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Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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bringen. Ich gehe gleich rüber zur Garnison um dort meine Arbeit zu machen. Wenn ich es mir recht überlege, so ohne Kommando, da könnte meine Arbeit erst einmal aus Nichtstun bestehen und dafür empfinde ich den halben Sold sogar als angemessen.“
    Aber Eryn hielt ihm den Beutel wieder hin: „Kannst du vergessen. ‚Schick Sir Ravenor gleich zu mir, wenn er zurückkommt.‘ Das waren Meister Raidens Worte. Also trab mal hübsch rein in die Zitadelle und melde dich gleich beim Prinzen. Ich kümmere mich solange um das Gepäck.“
    Etwas widerwillig griff Ravenor nach dem Beutel und machte sich auf den Weg.
     
    Man sagt, Magie habe Augen und Ohren und das ist wohl wahr. Denn Prinz Raiden wusste bereits, dass sein Bastardsohn auf dem Weg zu ihm war.
    In letzter Zeit habe ich Ravenor hart angepackt und wenn ich ehrlich bin, dann war es ein bisschen ungerechtfertigt hart gewesen. Oder zumindest leicht überzogen. Das konnte Prinz Raiden natürlich niemals offen zugeben. Obwohl selbst Danian in ihrem Gespräch vor knapp einem Monat Ravenors Weitsicht bezüglich des Pferdevolkes gelobt hatte. Damals hatte das das Feuer noch geschürt. Aber die Geschichte mit Ewet und die angebliche Gerechtigkeit Meister Elderons hatten ihn nun nachdenklich gestimmt.
    Ravenor ist jung und aufbrausend, manchmal sogar etwas frech, aber er ist auch einer der vielversprechendsten Offiziere in der Garde.
    Und es gab Momente, da war der Herr von Naganor richtig stolz auf Ravenor gewesen – seinen Sohn. Natürlich würde er auch das nicht zugeben. Nicht einmal vor sich selbst. Und nun sinnierte er weiter. Gut, da war die Sache mit Brut, und das liegt mir nach wie vor schwer im Magen. Andererseits, Ravenor hat Brut nicht gestohlen, das ist Rhyenna gewesen. Und wieder klangen ihm Danians Worte im Ohr.
    „Es ist nicht verkehrt, wenn das Pferdevolk uns gegenüber wohlwollend ist. Sie stellen eine nicht zu unterschätzende Macht dar und verfügen über eine immense Schar an Kriegern. Siehst du, letztendlich dienen deine ‚Früchtchen‘ dem Wohle des Reiches.“
    Was Danian dann für einen recht gelungenen Scherz zum Abschluss hielt und Raiden dazu veranlasste, die Verbindung mit knappen Worten zu beenden.
    Gerade kam Ravenor in den Raum und meldete sich von seinem Einsatz zurück. Zackig, vorschriftsmäßig, tadellos, dann wartete er auf eine Reaktion des Schwarzen Prinzen.
    „Ihr habt lange gebraucht für den Weg aus dem Norden.“ So wollte ich das eigentlich nicht sagen. Prinz Raiden schimpfte sich selbst einen Idioten – natürlich nur insgeheim.
    Da will ich den Jungen aufbauen und nun pfeife ich ihn schon wieder an. Sicherlich hat der lange gebraucht und es ist auch nicht schwer zu erraten, dass er dabei wohl bei dem einen oder anderen Vergnügen hängen geblieben ist. Andererseits ist sein Auftrag auch nicht eilig gewesen und das Kommando über seinen Zug hat inzwischen jemand anderer übernommen.
    Ravenor zuckte mit keiner Wimper: „Mein Prinz, das Packpony war zwar zweckmäßig in den Bergen, doch kommt man nicht so schnell voran wie mit einem richtigen Pferd. Hier ist die Börse zurück. Der Zettel der Ausgaben liegt darin.“
    Den Lederbeutel mit den restlichen Münzen legte er vor Prinz Raiden auf den Tisch und setzte dann seinen Bericht fort: „Im Grunde genommen handelt es sich um zwei Ponys und ein paar Vorräte. Wobei eines der Ponys in den Bergen von Räubern getötet wurde.“
    Meister Raiden bedeutete ihm mit der Hand, innezuhalten: „Erspart mir die Einzelheiten. Ihr wart sparsam und das findet mein Wohlwollen. Die Abrechnung wird Meister Werge prüfen. Räuber sagt Ihr? Seid Ihr also nicht ganz umsonst mitgeritten, Sir Ravenor“, stellte er fest.
    „Wenn Ihr so wollt. Wir waren zwei gegen sechs und nun sind es sechs Strauchdiebe weniger.“
    Angeber, fuhr es Prinz Raiden durch den Kopf. Zumindest hat er sich nützlich gemacht.
    „Ich habe nachgedacht und beschlossen, nachdem Ihr kein Kommando mehr habt, Euch in den Stab zu berufen.“ Blankes Erstaunen zeigte sich im Gesicht des jungen Offiziers:
    „Bei Sir Draken?! Welcher Aufgabenbereich, mein Prinz?“, fragte er in einer Mischung aus Neugierde und gespannter Erwartung.
    Der Schwarze Prinz grinste. Jetzt wird er wirklich freudig überrascht sein. „Noch besser... in meinen Stab. Mir direkt unterstellt, so wie mein Magierschüler Eryn. Ihr habt Euch für spezielle Aufgaben als geeignet erwiesen und wart dadurch immer wieder abwesend. Das ist nicht besonders

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