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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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gestrengen Augen von Meister Eriwen standen die beiden nun am Rand des Übungsfeldes und wischten sich den Schweiß von der Stirn. „Ich möchte, dass du es dir aufschreibst: Ich habe heute im Schwertkampf gegen dich gewonnen“, forderte Eryn in gespieltem Ernst.
    „Ha, das war erstens kein Schwertkampf, denn der wird mit gewöhnlichen Stahlklingen und nicht mit magischen Lanzen ausgetragen und zweitens hast du mich unfairerweise mit einem Lichtblitz geblendet. Also quasi gemogelt.“
    „Gewonnen, das Wort ist gewonnen“, beharrte Eryn auf seiner Position.
    Das hörte Ravenor gar nicht gerne: „Wir können ja Meister Eriwen fragen, ob wir noch einen weiteren Kampf durchführen können und dann werden wir ja sehen. Mogler.“
    Sie schwitzten immer noch reichlich und es bestand die Gefahr, dass Meister Eriwen Ravenors Wünsche erhören würde, denn der sah sich auch lieber ein magisch anspruchsvolles Duell an, als die Schießübungen der Anfänger.
    „Äußere deine Wünsche nicht zu laut, Ravenor“, flüsterte Eryn nun warnend, „sonst holt uns Meister Eriwen für weitere Stunden auf den Platz un d mein Sie g hat mich doch ziemliche Kraft gekostet.“
    „Mein Sieg, mein Sieg“, spottete Ravenor seinen Freund nach. „Prahlhans. Seit du ‚Sir‘ Eryn bist, hast du dich ganz schön verändert.“
    Eryn wollte gerade etwas darauf entgegnen, da kam Lengin, einer seiner Männer, auf ihn zu und grüßte vorbildlich: „Sir Eryn, melde, dass der Zug die Aufgabe erledigt hat und nun auf neue Order wartet.“
    Ein kurzer Gedankenscan verriet Eryn, dass Lengin und die anderen wirklich keine Zeit geschunden hatten. „Das ist gut, Regulärer Lengin, und weil Sie sich alle in letzter Zeit wirklich bemüht haben, gebe ich Ihnen den Rest des Tages frei. Das haben Sie sich verdient.“
    Nun strahlte Lengin förmlich über das ganze Gesicht, denn es war das erste Mal seit Wochen, dass sie Freizeit bekamen.
    „Danke, Sir Eryn.“
    „Wegtreten.“ Der Mann grüßte erneut und entfernte sich dann recht schnell.
    Er hat Angst, dass ich es mir nochmals anders überlege, dachte Eryn, als er ihm nachsah und Ravenor holte ihn aus seinen Gedanken.
    „Das war einer deiner Magier?“, fragte er ungläubig.
    „Ja“, antwortete Eryn knapp.
    Ravenor verzog das Gesicht: „Seit wann können die denn salutieren und Meldung machen?“
    „Seit ich es ihnen beigebracht habe. Und ich muss dir recht geben, mit Freundlichkeit habe ich es nicht erreicht. Ich packe sie, nehme sie hart ran und lese ihre Gedanken. Das ist wirklich hilfreich, auch wenn man dann nicht alles auf die Goldwaage legen darf, denn sonst müsste ich ständig sanktionieren.“
    „Eryn, das mit dem Gedankenlesen ist gemein.“ Um seinem Missfallen Ausdruck zu verleihen stieß Ravenor Eryn mit dem Ellbogen in die Seite. Dann fragte er: „Können die sich als Magier eigentlich nicht abschirmen?“
    „Nein, die einen können es gar nicht, weil sie die Kreise dafür nicht haben und die anderen sind zu schwach, um mich draußenzuhalten.“
    „Kann es sein, dass du jetzt alles anwendest, was du selbst wie die Pest hasst? Über den Herrn von Naganor brauchst du dich dann aber auch nicht mehr beschweren.“
    „Hab ich das je getan?“, fragte Eryn scheinheilig.
    „Genauso wenig wie ich.“ Sie lachten, denn solange sie hier in der Garnison waren und nicht in Meister Raidens Nähe, konnte man das durchaus witzig finden.
     
    Eryn hätte auch nichts dagegen gehabt, der Zitadelle weiterhin fernzubleiben, aber immer mehr ungeklärte Fragen häuften sich zum Seelenbann an und darüber wusste kein anderer besser Bescheid als Meister Raiden höchstpersönlich. Vor sich herschieben brachte nichts mehr, das hatte Eryn nun schon tagelang gemacht, also fragte er in der Zitadelle an, ob Meister Raiden Zeit erübrigen könnte, ihm bei den Problemen zu helfen.
    Insgeheim hoffte Eryn, dass der Meister ihn abweisen würde, dann könnte er später behaupten, er hätte sich ja bemüht, aber wäre dann ohne Hilfe nicht mehr weitergekommen. Also kein böser Wille, Faulheit, oder was ihm sonst noch unterstellt werden könnte. Der Gedanke starb, als Meister Raiden ihm gegen Abend großzügig Zeit einräumte. Zur verabredeten Stunde stand Eryn dann vor Prinz Raiden und grüßte zackig. Der Meister sah von seinem Arbeitstisch auf: „Ah, man merkt gleich, dass Ihr die letzte Zeit wieder bei der Garde verbracht habt, Sir Eryn.“
    Es schmeichelte Eryns Eitelkeit, von Meister Raiden mit ‚Sir

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