Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)
gelandet.“
Der oberste Magier sah sich die Aufzeichnung an und vollzog die Gedankengänge nach. Es stimmt. Meine Überlegungen zum Zerstören des Nimrods können nicht funktionieren. „Bedauerlich. Äußerst bedauerlich.“
Meister Raiden fand aufbauende Worte: „Es war eine vielversprechende Theorie, Meister Elderon, und ich habe Euch gerne bei der Forschung geholfen.“ Dann aber kam er gleich zum Wesentlichen: „In Naganor wartet eine Menge Arbeit auf mich und wenn Ihr mich nun nicht weiter benötigt, würde ich mich gerne empfehlen.“
Immer noch ein Auge auf die Aufzeichnung heftend fragte Meister Elderon so nebenbei: „Du hast eine Zeit lang intensiv am Tunnel geforscht, habe ich gehört. Ist dabei nichts herausgekommen?“
„Auch eine vielversprechende Theorie, die leider noch nicht zum großen Durchbruch geführt hat und nun betreibe ich wieder Grundlagenforschung.“ Für eben diesen Fall hatte Meister Raiden sich seine Worte gut zurechtgelegt, die durchaus der Wahrheit entsprachen, aber mit den darin enthaltenen Lücken leicht missverstanden werden konnten. Was den Umgang mit dem Seelenbann betraf, hatte er durchaus einiges von Eryn gelernt.
„Und in welche Richtung bewegt sich deine Forschung nun?“
„Augenblicklich ist es nicht sehr aufregend. Ich lese in alten Aufzeichnungen über magische Orte im Nimrod nach. Ich denke immer noch, dass es möglich sein könnte, durch Tore direkt in das Gebiet zu reisen. Oder mit Hilfe von Artefakten. Uralten Artefakten. Es sind alles vage Vermutungen, aber vielleicht stoße ich zufällig genau auf das Richtige. Wer weiß?“
„Das mit den Toren haben wir schon früher versucht. Jahrzehntelang. Ich halte das inzwischen für ausgeschlossen.“ Wie immer, wenn er nachdachte, strich sich der alte Magier über den Bart.
Aber Meister Raiden wollte endlich gehen: „In Naganor warten aber erst einmal lästige weltliche Verpflichtungen auf mich. Ihr glaubt gar nicht, wie viel Zeit die Verwaltung des Turmes und der Garnison erfordert.“
„Auch hier in Aleroth gibt es dergleichen. Doch ich habe meine fähigen Meister, die mir das abnehmen.“
„Da mache ich offensichtlich etwas falsch“, gab Meister Raiden großzügig zu: „Denn trotz meiner Verwalter und Kommandanten landen immer noch die meisten Ansuchen auf meinem Tisch. Vielleicht sollte ich als Nächstes über eine Optimierung dieses Problems nachdenken. Mit Eurer Erlaubnis würde ich mich jetzt gerne empfehlen.“
Der oberste Magier nickte zustimmend. „Dann auf Wiedersehen, Raiden. Du warst eine große Hilfe bei der Forschung, auch wenn sie leider nicht zum erhofften Erfolg geführt hat.“
Mit einer leichten Verbeugung verließ er den Raum.
Der oberste Magier sah ihm nach. Seine Gedanken verraten nichts. Ob der Informant sich irrt? Ich werde Raiden im Auge behalten. Denn es ist schon fast auffällig, wie er sich in letzter Zeit gewandelt hat. Jahrelang nutzte er jede Gelegenheit zur Provokation – von Zusammenarbeit keine Spur. Und nun ist er wie verwandelt. Eryn hat ihn sicherlich beeinflusst. Aber vielleicht sind da Geheimnisse, die er zu verstecken versucht. Ich könnte mit Hilfe des Seelenbannes die Geheimnisse aus ihm herausziehen. Nur dann wäre diese kleine Pflanze des Vertrauens, die nun gewachsen ist, erneut zerstört. Und wie lange hat es gedauert, bis er endlich sein Schicksal annehmen konnte. Der Seelenbann ist nicht rückgängig zu machen. Er muss damit leben. Ich muss damit leben.
Noch keine Stunde war Meister Raiden zurück in Naganor, da tauchte auch Eryn auf.
„Meister Raiden, endlich treffe ich Euch an. Es gibt da ein Problem“, platzte er gleich aufgeregt mit seinem Anliegen heraus.
Schön, dass ich wieder daheim bin... „Na dann lass mal hören. Deine Notizen habe ich bereits gelesen. Übrigens für einen Magier sind einfache Handzettel ziemlich daneben. Da gibt es doch andere Möglichkeiten.“
Eine kleine Rüge am Anfang, mal sehen was er sagt, wenn er die ganze Geschichte erfährt. Natürlich bin ich es wieder, der das erklären muss und Ravenor wartet bei Essyia, bis ich ihm das Ergebnis mitteile .
Also begann Eryn von seiner Reise zu den Orten der Macht zu erzählen. Er schilderte das kurze Gespräch mit Ador und wie sich die Orte so schnell entladen hatten. Ravenors Rolle dabei verschwieg er als unwichtiges Detail. Dafür berichtete er ausführlich vom Kampf mit den Tageroths und dem Treffen mit dem kleinen Drachen und endete dann schließlich, wie sie
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