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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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der Hybridenrasse, aber Meister Eriwen muss auch nicht alles wissen.
    Wenn Meister Raiden nun geglaubt hatte, dass sich der andere damit zufriedengab, irrte er sich.
    „Ich war nur in der Hütte am Eingang zum Nimrod. Wie gerne würde ich dieses Land bereisen und Euch auf der nächsten Erkundungstour begleiten“, schwärmte der Feuermagier, wie ein Kind, das die Wunder aus den Märchen erleben wollte.
    Scheiße. Ich will Meister Eriwen nicht vor den Kopf stoßen, nachdem ich ihn nicht als Turmherren vorstellen werde. Der Drache duldet es nicht, mehrere Magier mitzunehmen und auf seine Gunst bin ich nun mal angewiesen. Dummerweise kann ich auch auf Eryn nicht verzichten. Mit ihm sprach die Stimme Adors.
    Und die Stimme kennt die Geheimnisse, die mir weiterhelfen können.
    „Wir werden sehen“, vertröstete er Meister Eriwen, „Aber zunächst liegt noch sehr viel Arbeit vor uns. Solange ich nichts Genaueres über diese Orte der Macht weiß, ist eine weitere Expedition sinnlos. Ich muss auch besser verstehen lernen, wie das alles zusammenhängt. Der Zauber an sich, die Wirkungsweise des Schlüssels, der Goldene Turm und die sechs Orte der Macht.“ Raidens Teller war inzwischen leer und er gedachte wieder an die Arbeit zu gehen. „Esst auf und wir widmen uns wieder den Büchern.“
    Meister Raiden beobachtete Meister Eriwens Reaktion genau und war froh, dass dieser nicht verprellt wirkte. Kaum waren die Teller beiseite geschoben, da erwartete Meister Raiden eine unliebsame Störung.
    „Raiden, wie geht es dir?“
    Der Ruf kam über den Seelenbann und der Herr von Naganor antwortete höflich und distanziert wie immer: „Danke, Meister Elderon, ich bin sehr beschäftigt.“
    Der Herr des Weißen Turmes ging darüber hinweg und kam gleich zum Punkt: „Du hast doch meine Nachricht erhalten über die Suche eines Nachfolgers für Ferrenthys?“
    Meister Raiden riss sich schwer zusammen, nur an das zu denken, was Elderon wissen sollte. „Das habe ich, Meister Elderon, aber keiner meiner Magier kommt dafür infrage.“
    „Du hast doch fähige Kampfmagier unter deinen Leuten. Wie sieht es mit Meister Eriwen aus? Ist er nicht der Herausragendste unter ihnen?“, löcherte ihn Meister Elderon.
    „Meister Eriwen ist aber auch meine rechte Hand und ich kann und will ihn nicht entbehren, antwortete der Herr von Naganor. „Außerdem dachte ich, dass Ihr sowieso einen aus Aleroth oder Sarekand bevorzugen würdet und habe dann nicht weiter darüber nachgedacht.“
    Es war typisch für den obersten Magier, dass er nun von der Entscheidungsfreiheit der Bruderschaft sprach: „Die Bruderschaft entscheidet gemeinsam und alle fähigen Anwärter sollen die gleichen Chancen haben.“
    „Also ist die Sache somit eh schon entschieden“, bemerkte Raiden um dann noch patziger anzufügen: „ob ich nun jemanden protegiere oder nicht.“
    „Raiden!“, tadelte ihn Meister Elderon.
    Der Prinz zeigte sich reumütig: „Entschuldigung, Meister Elderon.“ Und er hoffte, die Unterredung wäre damit beendet, doch Meister Elderon hatte ein weiteres Anliegen: „Wie macht sich dein Schüler?
    „Eryn? Er lernt.“
    „Und welche Stufe hat Eryn inzwischen erreicht?“
    „Die dritte“, behauptete Meister Raiden leichthin, aber mit der Aussage war Meister Elderon nicht besonders zufrieden: „Ich hatte gedacht, er wäre schon weiter. Wann, denkst du, kann man ihm die vierte Stufe zuerkennen?“
    „In ein paar Monaten“, antwortete Raiden vage.
    „Und? Prüfst du ihn selbst, oder schickst du ihn nach Aleroth?“
    Die Fragen schienen kein Ende nehmen zu wollen: „Ich prüfe ihn selbst“, bemerkte Meister Raiden knapp.
    „Du bist heute nicht sehr gesprächig, Raiden. Mir scheint, ich muss dir jedes Wort einzeln abringen. Wenn Eryn so weit ist, dann lade einen der anderen Turmherren dazu ein. Das macht die Prüfung objektiver und großartiger für den Jungen.“
    „Wie Ihr wünscht“, kam die obligatorische Zustimmung zu den Wünschen des obersten Magiers.
    Ganz im Gegensatz zu Raidens Wortknappheit war Meister Elderon redselig und verlor sich in belanglosen Bemerkungen: „Ich nenne ihn immer noch einen Jungen, weil man, wenn man über hundertfünfzig Jahre alt ist, alles unter fünfzig noch als Kinder betrachtet. Sei’s drum. Dann informierte er Raiden: „Du erhältst Nachricht, wann die Bruderschaft zusammenkommen wird, um den Roten Turm neu zu besetzen. Und übersieh den Termin bitte nicht.“
    „Ja, Meister

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