Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)
auf unseren Zimmern?“
„Muss ich euch das Offensichtliche darlegen? Ihr werdet jetzt nicht in die Küche laufen und euch einen Nachschlag holen, wie ihr vielleicht gerade hofft. Morgen könnt ihr es besser machen und deshalb solltet ihr das neu Erlernte nochmals durchdenken. Ihr könnt auch gerne in dem Buch lesen, dass ich euch gegeben habe. Also, Kinder, ab mit euch zum Stubenarrest.“
Die heiteren Worte wurden mit einem Bann zusätzlich unterstrichen. Die Füße begannen von alleine zu laufen und es war klar, was das nun bedeutete. Der Bann würde sie direkt auf ihre Zimmer wandern lassen.
Kein weiteres Abendessen und eingesperrt. Na danke auch!
Auf ihrem Weg bemerkte Ravenor: „Dieser Zauber ist schon interessant, ich kann mich umdrehen und laufe trotzdem in die andere Richtung weiter. Hihi.“
Eryn hatte andere Sorgen: „Ich fände es interessanter zu wissen, was das alles soll? Übrigens du kannst trotz des Zaubers stolpern oder gegen die Wand laufen.“
Die Warnung kam zu spät. Ravenor prallte mit dem Rücken an eine Ecke: „Autsch.“ Was ihn dazu veranlasste, sich wieder in Laufrichtung zu drehen.
„Was das soll? Also ich glaube er tut das, um über uns lachen zu können. Hast du sein breites Grinsen gesehen...“
„Was dann ganz schnell verschwand, als die Qualle ihn wegen der Magie gerügt hatte“, fügte Eryn leicht gehässig an.
„Und dann hat sich der Etiketteschnösel in schleimigsten Entschuldigungen ergossen und der Prinz hat ihm großmütig vergeben, damit der ‚Zzztmeister‘ uns morgen wieder quälen kann.“ Sie waren kurz vor den Zimmern. „Zum Glück habe ich auf meinem Zimmer noch andere Bücher als diesen Krampf“, meinte Eryn und Ravenor grinste ebenfalls: „Und ich dürfte noch eine Flasche Wein mein Eigen nennen. Für gewöhnlich trinke ich nicht alleine, aber in diesem Fall brauche ich etwas, um die Sinne zu betäuben. Also bis morgen.“
„Tschüss.“
Am nächsten Tag plünderten sie erst einmal die Küche, dann ging es ganz normal zur Arbeit. Als die Stunde nahte, in der der Etikettemeister am Vortag aufgetaucht war, war es auf der Zitadelle verdächtig ruhig.
Prinz Raiden dachte über eine Theorie nach und hatte dabei seinen Schüler aus den Augen verloren und Ravenor hatte ohnehin anderweitig zu tun. Nun fragte sich Prinz Raiden, wo die beiden denn wären und scannte die Zitadelle, dabei konnte er weder Eryn noch Ravenor ausfindig machen.
Diese Ratten haben sich davongestohlen. Ein telepathisches Gespräch hinüber in die Garnison informierte Meister Raiden, dass Eryn mit Meister Eriwen zum Tor gegangen war. Sofort schickte er Meister Lionas hinterher, um Eryn wieder zurückzuholen.
Von Ravenor fehlte aber noch jede Spur. Also suchte Prinz Raiden Meister Werge auf.
„Wisst Ihr, wo sich Sir Ravenor aufhält?“
Bereitwillig gab der Auskunft: „Ich habe Sir Ravenor vor einer Stunde nach Griscont geschickt. Er soll dort mit den Händlern neue Preise verhandeln. Für so was hat er ein Geschick.“
Der Verwalter hegte keinen Argwohn, der Prinz schon: „Und es war Sir Ravenors Idee, das ausgerechnet heute zu tun, nehme ich mal an?“
Meister Werge überlegte: „Wenn Ihr es so sagt, mein Prinz. Ja, es war sein Vorschlag, aber ich fand es keine schlechte Idee. Hätte ich es untersagen sollen?“
„Es ist nur so, Sir Ravenor wird hier dringend anderweitig gebraucht und nun muss ich ihn selbst holen gehen. In nächster Zeit möchte ich nicht, dass Sir Ravenor die Zitadelle verlässt.“
In dem trockenen, emotionslosen Ton eines Oberverwalters stimmte Meister Werge zu: „Jawohl, mein Prinz, wie Ihr wünscht.“
Aber Prinz Raiden hörte das gar nicht mehr, denn er war bereits zur Tür hinaus und auf dem Weg zum Torraum. Na warte, den Vögelchen werde ich die Flügel stutzen. Die haben gedacht, dass sie so leicht darum herumkommen können. Sie fordern mich heraus, mit ihrem Ungehorsam, aber jetzt ist Schluss damit. Diese Sache wird durchgezogen .
Per Tor reiste er nach Griscont, scannte den Markt und da hatte er ihn.
„Ravenor, komm sofort in die Burg zum Torraum.“
Kurze Zeit später kam der Ausreißer reumütig daher, was ihn nicht vor einer Backpfeife bewahrte. Schelte gab es dann wie für ein verzogenes Kind. „Hast du etwa gedacht, so kommst du mir drumherum, undankbarer Lümmel?“
„War einen Versuch wert“, murmelte Ravenor vor sich hin, während Prinz Raiden ihn bereits durch das Portal zerrte.
„Mein Prinz und das Pferd?
Weitere Kostenlose Bücher