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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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toll ist, in der Nähe des Herrn von Naganor!? Glaub mir, ich würde liebend gerne mit jedem von euch tauschen.“
    Und Ravenor ergänzte: „Also das Gefühl, dass ich befördert werde, hatte ich eigentlich nicht. Wir beide haben kein richtiges Kommando. Keinen eigenen Zug so wie ihr. Dafür aber ein mieses Leben voller Arbeit.“
    Aber die anderen wollten es nicht glauben. „Das sagst du nur so. Und dabei seid es immer ihr beide, die den Prinzen auf seinen Reisen begleiten“, bemerkte Lohten in einem leicht anklagenden Tonfall.
    Nun fühlte sich Ravenor angegriffen: „Ach halt doch die Klappe. Er traktiert uns mit Zaubern für Verfehlungen, die keine sind. Nur weil er schlechte Laune hat. Hat er gute Laune, macht er sich einen Spaß daraus, uns mit Spott zu überhäufen. Recht machen kann man es ihm eh nicht. Hab ich noch was vergessen, Eryn?“
    Der kam nun aus seiner Ecke heraus und ging zum Tisch, wobei er den kleinen Weinzauberbrunnen vor sich her wandern ließ. „Ich ergänze“, dozierte Eryn gewichtig: „Er hält sich für einen herausragenden Lehrer. Die bevorzugte Methode: einmal erklären. Hast du es dann nicht begriffen, so wird gnadenlos sanktioniert, weil du nicht aufgepasst hast, dumm oder faul bist. Natürlich strengst du dich dann mächtig an, weil so einen Zauber an den Kopf zu bekommen, tut schon ziemlich weh. Und weil man sich anstrengt, bestärkt das Seine meisterliche Hoheit noch in seiner Meinung über seine genialen Lehrmethoden.“ Mit dem Finger malte er einen Kreis in die Luft, um seine folgenden Worte zu unterstreichen: „So ein blöder Kreislauf, aus dem man nicht herauskommt...“, dann fiel ihm noch ein weiterer Punkt ein und er haschte nach Bestätigung bei seinem Freund: „...und, Ravenor, Stichwort: Gedankenlesen. Ganz hässliches Thema. Wenn euch ein Vorgesetzter auf den Sack geht, dann denkt ihr: ‚Leck mich‘ und lasst es an euch abprallen. Drüben in der Zitadelle kannst du das gleich vergessen. Da möchten deine Worte und deine Gedanken überzeugend sein. Denk drüben einmal ‚Leck mich‘ und dann ist der Teufel los.“
    Ravenor hatte Eryn den Arm um die Schulter gelegt. „Wir sind Genossen im Leid. Lass uns heute unseren Kummer und unsere Sorgen in Alkohol ertränken. Kann man von dem Brunnen da nehmen?“
    Der freundliche Brunnen sprudelte eigenmächtig und füllte ihre Gläser.
    Während sie tranken, fragte jemand: „Und wenn ihr zwei morgen mit einem üblen Kater und nach Alkohol riechend dort auftaucht, das merkt der Prinz doch auch?“ Eine berechtigte Feststellung, doch
    Ravenor wusste darauf bereits die geeignete Lösung, die er mit einem breiten Grinsen verkündete: „Eryn ist doch Magier, der kriegt das für uns schon hin.“
    Ach, dann braucht er meine Hilfe wieder und kaum gewährt, auch schon vergessen. Aber ich bin großzügig. Heute ist das in Ordnung .
    Inzwischen redete Ravenor weiter: „Ein bisschen Zauberei und man merkt nichts mehr davon. Und wenn er doch was merkt...“ Hierbei begann Ravenor den Prinzen nachzumachen: „‚Sir Ravenor, haben Sie gestern etwa getrunken?‘, dann knalle ich die Hacken zusammen und melde: JAWOHL, MEIN PRINZ, aber nur das erlaubte Kontingent... und wenn ich Glück habe, rümpft er dann nur die Nase und ich komme damit durch. Die Pechvariante ist nicht so schön.“
    Gedanklich war Eryn immer noch dabei, neue Punkte contra Dienst beim Prinzen zu finden und ergänzte nun seiner Aufzählung: „Und der Dienst selbst geht endlos. Regelzeiten gibt es dabei nicht. Oft das Doppelte vom Normalen. Freizeit – eher ein Versehen.“
    „Ihr übertreibt doch“, beteiligte sich Askir nun an dem Gespräch, der das Gesagte nicht so recht glauben wollte.
    „Ha, mitnichten! Wart’s ab, Askir, wenn du mal zur Familie gehörst – und du bist ja auf dem besten Weg dorthin – dann lernst du den Prinzen auch noch richtig kennen. So wie wir zwei“, drohte Ravenor.
    „Wir werden sehen“, meinte Askir nur und es wirkte nicht wirklich überzeugt, aber Ravenor hatte genug vom Thema ‚Prinz Raiden – Töter der guten Laune‘. „Lasst uns heute feiern und fröhlich sein und die sorgenvollen Gedanken verdrängen. Und, obwohl heute dein Geburtstag ist, Sir Juniorlord Orten, hält mich das nicht davon ab, dich zum Wetttrinken herauszufordern und dir zu zeigen, dass ich nicht nur im Schwertkampf der bessere Mann bin.“
    Askir grinste dämlich: „Ob das ein Sieg ist, der erstrebenswert ist, bezweifle ich. Aber nur um dich unter

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