Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)
den letzten Ort der Macht gefunden und mit einem Tor versehen hatten.
Aufmerksam hatte Meister Raiden zugehört ohne ihn zu unterbrechen, doch jetzt hakte er nach: „Und wo ist jetzt das Problem, außer dass wir auf ein erneutes Reifen warten müssen? Ador kann offensichtlich nur im Zenit der Macht mit dir Kontakt aufnehmen.“
„Ja, zu dem Schluss bin ich auch gekommen. Nun das Problem...“ ...wie erkläre ich das am besten .
In dem du den Mund aufmachst und Worte von dir gibst... oder Gedanken.
„Ich mach’s mit einfachen Worten, Meister Raiden“, entschied sich Eryn: „Da bin ich altmodisch veranlagt. Ähm... also Sir Ravenor und Essyia haben gefühlsmäßig zueinandergefunden. Und als der kleine Drache die Eishexe bedrohte, da hielten wir es für sicherer, sie anschließend hierherzubringen, damit der Erhabene nichts von ihr erfährt.“
„ Sie ist hier? ! “, wurde der Prinz unverhältnismäßig laut.
„Im Portalraum mit Sir Ravenor.“
„Ich dachte, deine Tage als Nurin wären endlich vorüber.“
Und ich fang wieder die Schelte ab. Wenigstens kam kein Zauber geflogen.
Der Prinz wetterte inzwischen weiter: „Der Erhabene beobachtet das Basislager. Er wird wissen, dass du sie herausgebracht hast. Wir dürfen es uns auf keinen Fall mit dem Drachen verscherzen.“
Diese Ansicht teilte Eryn voll und ganz: „Ich bin sehr vorsichtig vorgegangen. Den Dämonenmenschen, der die Pferde beaufsichtigte, habe ich unter einem Vorwand weggeschickt und dann schnell die zwei durch den Tunnel gebracht. Der kleine Drache hat erst ganz in der Nähe bemerkt, dass Essyia eine Eishexe ist. Selbst wenn es jemanden aufgefallen ist, dass noch eine weitere Person aus dem Nimrod herausgereist ist, dürfte nicht bemerkt worden sein, um wen es sich dabei handelt. Und außerdem, Meister Raiden, habt Ihr selbst gesagt, dass eine weitere Verbündete im Nimrod von Vorteil sein könnte.“
„Ich weiß, was ich gesagt habe“, fuhr der Eryn über den Mund und überlegte dann, was er aus der Situation machen könnte: „Die Hexe kann hier aber genauso wenig frei herumlaufen wie im Nimrod. Sie ist gefährlich. Wenn jemand mitbekommt, was für ein Wesen sie ist, dann werden sich die Leute wundern und sich natürlich auch fragen, woher die Dame denn so plötzlich kommt. Und wenn das an Meister Elderons Ohren dringt, dann werde ich ihm Rede und Antwort stehen müssen. Und es ist nicht in meinem Interesse, dass er etwas über das Nimrod erfährt.“
Eryns Augen wurden groß, als Meister Raiden seine Gedanken darlegte und der stellte wieder einmal resigniert fest: „Du hast daran wohl überhaupt nicht gedacht... Wenn ich nicht alles selber mache. Also gut. Wir brauchen eine Lösung für das Problem. Wir bringen die Hexe zurück ins Nimrod und übergeben sie dem Drachen. So ziehen wir den größten Nutzen aus der Situation.“
Da war wieder die grausame und berechnende Seite Meister Raidens, die Eryn so erschreckend fand.
„Mein Prinz, aber Sir Ravenor und Essyia lieben sich doch...“
Bei den Göttern, bist du naiv.
Essyia hat uns auch viel im Nimrod geholfen. Es wäre nicht richtig...
Zumindest brachten Eryns Gedanken Meister Raiden dazu, seine Entscheidung zu überdenken. Dabei griff er sich an die Stirn und murmelte zunächst: „Bei den Göttern.“
Plötzlich lachte er laut auf: „Ja, wenn sie sich so gern haben, dann wird sie Ravenors Frau. Das ist die Geschichte dazu: Sir Ravenor hat sie auf seiner Reise kennengelernt und sich unsterblich verliebt. Er kommt hierher zurück und bittet mich darum, sie zur Frau nehmen zu dürfen. Ich bin natürlich darüber zunächst recht aufgebracht, willige dann aber doch ein. Ravenor bittet mich um ein Stück Land. Das hinter der Mühle, wo einst mein stolzes Ross graste und kaum jemand jemals hinkommt. Ich – in meiner Großzügigkeit – verkaufe es ihm und gebe ihm die obligatorischen vier Wochen frei. So wie es in der Garde üblich ist. In der Zeit kann er sich dort ein Heim errichten. Eine Summe von 20.000 Goldstücken ist angemessen.“
Diese Großzügigkeit überraschte Eryn: „Ihr wollt ihm 20.000 Goldstücke geben, damit er eine Familie gründen kann?“
Diesmal kam doch ein Luftzauber geflogen, der schmerzhaft traf. „Meister Nurin. Er schuldet mir 20.000 Goldstücke, die ich ihm als Kredit gewähre, damit er das Land, Saatgut und etwas Baumaterial kaufen kann. Die Summe kann er dann die nächsten zwanzig Jahre abbezahlen. Ich werde ihm als Hochzeitsgeschenk
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