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Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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befragen, denn die wechselten alle paar Stunden und würden über die Geschehnisse bestens Bescheid wissen. Zielstrebig steuerte er auf die Hauptwachen am Tor zu. Er hatte die Männer noch nicht ganz erreicht, da tauchte ein wütender Sir Egen aus dem Schatten des Torbogens auf und rief Eryn sogleich zu:
    „Was sollte diese Nummer mit den angeblich vollen Fässern?“ Dann spottete er: „Haha – wenn das ein Witz gewesen sein soll, muss ich mich schon sehr anstrengen, um darüber lachen zu können.“
    „Was war denn los?“, fragte Eryn, der sich keinen richtigen Reim darauf machen konnte.
    „Was war los? Was war los! Nichts! Das war los. Ich hab mich aufgespielt und die Fässer öffnen lassen. Allesamt leer. Und dann kam Sir Draken hinzu und hat mich zur Sau gemacht. Was ich da tue... und so. Und das alles wegen dir. Ich hätte nicht gedacht, dass du so ein Arschloch bist und solche Späße mit anderen machst. Dann versteckst du dich in der Sicherheit des Schwarzen Turmes und lachst dir ins Fäustchen. Ich kann dich nicht an den Pfahl schicken, oder noch besser, dir eine in die Fresse hauen, aber sagen wollte ich es dir wenigstens. Bitte mich bloß nie wieder um einen Gefallen.“ Nachdem Egen seinem Unmut Luft gemacht hatte, drehte er sich um und eilte wieder davon.
    Eryn stand immer noch wie vom Blitz getroffen da. Aber das kann nicht sein. Ich bin mir sicher...
    „Eryn, komm sofort zu mir ins Büro!“
    Schon wieder belauscht, beobachtet, ausspioniert. Wie ich das hasse.
    Meister Raiden ließ Eryn erst einmal in der Tür stehen und tat beschäftigt. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass er ziemlich sauer war. Dann sah er abrupt auf und musterte Eryn mit diesem nichts Gutes verheißenden Blick: „Darf ich fragen, welchen Teil meiner Anordnung von neulich du nicht verstanden hast?“
    „Meister Raiden, ich war mir sicher...“
    „Kein weiteres Wort mehr über diese Sache!“, unterbrach ihn der Prinz schneidend: „Und ich wiederhole es für dich gerne noch einmal: Das Thema ist erledigt. Aber weil mir dein Verhalten in letzter Zeit sehr missfällt, werden wir Maßnahmen ergreifen müssen, bevor das einreißt. Du gehst jetzt runter in den Keller –ohne Abendbrot – und verbringst dort die Nacht, damit du etwas in dich gehen kannst. Und wenn das nicht hilft, dann ist das nächste Mittel der Wahl der Pfahl. Haben wir uns verstanden?“
    Sich ungerecht behandelt zu fühlen, war gar kein Ausdruck für Eryns Empfinden, doch ihm blieb nichts anderes übrig, als klein beizugeben und den Weg in den Keller anzutreten. Ein kühles und unbequemes Quartier erwartete ihn dort und raubte ihm für die halbe Nacht den Schlaf.
    Weil es ziemlich dunkel in der Kammer war, wachte er auch nicht gleich – wie sonst üblich – bei Morgengrauen auf. Als er die Treppe hinaufging und aus einem der Fenster sah, wunderte er sich nur, wie hoch die Sonne schon am Himmel stand.
    Meister Raiden scheint meine Dienste gar nicht zu benötigen. Sonst hätte er mir sicherlich eine unmissverständliche Botschaft zukommen lassen.
    Eryn beschloss die Ruhe zu genießen und erst einmal in der Küche vorbeizuschauen. Oben am Treppenaufgang angekommen, sah er vorsichtig in Richtung Halle. Die Tür war sperrangelweit offen und eine Ansammlung von hochrangigen Offizieren stand im Eingangsbereich.
    Große Militärbesprechung heute Morgen, das hält Seine Hoheit eine Weile beschäftigt. Schnell verdrückte sich Eryn in den nächsten Gang, der ihn zur Küche brachte. Dort erfuhr er dann umgehend die Neuigkeit des Tages, denn von nichts anderem wurde geredet: Schiebereien in der Garnisonsküche!
    Gerade erzählte eine Magd, während die anderen ihren Ausführungen gebannt lauschten: „Unter Bewachung kamen heute Morgen die zwei Wagen von Luren zurück auf den Hof gefahren. Luren und seinen Gehilfen haben sie sogleich abgeführt und dann haben sie einige Leute vom Küchenpersonal verhaftet. Stellt euch vor, sogar Meister Halford war darunter. Natürlich habe ich versucht, mehr in Erfahrung zu bringen und einer der Soldaten hat mir erzählt, dass es um Schiebereien ginge. Nun werden magische Verhöre durchgeführt und es gibt wohl schon die ersten Geständnisse.“
    Die dickliche Telfa stieß ungläubig hervor: „Nein, wer tut denn sowas? Den Herrn Prinzen bestehlen. Das ist ja unglaublich!?“
    Eryn wunderte sich ebenfalls sehr und fragte nun nach. „Wie ist denn das entdeckt worden? Hat einer der Verbrecher kalte Füße bekommen und

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