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Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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war aber ein sturer und uneinsichtiger Holzkopf: „Ach wirklich?“, kam es schneidend zurück.
    „Ja. Und wir sind auch nicht auf einem Erholungsurlaub, sondern ich stelle Nachforschungen an. Anstatt dass du die Ruhe hier draußen genießt und froh bist, keinen Dienst zu haben, nichts als Geseiher.“
    „Da ist der Dienst noch besser.“
    Es schien Ravenor einfach nur mehr darum zu gehen, etwas dagegen zu sagen.
    „Nächstes Mal bitte ich den Prinzen um einen anderen Begleiter.“
    „Ja, tu das.“ Jetzt waren sie beide angefressen und ritten schweigend nebeneinander her.
     

     
    Nahe der kleinen Stadt Berge stießen sie dann tatsächlich auf die ärmlichen Hütten der ehemals so stolzen Fenn. Eryn hielt nach bekannten Gesichtern Ausschau und schließlich entdeckte er Dorgen, einen alten Mann aus Savas Clan. Er hinkte stark und sah noch um vieles älter aus, als Eryn ihn in Erinnerung hatte. Auch Dorgen erkannte ihn und sie setzten sich zusammen und redeten über die alten Zeiten und was geschehen war.
    Ravenor blieb freiwillig bei den Pferden. Ihn interessierten die zerlumpten Gestalten nicht. Das war zumindest sein abfälliger Kommentar dazu gewesen.
    Von Dorgen erfuhr Eryn dann, dass die meisten, die er gekannt hatte, inzwischen tot waren. Die Jungen hatten das Land verlassen und die Alten und Schwachen, die geblieben waren, rafften Krankheit und Hunger dahin. Zum Abschied gab Eryn Dorgen ein paar Münzen, die dieser zunächst nicht annehmen wollte, dann aber doch in die Tasche gleiten ließ.
    Anschließend ging Eryn zurück zu den Pferden und band sein Tier los.
    „Wohin geht es diesmal, werter Herr?“
    Ravenor halt doch einfach die Schnauze. „Wir reiten zu einer Hütte nicht weit von hier. Alda war eine gute Freundin meiner Mutter. Sie hat früher bei unserem Clan gelebt. Und dann brechen wir nach Süden auf. Zufrieden?“
    „Noch sind wir nicht unterwegs“, nörgelte Ravenor weiter.
    Der geht mir nur mehr auf die Nerven mit seiner arroganten Art .
    Eryn schwang sich in den Sattel und ritt los. Den Weg hatte der alte Dorgen gut beschrieben und schon bald standen sie vor der Hütte. Ein paar Hühner liefen draußen herum und es roch nach Rauch. Den konnte man aus dem Kamin aufsteigen sehen.
    Eryn band sein Pferd an einen Pfahl und klopfte dann an die Tür. Von drinnen hörte man Geräusche und wenig später öffnete sich knarrend die einfache Brettertür und eine alte Frau stand in der Öffnung. Zunächst war in ihren Augen dieselbe Resignation zu erkennen, wie Eryn sie bei den anderen Clanleuten gesehen hatte. Gebrochen, ohne Hoffnung und Stolz, doch dann weiteten sich ihre Augen, als sie erkannte, wer da vor ihr stand: „Eryn, bist du das? Bist du das wirklich?“
    „Alda Sternenglanz, ja ich bin es.“
    Da nahm sie ihn in ihre Arme, denn sie war immer eine herzliche Frau gewesen: „Aber wie? Wir alle dachten du wärst tot.“
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht: „Eine lange Geschichte.“
    Aufgeregt bat sie ihn herein: „Ich würde gern deine Geschichte hören. Es ist so schön, dich gesund wiederzusehen. Ja, nicht nur gesund, sondern du bist ein stattlicher Mann geworden. Aber was rede ich da, komm herein! Du und dein Freund auch. Eine Kleinigkeit zu essen werde ich auch noch finden.“ Sie war bereits im Haus verschwunden, als die beiden ihr folgten.
    Gerne. Und du, Freund Ravenor, benimm dich bitte.
    Das Innere der Hütte war ärmlich und es gab nur das Nötigste. Aber die alte Frau bestand gleich darauf, dass sie sich an den Tisch setzen sollten. Sie selbst aber suchte aus ihren kümmerlichen Vorräten das Beste heraus, um es ihnen aufzuwarten. Als sie kurz hinaus in den Hof gegangen war, da raunte Ravenor Eryn zu: „Sie hat kaum was und gibt uns alles. Ich werde das nicht essen.“
    Doch Eryn schüttelte den Kopf und entgegnete: „Du beleidigst sie, wenn du es nicht tust. Iss ruhig, ich werde mich schon erkenntlich zeigen.“
    Und als Alda dann noch eines ihrer letzten Hühner brachte, um es zu braten, da wollte Ravenor die Speisen schon zurückweisen, doch Eryn schlug ihm hart in die Rippen. „Lass das meine Sorge sein. Du verstehst diese Leute nicht“, raunte er ihm zu.
    Zum Glück verstand Ravenor diesen deutlichen Wink und brachte es sogar fertig, die vorlaute Klappe zu halten. Während das Huhn dann brutzelte, setzte sich Alda zu ihnen und bat Eryn zu erzählen. Der kam der Aufforderung gerne nach und sie redeten lange bis Alda auf einmal bemerkte:
    „Und dein

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