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Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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gewöhnlichen Menschen zurück, ansonsten habt Ihr die Bruderschaft gegen Euch. Einen Verstoß gegen unsere obersten Prinzipien werden wir nicht dulden.“
    Diese deutlichen Worte passten Meister Ewet gar nicht, doch er wagte es nicht mehr aufzubegehren.
    Damit endete die Versammlung und Meister Raiden war schon auf dem Weg zum Torraum, als ihn der oberste Magier aufhielt und zu sich rief.
    Widerwillig machte der Prinz kehrt und stand wenig später allein mit Meister Elderon im Raum.
    „Wie macht sich Eryn?“, begann Meister Elderon ganz unverfänglich zu fragen.
    Deshalb ruft er mich zurück? „Er macht langsam Fortschritte. Ein paar Jahre als Magier sind keine Jahrzehnte. Ihr wisst selbst, wie lange eine umfassende Ausbildung dauert, Meister Elderon.“
    Im nächsten Satz zeigte sich, dass es nicht wirklich um Eryn ging.
    „Ja allerdings. Er wird Zeit brauchen. Aber warum ich dich eigentlich hereingerufen habe, ist die Lage in Sarekand. Meister Ewet scheint mir sehr uneinsichtig, doch die Werte der Bruderschaft müssen auf jeden Fall gewahrt werden.“
    Natürlich. Die Werte Tellenors, Savyens und Elderons. Meister Raiden nickte nur als Zustimmung und Meister Elderon fuhr fort:
    „Ich kann in dieser Sache keinem anderen mehr vertrauen als dir und du hast die entsprechenden Fähigkeiten.“
    Wofür?, wunderte sich Meister Raiden misstrauisch.
    „Ich werde nichts unversucht lassen, um Meister Ewet von seinem Tun abzubringen, doch wenn er sich nicht überzeugen lässt, dann muss die Bruderschaft hart durchgreifen, ansonsten könnte dieses Beispiel Schule machen. Eine Beugung unserer Prinzipien werde ich keinesfalls dulden.“
    Noch sprach der erste Magier recht vage und andeutungsweise und Raiden hatte immer noch nicht begriffen, warum Meister Elderon gerade ihm das erzählte.
    „Und was habe ich damit zu tun?“, fragte Meister Raiden direkt heraus.
    „Ihr sollt Meister Ewet im Falle weiterer Uneinsichtigkeit zur Rechenschaft ziehen.“
    Wie schön und nobel Meister Elderon die Sachen umschreiben kann. „Ihr meint, ich soll ihn im Namen der Bruderschaft exekutieren? Vom Folterknecht zum Henker, soll ich mich jetzt geschmeichelt fühlen? Abgesehen davon, dass es mir absolut egal ist, was Meister Ewet in Sarekand treibt.
    „Es sollte dir aber nicht egal sein.“
    Schön, lies in meinen Gedanken. Wisst Ihr, dass mich der Seelenbann sehr belastet? Wollt Ihr ihn als Dank für meine Dienste nicht rückgängig machen? Das wäre eine Belohnung, für die ich alles tun würde – auch ohne zu fragen.
    Meister Elderon ging auf Raidens Gedanken-Sarkasmus gar nicht ein:
    „Du sollst Ewet nicht töten. Wenn er aber an seinen Machtbestrebungen festhält, dann vernichte seine Magie. Ohne Magie kann er König sein, solange er will. Gehe nach Sarekand und beobachte, bereite alles vor, und wenn er sich nicht in den nächsten zwei Wochen besinnt, dann werde ich dich bitten, zu handeln.“
    Wahrscheinlich dachte Meister Elderon, dass er dadurch Milde walten lassen würde, wohingegen der Prinz von Ardeen es als noch schlimmere Bestrafung ansah, als einen schnellen Tod.
    „Meister Elderon, Ihr selbst habt Meister Ewet als Turmherren vorgeschlagen und nun seid Ihr mit Eurer Wahl so wenig zufrieden. Warum soll ich nun in Sarekand intervenieren? Holt ihn vor den Rat hierher und lasst ein Urteil sprechen.“
    „Ich weiß, dass du mit dieser Aufgabe nicht glücklich bist. Doch ich halte es für besser, diese Angelegenheit im Verborgenen zu erledigen. Manche der Turmherren könnten es… missverstehen. Und deine... Loyalität und deine Fähigkeiten machen dich zum Einzigen, der mir hierbei helfen kann. Wirke ein Nekronom.“ Dann merkte Meister Raiden, wie der Weiße Magier den Seelenbann benutzte, um sich seiner Loyalität und Verschwiegenheit gänzlich zu versichern.
    „Wieder einmal gerne zu Diensten, ehrenwerter Meister. Darf ich jetzt gehen?“, fragte er mit einem ärgerlichen Unterton.
    „Aber sicher, Raiden. Informiere mich über die Zustände in Sarekand und bleibe unerkannt.“
    „Natürlich“, stimmte Meister Raiden schon im Hinausgehen begriffen zu. Draußen kämpfte er wieder einmal mit seiner Wut, die den Seelenbann aktivierte.
    Wie verdammt noch mal bringt es Eryn fertig, die Last des Bannes zu ertragen. Anscheinend hat er kaum mehr ein Problem damit und das nach lediglich ein paar Jahren. Ich habe es in Jahrzehnten noch nicht fertiggebracht, diesen Gleichmut zu entwickeln. Der heuchlerische Elderon befiehlt mir

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