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Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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in ihrer Mitte willkommen. Während sie aßen, begannen die Bewohner von Gahaeris ihn auszufragen, woher er käme, was er bisher getan habe und so weiter. Doch drängten sie ihn nicht und blieben stets höflich.
    Aber auch Eryn hatte Fragen: „In welchem Land leben wir hier?“
    Die Magier sahen ihn verwundert an und Belos ergriff das Wort. „Wie meinst du das? Wir leben im Grünen Turm.“
    Offensichtlich verstanden sie ihn nicht: „Ich meine, in welchem Land liegt Gahaeris, Ardeen, Gelderon, Loreney?“
    Jetzt begriffen sie: „Ach, so meinst du das. Diese Einteilung der Welt ist absolut unsinnig. Eine Zeit lang heißt der Landstrich so, dann wieder anders. Wofür ist das alles gut und wichtig? Für uns Magier jedenfalls nicht. Das hier ist Gahaeris und uns umgibt ein riesiger Wald, der Zuflucht für alle möglichen Tiere und Pflanzen bietet – magische wie unmagische. Die barbarischen Völker haben den Wald seit jeher gemieden, denn sie verstehen das Wesen der Natur nicht und fürchten die Tiere und Pflanzen.
    Fragt ein Baum nach dem Land, auf dem er wächst? Nein, denn das Land gehört niemandem. Es ist Platz für alle, die darauf leben wollen. Eine Stadt, ein Turm, ein Fluss kann einen bestimmten Namen tragen, aber das Land – niemals.“
    Eryn fand die Erklärung nicht wirklich schlüssig, sagte aber nichts weiter dazu.
    Ein magischer Hauch sagte ihm, dass gerade jemand der Anwesenden versuchte, ihn zu scannen. Wenn er eines bei Prinz Raiden gelernt hatte, dann war es das schnelle Blocken dieser unliebsamen Gedankenattacken. Seine Schilde fuhren hoch und die spionierende Magie blieb draußen. Das war ein richtiges Hochgefühl, denn bei Prinz Raiden hatte dies, trotz größter Bemühungen, nie funktioniert, wenn er die Attacken des Herrn von Naganor überhaupt bemerkt hatte. Im Gegensatz dazu war der augenblickliche Versuch recht plump gewesen. Eryn schaute unauffällig in die Runde, welcher der Grünen Magier es gewesen sein konnte, doch niemand machte sich verdächtig. Alle waren mit ihrem Mahl beschäftigt, das ausschließlich aus Gemüse, Getreide und Obst bestand. Es war gut zubereitet, doch für Eryn fehlte dabei ein fetter, knuspriger und braun geschmorter Braten.
    Um sich bei seinen Gastgebern erkenntlich zu zeigen, bot er unbedarft seine Hilfe an:
    „Ich könnte morgen auf die Jagd gehen und uns ein Stück Wild schießen. Bevor ich meine Magie entdeckte, war ich nämlich Jäger und Waldläufer. So stehen die Chancen recht gut, dass auf diesem Tisch demnächst auch ein richtiges Stück Fleisch neben den Beilagen liegt.“
    Die Reaktion der Grünen Magier war gänzlich anders als erwartet. Erschrockene Blicke richteten sich auf ihn und Kiris hatte sogar vor Schreck den Löffel fallen lassen.
    „Wie kannst du so etwas nur sagen...?“, fragte sie äußerst entrüstet.
    Eryn verstand die Welt nicht mehr. Da wollte er nett sein und hatte offensichtlich etwas falsch gemacht, von dem er keinen blassen Schimmer hatte, was es war.
    „Abscheulich“, kam gerade der Kommentar von Ruge und nur Lyra lenkte ein:
    „Er meint es nicht so. Vergesst nicht, dass Eryn von draußen kommt und wo er zuvor gewesen ist. Ihr wisst schon, bei diesem schrecklichen Schwarzen Magier. Der hat ihm sicherlich nichts von Güte und Verständnis beigebracht.“
    Zustimmend nickten die anderen. Und auch Eryn konnte dem letzten Satz durchaus zustimmen.
    Es war Belos, der nun zu einer Erläuterung der Sache ansetzte:
    „Unser Fehler, natürlich kannst du das nicht wissen. Wir hier in Gahaeris essen kein Fleisch, weil wir alle Lebewesen mit Ehrfurcht behandeln. Wir töten keine Tiere und fällen keine Bäume. Wenn wir Früchte ernten, dann fragen wir die Pflanzen um ihre Erlaubnis. Du wirst diese Erkenntnis auch noch erlangen, wenn du mal eine Zeit lang hier bist und festgestellt hast, dass du kein Fleisch zum Leben brauchst.“
    Bisher hatte sich Eryn immer für naturverbunden gehalten. Und in den Bergen der Fenn tötete man Tiere, um zu überleben und man fällte Bäume, um Häuser zu bauen oder Feuerholz zu gewinnen. Es war falsch, Lebewesen aus reinem Vergnügen zu töten, so weit konnte Eryn Belos zustimmen, doch aus der Notwendigkeit zum Überleben, als Nahrung und zur Gewinnung von Fellen. Was ist falsch daran?
    „Überall in der Natur wird getötet, um zu überleben. Denkt nur daran, wie viele Raubtiere es gibt.“
    Kiris zuckte bei den Worten zusammen.
    „Was sind das bloß für aggressive Ansichten! So barbarisch und

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