Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
Vom Netzwerk:
der zu dem Haufen auch irgendwie dazugehörte. Angefangen hatte alles mit einer geselligen Runde und nun war die Schwelle vom leicht angeheiterten Zustand zum Betrunkensein bereits überschritten.
    Der Anlass des Gelages war ein durchaus feiernswertes Ereignis: Sir Askir Ortens Geburtstag. Der Ortenspross hatte schon die Tage zuvor verlauten lassen, dass er dieses Jahr – welches für ihn bereits so erfolgreich gewesen war – mal gebührend seinen Geburtstag feiern wolle. Dieser Wunsch traf nicht auf taube Ohren und Sir Ravenor erklärte sich äußerst schnell bereit, das dafür Nötige zu organisieren. Er hatte da so seine Quellen, um an den geliebten Rebensaft in größeren Mengen und in besserer Qualität heranzukommen, als die übrigen Kollegen in der Garnison, die sich so streng an die Vorschriften hielten. Und nun saßen sie gesellig beisammen, tranken und unterhielten sich.
    Sir Lohten brachte gerade einen Toast aus: „Auf die Herren Offiziere, die heute an diesem denkwürdigen Tag leider nicht bei uns sein können. Wir denken an Sir Ulme Ortwein und Sir Gahat. Erhebt Eure Gläser!“
    „Das hört sich ja an wie eine Trauerrede“, rief jemand dazwischen und Ravenor bemerkte spöttisch:
    „Dabei müssen die Armen doch nur Dienst tun. So ein Kompaniechef, der kann nicht ohne Adjutant – einfach so – nach Arvon gehen oder auf die Jagd. Da brauchen die immer Leute, die ihnen zur Hand gehen, die Jacke reichen oder im richtigen Moment Bewunderung heucheln.“
    Die ganze Mannschaft brüllte vor Lachen.
    Dann bemerkte Marten: „Ein glücklicher Zufall, dass Lord Boron mit Sir Oswold, Sir Wylden und Sir Draken in Griscont ist. Und über den guten Sir Heime brauchten wir uns gleich gar keine Gedanken zu machen, der ist schon seit zwei Wochen unterwegs. Da blieb nur mehr Sir Haerkin. Einen Toast auf Sir Demon und sein Tantchen, dafür, dass sie Sir Haerkin für diesen Abend nach Arvon eingeladen hat, mit dem Versprechen ihn nicht vor morgen früh zurückkehren zu lassen.“
    „Jawohl, auf Tantchen!“, wurde militärisch salutiert und alle erhoben ihr Glas.
    Dann stand Ravenor auf. „Damit ist Sir Askir ranghöchster Offizier in der Garnison und hat alles voll im Griff – besonders sein Glas. Streng nach Vorschrift. Auf unser Geburtstagskind. Leert die Gläser!“
    Der Wein, obwohl von exquisiter Güte, wurde ohne auf den Genuss zu achten hinuntergekippt.
    Nun fühlte sich Askir berufen ein paar Worte zu sagen: „Danke, danke euch allen. Als ranghöchster Offizier hier in der Garnison, erteile ich die Erlaubnis für diese außerordentliche Feier. Obwohl, nach Vorschrift dürften wir, glaube ich, alle nichts mehr trinken, das erlaubte Kontingent...“
    „ ASKIR!! ! “, unterbrach Ravenor an dieser Stelle die Rede ungehalten und das Geburtstagskind überdachte seine Worte nochmals: „...aber, ich denke, in diesem Fall ist das in Ordnung. Kann mir jemand nachschenken?“
    „Schon besser“, lobte der Oberanstifter Ravenor. „Askir, heute wirst du eine wichtige Erfahrung in deinem Leben machen. Ich werde dir zeigen, wie man richtig trinkt. Grundlagenausbildung“, fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu.
    „Können wir die Scheiße nicht langsam mal vergessen?“, drückte sich Askir nun gar nicht mehr so höflich und distanziert aus, wie man es sonst von ihm gewohnt war.
    „Meine Worte, Askir, aber dazu brauche ich mehr Wein, damit er mir das süße Vergessen schenkt. Auf ex!“
    „Auf ex!“ Und wieder waren die Gläser geleert.
    Eryn saß unauffällig in einer Ecke und bastelte gerade einen Brunnen aus fließendem Wein mit viel Magie, dafür aber ohne Gläser. Er fühlte sich schon leicht belämmert und die lauten Gespräche im Raum drangen nur noch gedämpft an sein Ohr. Alkoholmagie senkt den Lärmpegel, dachte er leicht dümmlich und hielt es auch noch für eine geniale wissenschaftliche Erkenntnis.
    Aber auch die anderen waren durch den Alkohol auf einen niederen geistigen Level abgesunken, gepaart mit allgemeiner Redseligkeit.
    Demon Agarat meinte gerade: „Weißt du, Ravenor, manchmal beneide ich dich und Eryn dafür, dass ihr Seiner Hoheit, dem Prinzen, so nahe seid und direkt in seiner Gegenwart Dienst tun dürft. Sicherlich werdet ihr dadurch schneller befördert als wir anderen.“
    Eryn trank gerade einen tiefen Schluck Wein, den er jetzt prustend wieder zurück ins Glas – und daneben – spuckte. Eryn fand sogar vor Ravenor die Sprache wieder: „Demon, meinst du wirklich, dass das so

Weitere Kostenlose Bücher