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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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habt.“
    Für einen Moment fürchtete Eryn, ihn würde gleich erneut ein Zauber treffen, doch der Herr von Naganor entschied sich anders: „Das war nur wegen diesem Ding da! Oder glaubst du tatsächlich, dass du sonst eine Chance gehabt hättest, SCHÜLER?“
    Oh, große Vorsicht ist geboten. Eryn entschloss sich zu einem entwaffnenden Grinsen: „Nein, Meister Raiden, in keinster Weise. Aber das war nicht Inhalt der Wette. Und wenn Euch gerade im entscheidenden Moment ein Lumpus auf den Kopf fällt, dann ist es das unverschämte Quäntchen Glück, das diese Wette zu meinen Gunsten entschieden hat.“
    Meister Raiden schürzte leicht die Lippen und gab sich geschlagen: „Nun gut, ich stehe zu meinem Wort. Aber wenn wir zurück in Naganor sind, dann werde ich mich deiner Ausbildung mal intensiver widmen. So lange, bis tiefer Respekt und Dankbarkeit all deine Gedanken erfüllen. Du fällst mir in letzter Zeit nämlich mehr durch freche Worte und weniger durch deine Taten auf.“
    Nach dieser deutlichen Androhung von ‚Ich reiße dir daheim den Arsch bis zu den Ohren auf‘ entschied sich Eryn, besser zu schweigen und seinen Sieg im Stillen weiter zu genießen.
     

     
    Die Sonne stand nicht mehr allzu weit über dem Horizont, da wurde Meister Raidens Bitte endlich erhört. Der Weg war breiter geworden und sie erreichten einen Platz, von dem aus wenige Stufen hinauf zu einem noch größeren Platz führten. Die Stufen waren eher zu dekorativen Zwecken, als um die Höhe zu überwinden. Auf dem zweiten Platz ragte eine Steinsäule, die etwa die Höhe von zwei Männern hatte, in den Himmel und davor stand eine Person. Ob sie der Gattung Mensch angehörte, war auf die Entfernung schwer zu sagen. Meister Raiden und Eryn blieben noch vor den Stufen stehen und versuchten die Lage einzuschätzen. Der Mann an der Säule trug eine lange graue Robe und einen Reif, der die Haare zusammenhielt. Auf der Säule prangte erneut das schon bekannte Symbol. Herr und Schüler aus Naganor hatten beide ihre Schilde hochgezogen, da begann der Mann an der Säule laut und deutlich zu sprechen:
    „Ihr, die ihr im Land des Erhabenen wandelt, tretet an die Säule und bringt euer Anliegen vor.“
    Nach dieser Aufforderung verstummte er wieder.
    Inzwischen hatte Meister Raiden bereits alles gescannt und konnte sich ein Bild der Lage machen. „Eine Illusion. Mehr nicht.“ Und tatsächlich begann die Figur erneut ihr Sprüchlein zu rezitieren: „Ihr, die ihr im Land des Erhabenen wandelt, tretet an die Säule und bringt euer Anliegen vor.“
    „Die Säule scheint eine Kommunikation zu ermöglichen.“ Unschlüssig wartete Meister Raiden an Ort und Stelle und Eryn fragte unbedarft: „Soll ich mal hinaufgehen und mir die Säule ansehen?“ Das riss den Herrn von Naganor aus seinen Gedanken: „Bleib besser hier. Ohne meinen Schutz kommst du in diesem feindlichen Land keine drei Schritte weit. Ich sehe mir das lieber selbst erst einmal an, ohne dass ich auch noch auf dich achtgeben muss.“
    Die gewohnt geringschätzigen Worte ließ Eryn an sich abprallen und zuckte nur mit den Schultern: „Jawohl, Meister Raiden.“ Also blieb er an Ort und Stelle, während Meister Raiden die Stufen hinaufging.
    Die Illusion sprach nun einen neuen Text: „Der Erhabene schenkt allen Gehör, die seinen Rat suchen. Tretet näher und vertraut auf seine Weisheit.“
    Erneut scannte Meister Raiden die Säule und die Illusion. Nichts deutete auf eine Bedrohung hin. Also ging er vorsichtig weiter, wobei sein Augenmerk hauptsächlich auf das Monument gerichtet war. Er nahm die oberste Stufe und seine Schritte trugen ihn über den Platz, da geschah es.
    Eryn hatte ebenfalls alle seine magischen Fühler ausgestreckt und so sah er, wie sich über den ganzen oberen Platz eine magische Hülle rasend schnell über Meister Raiden zusammenzog. Ein wütender Schrei ertönte. Magie flackerte um Meister Raiden auf und dann war es vorbei. Der Herr von Naganor stand gebückt in einer Art magischem Käfig. Dabei hatte er die Hände ausgestreckt und es sah nicht so aus, als ob er die Lage unter Kontrolle hätte. Sein Blick war auf Eryn gerichtet und er schien etwas zu sagen, denn der Mund bewegte sich, doch Eryn konnte nichts hören. Da ertönte es in seinem Kopf.
    Komm schon her, Eryn. Das ist eine verdammte Magierfalle und du musst mich befreien, bevor sie sich weiter zusammenzieht.
    Was ist das? Eryn ging vorsichtig näher.
    Doch Meister Raiden drängte: Nun beeil dich, Nurin.

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