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Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 2: Neue Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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helfen. Komm mit!“
    Als Eryn zögernd stehen blieb und keine Anstalten machte, dem anderen zu folgen, da benutzte Belos seine Magie und urplötzlich hatte Eryn keine Macht mehr über seinen Körper und auch keinen richtigen Zugang zu seiner Magie. Sonst hätte er nämlich jetzt einen Feuerstrahl auf Belos geschossen. Aber seine Beine liefen wie von selbst und folgten Belos bis zu einem sonnigen Platz. Dort setzte er sich im Schneidersitz hin.
    Es ist wie eine Hülle, die mich umschließt, und ich habe keine Ahnung, was ich dagegen machen kann, stellte Eryn entsetzt fest. Er konnte hören, sehen, denken und fühlen, aber er konnte sich nicht bewegen.
    „Gehe in dich und übe dich in Geduld. Befreie deinen Geist, dann ist auch dein Körper frei. Du kannst diesen Ort jederzeit verlassen; nichts hält dich hier fest, nur dein eigener Geist.“
    Und dann ging Belos einfach weg und Eryn war sich selbst überlassen. Körperlich war er an diesem Ort gefangen und emotional kochte er vor Wut.
    Eine Weile lang versuchte er den Zauber zu ergründen, kam aber nicht dahinter, welche Kreise hier benutzt worden waren und wie er sie durchbrechen konnte. Die einzige Erkenntnis, die er erlangte war, dass er den Bann schon früher kennengelernt hatte, nämlich in Aleroth, während seiner ersten Tage im Tiefland. Und genauso wie damals war er dem nun hilflos ausgeliefert. Sein Blick war starr auf einen blumenübersäten Ausschnitt des Gartens gerichtet und unter anderen Umständen hätte er den Ort wirklich als schön empfunden, aber ein Gefängnis war ein Gefängnis und dieses hier war noch dazu ein sehr kleines. Er konnte nichts tun, außer zu denken. Er dachte an Ravenor, der ihn letztendlich in diese Lage gebracht hatte.
    Ich hoffe, Prinz Raiden sorgt für eine angemessene Würdigung seiner Tat. Ravenor ist ein echter Depp. Da beginnt mir mein Leben gerade wieder zu gefallen. Ich erforsche erfolgreich einen Zauber, Meister Raiden gesteht mir immer mehr Freiheiten zu und ich habe enorme Fortschritte gemacht. Nun sitze ich hier und vertrödle meine Zeit! Gut, es war schon manchmal sehr anstrengend in Naganor und Müßiggang ist ein Fremdwort dort. Da habe ich mir gewünscht, ein bisschen faulenzen zu können. Ja, nur mal kurz ausruhen zu können. Aber das hier ist das Letzte! Sie tun alle so pseudofreundlich, und in Wirklichkeit behandeln sie mich wie den größten Deppen. Wenn man seine Meinung äußert, tja, dann... das Ergebnis habe ich hier.
    Wenn man was Dummes tut, dann sagt dir Meister Raiden, was du falsch machst und knallt dir ein paar Schimpfwörter an den Kopf und einen Zauber gleich hinterher, aber dann ist die Sache auch schon erledigt. So etwas ist mit dem friedlichen Geist der Grünen natürlich nicht vereinbar.
    ‚Du verstehst es nicht, weil dir die Ruhe und Erkenntnis fehlen. Gehe in dich‘ , äffte er die Magier von Gahaeris nach. ... Und langweile dich zu Tode. Hat das nicht auch Meister Raiden gesagt? Was habe ich bisher Neues gelernt? Einen einzigen Zauber. Nicht einmal Bücher geben sie mir. ‚Torzauber – viel zu gefährlich, viel zu früh, unverantwortlich dieses Wissen bei deinem niedrigen Stand überhaupt vermitteln zu wollen. Übe dich in einfachen Heilzaubern‘... ja, warum nicht gleich dem Lichtzauber? Ein halbes Jahr soll ich das ertragen. Ob ich noch einen zweiten Zauber in dieser Zeit lernen darf, oder glaubt man damit meinen Intellekt zu überfordern…?
    Geraume Zeit verglich Eryn auf diese Art und Weise Naganor mit Gahaeris, dann versuchte er zu schlafen, was nicht wirklich ging. Die Blumen hatte er sich bereits zum tausendsten Mal angesehen und sogar gezählt, wie viele es von den verschiedenen Arten gab. Kurzum, er beschäftigte sich mit allem, was ihm so in den Sinn kam, um sich die Zeit zu vertreiben. Und die zog sich scheinbar endlos hin. Es mochten an die fünf Stunden vergangen sein, als Belos wiederkam.
    „Und, bist du in dich gegangen?“, fragte er, als er den Bann löste.
    Eryn schickte schnell Heilzauber in seine steifen Glieder, damit er überhaupt aufstehen konnte. Er nahm Haltung an und antwortete: „Jawohl, Meister Belos, ich habe verstanden, dass die Äußerung der freien Meinung hier genauso unerwünscht ist wie in Naganor.“
    Eryn sagte das nicht aus Respekt, sondern weil er sich bewusst war, dass die Grünen den Kampf und alles Militärische überhaupt verabscheuten. Belos schüttelte enttäuscht den Kopf.
    „Es ist schade, dass du die Zeit nicht besser genutzt hast.

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