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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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dagegenzureden, als er sich auf den Weg zum Pfahl machte.
    Das hätte es jetzt nicht mehr gebraucht, aber ich kann solch eine Nachlässigkeit auch nicht durchgehen lassen. Unachtsamkeit ist einer der schlimmsten Fehler in der Magie. Ist das nicht auch Meister Raidens ständige Predigt?
     
    So bitter die Erkenntnis auch war, Ravenor hatte recht gehabt und die neuen Methoden brachten eine drastische Leistungssteigerung in Eryns Zug. Das führte sogar zu lobenden Äußerungen durch Meister Eriwen und Sir Heime ließ Eryn weiterhin gewähren.
    Bei den anderen Zugführern der IV. stießen Eryns Methoden auf Ablehnung. Sie grenzten ihn aus und redeten hinter seinem Rücken über ihn. Rüde Methoden und stupide Schleiferei waren noch die netteren Worte, die da fielen. Also traf sich Eryn, wenn der Dienst vorbei war, mit denen aus der III. und der V. Kompanie. Wie zuvor eben auch schon. Dass die von der IV. ihn nicht unter sich haben wollten, grämte ihn da wenig. Schlimmer war es, dass Meister Harkon ihm ziemlich deutlich zu verstehen gab, dass er seine Methoden für völlig unangebracht hielt.
    Er sagte wortwörtlich: „Keiner möchte so behandelt werden und selbst habe ich dir auch immer Verständnis entgegengebracht.“
    Das stimmte und machte Eryn ziemlich verlegen. Aber wenn man es genau betrachtete, waren Meister Harkon und Meister Lionas die Einzigen gewesen, die ihn nett behandelt hatten. Alle anderen und vorneweg der Herr von Naganor hatten, nun im Nachhinein betrachtet, sehr hart durchgegriffen.
    Eryn rechtfertigte sich damit, dass er nicht willkürlich Strafen verteilte und der immense Fortschritt der Männer ihm recht gebe. Aber Meister Harkon schüttelte nur bedauernd den Kopf und ging wortlos davon. Das versetzte Eryn einen Stich ins Herz, denn mit Harkon war er immer gut ausgekommen und der hatte ihm auch in der Vergangenheit oftmals sehr geholfen.
     

     
    In der Zitadelle brüteten Meister Raiden und Meister Eriwen fast täglich über den Büchern.
    Der Drache hat nicht übertrieben. Was da vor uns liegt, ist wirklich schwerer Stoff. Nach mehreren Stunden intensiven Studiums gestattete sich Meister Raiden eine kleine Unterbrechung.
    „Der Erhabene und Meister Ador sind äußerst kluge Köpfe, das muss man ihnen lassen“, meinte er leicht erschöpft zu Meister Eriwen.
    Sie hatten sich von der Küche etwas zu essen bringen lassen und bedienten sich nun.
    Meister Eriwen scheint seine Ambitionen, Turmherr zu werden, zum Glück wieder vergessen zu haben .
    Nach der anfänglichen Enttäuschung war Meister Eriwen nun wieder ganz der Alte. „Mein Prinz, alleine wie die Zauber aufgebaut sind. Da waren wahre Könner am Werk. Ich würde gerne einmal den Großen Grauen persönlich sehen“, äußerte er eine Bitte.
    Die Erinnerung an die Treffen mit dem Drachen erzeugte in Prinz Raiden ein ungutes Gefühl: „Glaubt mir, Meister Eriwen, das wollt Ihr nicht wirklich.“ Es war nicht schwer zu erraten, dass der Feuermagier sich nun ausgegrenzt fühlte. Er denkt, ich gönne es ihm nicht, dabei will ich mir nur die Peinlichkeit der Erzählung ersparen. Na gut, dann soll er es halt wissen: „Der Erhabene ist ein wahrhaft großartiges magisches Geschöpf und wenn man ihn das erste Mal sieht, ist man von seiner ‚Erhabenheit‘ beeindruckt, doch das Drumherum ist einfach nur ...unwürdig.“
    Meister Eriwen schluckte einen größeren Bissen hinunter, um dann irritiert fragen zu können: „Wie meint Ihr das, ‚unwürdig‘?“
    Genau darüber wollte ich eigentlich nicht reden. „Also gut, weil Ihr stets loyal und verschwiegen wart... aber ich bitte um absolute Diskretion. Der Drache ist paranoid und hat eine krankhafte Abneigung, besser gesagt, Angst vor Magiern. Meister Ador und andere müssen ihm übel mitgespielt haben. Und darum bekommt man ihn nur zu Gesicht, wenn man Magieblocker anlegt und komplett nackt den Palast betritt.“
    Meister Eriwens Erstaunen war groß und seine Hand verhielt auf halbem Wege, als er vergaß den nächsten Bissen zum Mund zu führen: „Wirklich?! Ihr?“
    „Stellt es Euch nicht vor“, warnte der Prinz, „…es ist jämmerlich“, dann erging er sich in Selbstmitleid. „Das ist der Preis, den ich für das Wissen zahle. Ein Tiefschlag gegen Stolz und Eitelkeit. Und der Drache findet noch nicht einmal etwas Erniedrigendes dabei. Er hält das für... natürlich. Also seid froh, wenn Ihr das nicht über Euch ergehen lassen müsst.“ Nicht zu vergessen die Dienste bei der Erhaltung

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