Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)
glaube eher, ihr seid seine Diener und habt es in eurer Dummheit einfach nur vergessen. Und wen habt ihr denn da gefangen? Eine Eishexe. Erstaunlich, dass es solche Geschöpfe noch gibt. Ich hätte sie fast übersehen, da ihre Magie blockiert ist.“
„Sie ist meine Frau“, gab Ravenor entrüstet von sich und wieder lachte der Drache.
„Na wenn das so ist, dann nimm ihr die Fesseln ab und warte darauf, dass sie deine Magie aufsaugt. Ich mache euch einen Vorschlag. Ihr gebt mir nun die Eishexe und ich mehre meine Magie mit der ihren und dafür dürft ihr unbehelligt weiterreisen. Ansonsten... der Erhabene wird ein paar dumme Diener wie euch sicherlich nicht vermissen.“ Das war eine sehr eindeutige Drohung, zumal der Drache dabei seine Lefzen hochzog und dabei messerscharfe, spitze Zähne entblößte.
Essyia mischte sich ein, da sie ohnehin entdeckt worden war: „Der kleine Drachenwelpe ist keine Gefahr für einen Magiermeister, Eryn. Er spuckt nur große Worte.“
Ein Drachenkind – natürlich, warum sollte er sonst noch so klein sein . Die Situation wurde immer angespannter und Eryn versuchte diplomatisch vorzugehen. Es fehlte noch, dass wir in einen Kampf verwickelt werden und wir oder der Drache dabei zu Schaden kommt .
„Die Eishexe gehört zu uns und wir werden sie nicht opfern. Ich schlage vor, dass wir den Erhabenen bemühen, falls wir hier zu keiner Einigung kommen. Wir wollen lediglich friedlich weiterziehen und du solltest uns dabei nicht aufhalten. Einzig dem Erhabenen schulden wir Rechenschaft und unsere Reise dient seinen Zielen. Stelle dich gegen uns und rechtfertige dich dann vor dem Erhabenen, warum du uns aufgehalten hast, oder lass uns ziehen. Deine Entscheidung, weiser Drache.“
Der kleine schwarze Drache überlegte und kratzte mit seinen Krallenfüßen Furchen in den Boden.
Er fordert den Erhabenen nicht heraus. Soll er ruhig glauben, wir seien dessen Diener. Eryn behielt recht.
Eine kleine Dampfwolke stieg aus den Nüstern der schwarzen Echse auf. „Nun gut. Aber ich werde euch nicht vergessen, Diener des Erhabenen. Ich notiere: Interessante, seltene Spezies – wenn auch etwas verwirrt in seinem Denken. “ Und dann breitete der Drache seine Flügel aus und flog wieder davon.
„Schade, das wäre eine gute Gelegenheit gewesen einen weiteren Flattermann vom Angesicht der Erde zu tilgen. Er ist noch klein und hat vermutlich nur geringe Kräfte. Ich hätte ihn leicht erledigen können. Nun haben wir ein Problem.“
Die Radikalität der Eishexe erschreckte Eryn: „Was für ein Problem?“, hakte er nach.
„Wenn der kleine Flattermann mit dem großen spricht, dann wirst du ihm nicht so leicht meine Auslieferung verweigern können. Und das bedeutet meinen sicheren Tod. Eigentlich primär mein Problem. Du kannst dir ja noch Vorteile dadurch verschaffen, dass du mich dem Erhabenen übergibst. Hier, wir haben eine Eishexe gefangen, ein Geschenk, um weiterhin Eure Gunst zu erhalten...“
Ravenor ging dazwischen. „Niemand wird meine kleine Fee ausliefern, dafür sorge ich.“
Eryn gefiel das Dilemma, das sich durch den Drachen ergeben hatte, überhaupt nicht. Und er teilte auch Ravenors Zuversicht bezüglich seiner Beschützerqualitäten nicht. „Essyia hat recht, wenn der Erhabene davon erfährt, dann haben wir ein richtiges Problem. Sie ist hier im Nimrod in wirklich großer Gefahr und wir können für ihre Sicherheit nicht garantieren.“
„Dann bringen wir sie halt nach Ardeen. Dorthin kann ihr der Drache nicht folgen“, fand Ravenor sofort die Lösung und wieder einmal gab es für ihn keine weiteren Probleme bei seinem Plan, aber Eryn sah das anders. Er wägte ab und entschied dann: „Also gut. Zuerst suchen wir den letzten Ort der Macht auf und wenn ich den Stein bezaubert habe, dann gehen wir zurück nach Ardeen. Aber du bist es, der mit Meister Raiden redet. Ich halte meinen Kopf dafür nicht hin.“
„Kein Problem. Er wird das schon verstehen.“
So wie immer. Deine Zuversicht möchte ich haben.
Meister Raiden jubilierte. Gerade war ihm der große Durchbruch bei ihrer Forschung gelungen. Allerdings nicht so, wie sich Meister Elderon das vorgestellt hatte. Der Herr von Naganor konnte nun beweisen, dass die Theorie nicht zum Erfolg führen konnte, womit sein erzwungener Aufenthalt in Aleroth leider doch so schnell zu Ende ging.
„Meister Elderon, seht her. Diese Schlussfolgerung widerlegt leider Eure Theorie. Wieder einmal sind wir in einer Sackgasse
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