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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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spielte seine Karten gut: „Eure Macht, Erhabener, und Sefira Visaer.“ Der Drache hob den Kopf. Es war schwierig seine Gefühlsregungen einzuschätzen, da er nicht über die Mimik eines Menschen verfügte, dennoch lag es nahe, dass ihn die Erwähnung Sefiras aufhorchen ließ.
    „Der Kreis Silber müsste genügen. Zeig es mir.“ Von diesem Moment an verstummte die Stimme des Drachen in Eryns Kopf und er war von dem Gespräch ausgeschlossen.
    Der Drache und Meister Raiden sprachen lange in Gedanken, während Eryn wartend dastand und fühlte, wie seine Füße durch die Kälte des Bodens zunehmend taub wurden. Er betrachtete den Drachen eingehend, dann die Halle, dann wieder den Drachen. Es sah nicht so aus, als wolle der Erhabene sie töten oder ihnen die Essenz stehlen. Mit dieser Erkenntnis, vorübergehend in Sicherheit zu sein, begann Eryn sich gehörig zu langweilen, während sein Meister und der Drache gar nicht daran dachten, ihr Gespräch zu beenden.
     
    Der Kreis Silber öffnete sich und alleine das war für den Herrn von Naganor eine Wohltat. So ganz unmagisch zu sein, fühlte sich falsch, ja fast krank an. „Erhabener, ich würde das Gespräch nun lieber unter vier Augen fortführen wollen.“
    „Du traust deinem Schüler nicht, Menschlein?“
    „Doch schon, aber ich fürchte, es werden nun Dinge zur Sprache kommen, die nur Euch und mich etwas angehen und die sehr persönlich sind. Unangenehme Erinnerungen und das sollte unter uns bleiben. Meinen Schüler werde ich später über alles informieren, was er wissen muss.“
    „Nun gut, das ist dein Ränkespiel. Und nun lass sehen, womit du gerade so hochtrabend geprahlt hast, Menschlein.“
    Der Herr von Naganor öffnete die Vision, die Eryn bei der Ruine gehabt hatte und zeigte dem Drachen die Bilder von Sefira Visaers Tod. Als die kurze Sequenz beendet war, schwieg der Drache und es verstrichen Minuten, bis seine Stimme wieder in Raidens Kopf ertönte.
    „In der Tat eine unerwartete Überraschung. Dunkin Dun ist genauso betrogen worden wie ich. Wer hätte das gedacht? Und immer kommt es zurück auf denselben Verderbten. Ich wusste, dass er dem Bösen verfallen ist, aber das hätte selbst ich ihm nicht zugetraut.“
    „Ihr kennt den anderen Magier?“
    „Sehr gut sogar, das ist Ador Coronos und er hat den Schlüssel an sich genommen.“
    Meister Raiden horchte auf. Der Drache wusste über Dinge Bescheid, die niemand sonst mehr auf der Welt außerhalb des Nimrods wusste und der Herr von Naganor war begierig, mehr zu erfahren.
    „Was für ein Schlüssel?“, hakte er sofort nach.
    „Zuerst beantworte meine Fragen, Menschlein. Du sagtest, dass du hier hergekommen bist, um mich zu finden. Was willst du von mir?“
    Meister Raiden fielen tausend Dinge ein, die er von dem weisen Drachen erfahren wollte, doch eine Sache interessierte ihn am brennendsten und er platzte damit direkt heraus. „Kennt Ihr eine Möglichkeit, den Seelenbann zu brechen?“
    „Gibt es außerhalb von Mittelland noch Drachen?“, fragte der Große Graue leicht erstaunt im Gegenzug und Meister Raiden entgegnete wahrheitsgemäß: „Nein, der Bann wurde auf mich gesprochen und ich suche seit dreißig Jahren nach einer Möglichkeit ihn wieder loszuwerden. Meine letzte Hoffnung ist Eure Weisheit.“ Aufgeregt wartete der Herr von Naganor auf die Antwort, die erneut auf sich warten ließ .
    „Der Seelenbann ist nicht dazu bestimmt, Menschen an Menschen zu binden. Ursprünglich war er ein Band tiefer Bruderschaft zwischen einem Drachen und einem Magier. Doch die Magier wurden gierig und wollten keine Bruderschaft, sondern die Herrschaft über den Drachen, der sich mit ihnen verband. Kahan modifizierte als Erster den Bann, um sich einen Drachen Untertan zu machen. Ihn hat die Strafe für dieses Verbrechen ereilt, doch das Unheil war bereits angerichtet. Es gipfelte in Adors irrwitzigem Versuch, mich zu binden. In seiner Verblendung und dem unbändigen Verlangen nach Macht dachte er, er könne damit Erfolg haben und das nach allem, was wir zuvor zusammen erreicht hatten.“
    Wieder horchte Meister Raiden auf. Das klang ja fast so, als hätten der Große Graue und Ador einmal zusammengearbeitet. Doch der Erhabene lenkte das Gespräch in eine andere Richtung. „Ironie des Schicksals, dass nun Magier Magier an sich binden. Wer hält dich nun in der Hand, Menschlein?“
    „Mein Name ist Raiden, Erhabener, nur falls es Euch vorhin entgangen sein sollte. Und meine Schmach hat Meister

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