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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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wahrscheinlich gar nicht mehr sonderlich aufgefallen.“
    Prinz Raiden sah beim Reden direkt Ravenor an und so fühlte der sich nun berufen zu antworten: „Mein Prinz, wir haben etwas getrunken, aber nicht mehr als das erlaubte Kontingent“, behauptete der frech.
    Mit dem sanften, gefährlichen Unterton entgegnete Prinz Raiden: „Mit Sicherheit, Sir Ravenor. Warum wundert es mich nicht, Euch hier zu treffen? Und Sir Eryn, müsst Ihr Euch nicht auf eine wichtige Prüfung vorbereiten?“
    Die Gedanken in Eryns Kopf schwammen immer noch: „Meister Raiden, das tue ich. Ich praktiziere Wassermagie. Fließeigenschaften von Flüssigkeiten... und so.“ Mein Brunnen war echt schön.
    „Na wenn das so ist, dann werdet Ihr Euch sicherlich besonders freuen zu hören, dass ich mich entschieden habe Meister Savyen für die Prüfung einzuladen. Schließlich habt Ihr auch eine familiäre Beziehung zu ihm. Er wird sehr kritisch begutachten wollen, was Ihr inzwischen gelernt habt.“
    Der Schock traf Eryn so unvermittelt, dass er sogar vergaß vorschriftsmäßig zu antworten, doch der Herr von Naganor ließ ihn einfach stehen und drehte sich zu den anderen um. „Was ist eigentlich der Grund für diese Feier... wenn es denn einen gibt?“
    Heldenhaft trat Sir Askir nun vor: „Mein Prinz, wir feiern meinen Geburtstag! Mein Prinz.“
    „Und wie alt werdet Ihr denn?“
    „25, mein Prinz.“
    Wenn man es nicht besser wüsste, hätte man meinen können, der Prinz plaudere entspannt mit den Männern. „Ein schönes Alter. Ihr seid fast alle in demselben Alter, möchte ich meinen?“
    „Jawohl, mein Prinz“, kam es einstimmig aus den Kehlen der Anwesenden und Prinz Raidens Gedanken schweiften zurück in seine eigene Vergangenheit: „Als ich in Ihrem Alter war, da haben wir die Nächte durchgefeiert und dann den ganzen Tag Dienst getan.“
    Echt? Das sind ja ganz neue Erkenntnisse, dachte Ravenor überrascht, denn solche Worte hatte er von Prinz Raiden bisher noch nie gehört. Den folgenden Zauber merkte er in seinem Zustand gar nicht so richtig. Unbeirrt fuhr Meister Raiden fort: „Ein interessanter Zufall, dass die meisten meiner Kommandanten heute gar nicht in der Garnison sind. Wer hat eigentlich im Augenblick das Oberkommando?“
    Prinz Raiden schien offensichtlich gar nicht zu wissen, dass absolut gar keiner seiner Kommandanten zugegen war. „Mein Prinz, ich bin zurzeit der ranghöchste Offizier in der Garnison“, meldete Askir mit einem leicht unguten Gefühl.
    „Also tragt Ihr die volle Verantwortung, neben den Kosten für Eure Feier“, bohrte Prinz Raiden nach und verlegen stimmte Askir dem zu: „Sozusagen, mein Prinz. Mein Prinz, keine besonderen Vorkommnisse bisher, mein Prinz.“ Askir hatte am Ende seines Satzes bereits wieder vergessen, dass er schon zu Beginn ‚Mein Prinz‘ gesagt hatte. Aber der Herr von Naganor ging darüber hinweg. Es war ja nicht schwer zu übersehen, dass alle hackedicht waren.
    „Wissen Sie, die meisten von Ihnen kenne ich nur dem Namen nach. Vielleicht ist es an der Zeit, dass ich mir mal ein Bild von der Leistungsfähigkeit meiner jungen Offiziere mache. Es ist immer besser, man überzeugt sich selbst, als sich auf Einschätzungen anderer zu verlassen. Morgen früh Punkt 6:00 Uhr erwarte ich Sie alle in voller Montur auf dem Exerzierplatz und dann werde ich mal prüfen, wie es um Ihre Leistungsfähigkeit bestellt ist.“
    Ob er auch mich meint? Er weiß doch, was ich leisten kann, dachte Eryn. Im augenblicklichen Zustand hielt Eryn das wirklich für eine überlegenswerte Sache.
    Aber Meister Raiden half ihm sogleich mit einem Schlag an den Hinterkopf beim Nachdenken: 6:00 Uhr früh auf dem Platz oder tausend Hiebe und den Rest des Tages am Pfahl, Nurin!
    Witzigerweise schien Ravenor genau dieselbe Überlegung zu haben und da er den Gedankenaustausch nicht gehört hatte, fragte er nun dreist: „Mein Prinz, legt Ihr auch Wert darauf, meine Leistung zu überprüfen? Ihr müsstet...“
    Der Zauberhieb unterbrach Ravenors Ausführung prompt: „Sir Eryn wird für Euch die Antwort gleich wiederholen und nun wünsche ich den Herren noch eine schöne Feier.“ Begleitet von einem Abschiedssalut verließ der Prinz den Raum und hinterließ einen Moment lang gedrücktes und betretenes Schweigen.
    Als Erster fand Askir seine Stimme wieder und riet zur Vernunft: „Damit wir morgen überhaupt eine Leistung bringen können, sollten wir die Feier beenden und versuchen, in den wenigen Stunden,

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