haus, mit Vorräumen und abgetrennten Bereichen. Sie kamen in einen größeren Raum, in dem sich mehrere Leute aufhielten. Ravenor hatte sein Umfeld noch gar nicht ganz erfasst, als er Rhyennas Stimme vernahm:
    „Rave, Rave“, rief sie und noch ehe er sich versah, war sie wie aus dem Nichts aufgetaucht und umarmte ihn. Eine Geste, die er von ganzem Herzen erwiderte.
    „Rave, ich freue mich so, dass du da bist“, sagte sie mit einem Strahlen im Gesicht.
    „Ich mich auch, kleine Hexe, dass ich dich endlich gefunden habe. Aber ich glaube, wir sind gerade ziemlich unhöflich. Ich sollte meinem Gastgeber den gebührenden Respekt erweisen.“
    Rhyenna löste sich aus der Umarmung und trat etwas zur Seite. Da gewahrte Ravenor den Mann, der ihm nun direkt gegenüberstand.
    „Ich bin Arak, Argats Sohn, und wen begrüße ich in meinem Zelt?“
    Ravenor verbeugte sich leicht: „Ich bin Ravenor, Prinz Raidens Sohn, dessen Grüße ich hiermit überbringe.“ Ganz so lautete sein Auftrag zwar nicht, doch hatte Ravenor nicht vor, inmitten tausender Krieger, provokativ sein Anliegen vorzutragen.
    „Was Euch zum Halbbruder meiner Nichte macht. Die nun, da es an der Zeit war, heimgekehrt ist.“
    Eine schöne Umschreibung für ‚Hals über Kopf geflohen‘, aber Ravenor taktierte geschickt weiter: „Rhyenna ist überstürzt abgereist und wir haben uns alle große Sorgen gemacht. Ich bin sehr froh, sie hier unversehrt zu finden, denn der lange Weg ist nicht ungefährlich und wir konnten sie mit einfachen Pferden nicht mehr einholen, um sie in Sicherheit hierher zu begleiten.“
    Arak nickte verständnisvoll: „Sie hat ihren eigenen Kopf, genau wie ihre Mutter Visalla, meine Schwester. Es war ihr letzter Wille, dass Rhyenna bei ihrem Vater aufwächst, um die Kunst zu erlernen und schweren Herzens haben wir uns diesem, ihrem letzten Wunsch gebeugt und Rhyenna weggegeben. Ihr müsst wissen, Visalla war eine Mächtige.“
    Lass mich raten, die Bezeichnung für ‚magisch‘ beim Pferdevolk.
    „Und meine Schwester sagte damals, dass es so geschehen müsse, denn sie habe es ‚gesehen‘. Auch Rhyenna habe die Gabe und würde zurückkehren, wenn sie genug gelernt hätte.“
    Als ob der Prinz ihr je was beigebracht hätte. Alle anderen haben sie die Magie gelehrt, aber der Alte kein einziges bisschen. Die Wahrheit schmerzte, doch Ravenor hielt es für äußerst unklug darüber zu reden. Aber noch hatte Arak das Wort: „Es ist eine sehr noble Geste des Prinzen, meiner Nichte dieses Dämonenpferd zu schenken. Das zeigt, wie sehr sie ihm am Herzen liegt. Es gibt kein besseres Geschenk für jemanden aus unserem Volk als ein so außerordentliches Reittier wie dieses.“
    Das ließ Ravenor aufhorchen. Da hatte seine kleine Schwester wieder einmal leicht geflunkert und sich wohl ihre eigene Wahrheit zurechtgemacht.
    Eine Prinzessin kehrt heim mit einem Abschiedsgeschenk, das ihrer würdig ist. Das ist eine schöne Geschichte, die mir auch besser gefallen würde, als die bittere Wahrheit. Aber wie es jetzt aussieht, werde ich Rhyenna kaum zurückbringen können. Zumindest nicht freiwillig. Denk nach Ravenor, wie kannst du das Ganze lösen... „Meine kleine Schwester hat wahrlich das Blut Eures Volkes, denn

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