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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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repräsentativ gekleidet ist.“
    Das bezweifelte Eryn zwar stark, gab aber das obligatorische „Jawohl, mein Prinz“ zur Antwort.
    „Und?“, fragte Meister Raiden, aber Eryn verstand nicht, worauf der andere hinauswollte:
    „Wie meinen, mein Prinz?“
    „Na was willst du anziehen?“
    Nun überlegte Eryn krampfhaft, aber Meister Raiden wartete nicht darauf, dass sein Schüler eine Entscheidung traf: „Ich sehe schon, an der Aufgabe scheiterst du bereits. Wenn das kein schlechtes Omen ist. Aber als gütiger und fürsorglicher Meister werde ich dir unter die Arme greifen und etwas Passendes heraussuchen.“
    Ravenor verschluckte sich bei den Worten fast, wohingegen Eryn ein weiteres, recht abwesendes „Ja, Meister“ herausbrachte.
    Dann gab es weise Ratschläge vom Herrn von Naganor: „Verliere nie den Überblick und lass dich nicht aus der Ruhe bringen. Gerade in der Magie ist das fatal. Durchdenke deine Aktionen, nicht so wie unser guter Sir Ravenor hier, der sich sehr unüberlegt und draufgängerisch im Alleingang jedem Feind entgegenwirft und mag der noch so groß, brutal, überlegen und gefährlich erscheinen.“
    Das brachte Ravenors Protest auf den Plan. „Mein Prinz, so ist das nicht gewesen.“
    „Ach, wie denn dann? Schon vergessen: das Monster im Nimrod.“ Obwohl dies nun in einen Schlagabtausch zwischen Vater und Sohn abdriftete war Eryn froh, dass ihn das Gesprächsthema nicht mehr miteinbezog. Mochten sich doch der Prinz und sein Bastardsohn alleine streiten.
    „Mein Prinz, ich habe mich zuvor intensiv mit dem Monsterthema auseinandergesetzt und in jedem Buch werden als verwundbare Stellen vorwiegend die Augen und die Genitalien genannt. Die Augen der Bestie waren nicht in meiner Reichweite, also blieben nur die Genitalien.“
    „Damit erklärt es sich natürlich, dass Ihr wagemutig ein Monster anspringt, welches Euch im Nullkommanichts hätte töten können.“ Ravenor wurde mit einem mitleidigen Blick bedacht. „Wenn es Euch denn als ernst zu nehmende Gefahr eingestuft hätte.“
    „Ich hatte einen magischen Schild, mein Prinz“, brauste der junge Offizier nun auf.
    „Pha! Ihr hattet gar nichts. Ein bisschen Magie gegen Feuer, das war alles und der glückliche Zufall wollte es, dass das Monster Euch nur mit Feuermagie beschossen hat und mit nichts anderem.“
    „Fakt ist, dass ich letztendlich gesiegt habe und das Tier nun tot ist. Mein Prinz.“ Nur das Ergebnis zählt, dachte Ravenor zu seiner eigenen Rechtfertigung.
    „Wohl wahr, aber es hätte auch leicht anders ausgehen können. Wobei das nur ein Beispiel unter vielen ist. Nehmen wir mal die Übung von neulich. Sir Askirs überlegte Taktik und dann die Eure. Stürme im Alleingang auf den Feind zu, ziehe das Schwert und mähe alles nieder. Sir Ravenor, ich sage es Euch jetzt mal ganz im Vertrauen, diese Strategie verspricht ein recht kurzes Leben. Ist es das, was Ihr wollt? Den baldigen Heldentod, um dem elenden Dasein auf dieser Welt entkommen zu können?“
    Die ganze Zeit über hatte Eryn schweigend und in sich gekehrt dagesessen. Dabei stand der Teller immer noch unberührt vor ihm. Selbst das Gestreite der anderen prallte an ihm ab. Die hatten ihn in ihrem Eifer ohnehin kurz vergessen. Gerade ereiferte sich Ravenor: „Mein Prinz, ich habe mein Handeln bei der Übung sehr wohl überdacht. Diese Luftgolems kenne ich durch das Training mit Meister Eriwen. Ich weiß, wie schwerfällig und unfähig diese Gesellen sind. Bessere Zielscheiben, für mehr taugen die nicht. Also habe ich mich auf meine Fähigkeiten verlassen, ohne dass mir meine eigenen Golemsoldaten im Weg rumstehen sollten. Wenn ich Männer gehabt hätte, die etwas taugen, dann hätte ich anders taktiert. Es ist nicht immer so, wie es aussieht, mein Prinz.“
    „Aha“, war der einzige Kommentar des Prinzen dazu. Und das soll mich jetzt überzeugen?
    Ärgerlich schwieg Ravenor, bis der Prinz fragte: „Und die Männer, die Ihr jetzt habt, taugen die langsam zu etwas?“
    „Sie sind zumindest um einiges fitter und schlanker geworden, mein Prinz“, kalte Reserviertheit lag in Ravenors Stimme, gerade so viel um noch nicht respektlos zu sein: „Ob sie in Euren Augen bestehen können, vermag ich nicht zu beurteilen.“
    Der Prinz legte das Besteck beiseite und zog die Augenbraue hoch. „Ihr beide tragt heute nicht viel zu einer guten Unterhaltung bei. Beenden wir das Frühstück, bevor mein fröhliches Gemüt leidet. Eryn, du kommst mit mir und Sir Ravenor, Ihr

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