Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)
und sie schlug ihn mit ihren kleinen, unmagischen Fäusten, wütend, frustriert und aufgewühlt wie sie war. Die Schläge merkte er kaum und so reflektierten sie auch nur gering auf Essyia zurück. Im Nu hatte er ihre Arme eingefangen und bog sie ihr auf den Rücken, dann küsste er sie sanft.
Du blöder Unmagischer... du... Ihr Widerstand brach und sie begann zu weinen. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie überhaupt das letzte Mal geweint hatte. Inzwischen hatte er ihre Arme losgelassen und drückte sie tröstend an seine Brust. Sie lehnte den Kopf an ihn und ihre Tränen sickerten in sein Hemd. Leise schluchzte sie: „Ich will nicht gefangen sein.“
„Scht, kleine Fee. Es ist alles gut. Du bist frei, aber mein Herz hast du gefangen.“ Ihre Arme hatten sich wie von selbst um Ravenor geschlungen und nun drückte auch sie ihn an sich. Ich habe nichts mehr in dieser Welt, außer diesem unmöglichen Unmagischen, der mich wirklich liebt. Und ich... was passiert da bloß mit mir?
Eine Weile standen sie nur so da, dann sagte er noch einmal leise: „Lass uns zusammen das Zelt aufbauen, denn es wird bald regnen und da wäre es schön, im Trockenen zu sitzen.“
Diesmal half sie ihm und schon bald stand das Zelt. Als sie dann einen Graben darumzogen, meinte Essyia wiederholt: „Es wäre alles viel einfacher, wenn ich Zugriff auf meine Magie hätte.“
„Hast du aber nicht und finde dich damit ab, dass du in nächster Zeit die Dinge so tun musst, wie die ganz normalen unmagischen Leute auch.“
Seit wann sind die Unmagischen normal?
„Ist nicht so schlimm, wie du denkst“, bemerkte er noch mit einem Augenzwinkern.
„Ich geh noch mal rüber in die Zitadelle und hole ein paar Sachen. Du kannst ja inzwischen unser Heim einrichten.“
„Womit denn? Steine, Gras und Erde.“
„Du zerstörst einem aber auch alle Träume...“ Dann machte er sich auf den Weg.
Auf dem Rückweg erwischte ihn ein Platzregen und er rannte die letzten Meter um sich in die Sicherheit des Zeltes zu flüchten. Das Bündel mit Fellen, Decken, Essen und anderen Kleinigkeiten fiel auf den Boden.
„Das Zelt ist nicht dicht. Im vorderen Teil rinnt das Wasser durch wie ein Sturzbach“, war das Erste, was Essyia ihm mitteilte. Sie saß auf einem Stein im hinteren Teil ihrer noblen Unterkunft und zog ein säuerliches Gesicht, während Ravenor sich die nassen Sachen auszog.
„Du solltest nicht immer an allem rumnörgeln, kleine Fee. Das törnt mich ab und dann kann ich meine ehelichen Pflichten nicht erfüllen.“
Während sie sich seinen muskulösen nackten Oberkörper ansah, meinte sie spitz: „Muss ich das auch noch über mich ergehen lassen. Mir bleibt aber auch nichts erspart.“
Ravenor drehte sich um. „Du solltest froh sein, dass überhaupt noch jemand mit dir ins Bett möchte, wo du doch schon um die siebzig bist. Ich hoffe mal, du bist nicht mehr Jungfrau.“
Das ist... Essyia blieben die Worte weg. Wieder einmal hatte sie der Unmagische an die Wand gespielt. „Ich bin keine Jungfrau mehr und das schon viel länger, als du Welpe über die Erde wandelst.“
„Na dann können wir ja Spaß haben. Zieh dich aus.“ Ravenor zog nun auch die Stiefel und die Hose aus und sah erneut zu Essyia hinüber: „Du hast deine Lumpen ja immer noch an. Ich vermute mal, dass du nackt ganz ansehnlich bist, aber vielleicht irre ich mich auch. Ich hätte nicht die Katze im Sack kaufen sollen...“
Und wie besagte Katze fuhr Essyia die Krallen aus und schrie: „Du hast mich nicht gekauft, du blöder Unmagischer. Das alles ist nur ein hirnloser Plan des großzügigen Herrn von Naganor . Es ist nicht wirklich . “ Aber Ravenor sah das komplett anders. Mit einem Schritt war er neben ihr und nahm sie in die Arme.
„Oh doch, das ist es. Deine Worte sprechen dagegen, aber deine Augen strafen dich Lügen, kleine Fee.“
Er zerriss ihr Kleid und die Reste des Lumpens fielen zu Boden. In einer Mischung aus Zorn und Erregung schlug sie ihm ins Gesicht. Die Ohrfeige spürte sie diesmal auch . Verdammter Blutbann. Die Poxe auf den Herrn von Naganor... Dann brachen ihre Gedanken ab, denn Ravenor küsste sie leidenschaftlich und sie landeten auf den Decken und Fellen, die er mitgebracht hatte.
Als sie dann irgendwann später nebeneinander lagen, lächelte die Eishexe glücksselig. Er hat wirklich seine Qualitäten. Wenn ich hier herauskomme, dann nehme ich ihn mit und halte ihn mir als Liebesdiener. Zum Glück ahnte Ravenor nichts von diesen
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