Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)
hierherkommen.“
„Und nun wirst du unverrichteter Dinge wieder umkehren. Du kannst Elderon sagen, dass das Mittelland nicht vom Zauber befreit werden kann ohne die Hilfe des Schlüssels. Ich selbst habe es jahrelang versucht und es ist mir nicht geglückt, obwohl ich selbst den Zauber erschaffen habe. Er erhält sich von alleine und nur die Macht des Schlüssels ermöglicht es einem, die Magie zu öffnen und abzuleiten.“
„Und wo ist dieser Schlüssel, Erhabener?“ Meister Raiden konnte seine Neugierde kaum zügeln.
„Eine gute Frage. Die Vision hat mir zumindest gezeigt, wer ihn hatte. Dunkin stahl mir den Schlüssel und Sef nahm ihn nach dem Kampf an sich, bevor der elendste aller Verräter sie ermorden konnte. Nicht einmal ein fairer Kampf. Er hätte sie nie im fairen Kampf besiegen können. Und so wie es aussieht, hat er auch Dunkin nur benutzt. Sonst hätte er viel früher in den Kampf eingegriffen. Doch er wartete auf die beste Gelegenheit um Sef zu töten und gleichzeitig den Schlüssel an sich nehmen zu können. So konnte er mir einen herben Schlag versetzen und für seine Tat gab es nun keine Mitwisser mehr. Jeder würde denken, Dunkin habe Sef erschlagen.
Aber ich wusste stets, dass der Ränkeschmied hinter all dem steckte und darum flog ich zu Adors Goldenem Turm und zerstörte ihn bis auf die Grundmauern. Ich bin sicher, Ador war in ihm, doch ich konnte seine Leiche nicht finden und auch nicht den Schlüssel. Wobei ich bis heute auch nicht wusste, dass der Schlüssel in seinem Besitz war. Ich dachte immer, der Wassermagier hätte ihn versteckt und er befände sich außerhalb von Mittelland. Manchmal wähnte ich sogar, dass Ador noch am Leben ist, in dem Land da draußen, das ich nicht mehr erreichen kann.“
„Eines kann ich Euch versichern, Erhabener, Ador lebt mit Sicherheit nicht außerhalb des Nimrods. Es sei denn, er hat sich seit Ende des Krieges versteckt und nirgends mehr blicken lassen.
Auch in meinem Land erzählt man sich, Ihr hättet den Magier in seinem Turm getötet. Die letzte Nachricht, die die Bruderschaft empfing, bevor das Nimrod erschaffen wurde. Mehrere Magier haben die Zerstörung Elverins beobachtet, doch hüteten sie sich davor einzugreifen. Auch sie behaupteten, dass Meister Ador die Zerstörung nicht habe überleben können. Verbrannt in magischem Feuer. So steht es in den Geschichtsbüchern.“
Wieder stiegen Rauchwolken zur Decke: „Das ist anzunehmen. Meine Wut war groß. Vielleicht habe ich ihn restlos zu Asche verbrannt. Zumindest steht dort kein Stein mehr auf dem anderen.“
„Was war überhaupt der Grund, das Nimrod zu erschaffen, Erhabener?“
„Friede. Magier und Drachen bekämpften sich immer wieder über die Jahrhunderte hinweg. Ganz zu schweigen von den anderen magischen Wesen, die das Land bevölkerten. Ich wollte ein Refugium erschaffen, in dem wir in Ruhe auf unsere Weise leben konnten und niemand so leicht hinein- oder hinauskam. Mit dem Schlüssel wäre ein Verlassen möglich gewesen und so war es am Anfang auch gedacht. Ador half mir bei der Entwicklung des Zaubers, denn lange bevor es zum Großen Krieg kam, war die Idee geboren worden zwei Welten zu erschaffen, die nur durch ein kontrolliertes Tor verbunden waren. So hätte es werden sollen, doch der Krieg hat alles verändert.
Es war mir klar, dass die Versiegelung ohne den Schlüssel endgültiger sein würde. Wie endgültig konnte ich mir auch damals nicht vorstellen. Insgeheim hoffte ich, später eine Möglichkeit zu finden, einen neuen Schlüssel zu erschaffen. Ich war es leid Krieg zu führen und meine Spezies sterben zu sehen und als Sef starb, da wollte ich uns magischen Wesen einfach Ruhe gönnen vor den Angriffen der verderbten Magier. Und so vollzog ich den Zauber auch ohne den Schlüssel in Händen zu halten. Ich hatte einfach genug. Und das, obwohl ich schon so vieles in meinem langen Leben gesehen habe. Nun, nach all den Jahren, kann ich nicht sagen, dass ich die restliche Welt vermisse.“
Eine langgedehnte Rauchwolke strömte aus den Nüstern des Erhabenen und er bemerkte: „Jetzt hast du mich doch dazu gebracht auf deine Fragen zu antworten, Menschlein. Ich werde alt und nachsichtig.“ Dann begann der Drache erneut zu fragen: „Elderon lebt also noch und wer sonst von den Magiern der Türme?“
„Es sind nur mehr wenige, die schon zur Zeit des Großen Krieges einen Namen hatten. Meister Savyen, Tellenor, Oderon…“
„Savyen von Draegnok, er war stark und Oderon
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