Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)
Gedanken und schlief gerade seelenruhig ein.
Obwohl Ravenor keinen Dienst hatte, hatte er am nächsten Tag eine Menge zu tun. Abgesehen von seiner Pflicht als Ehemann, der er gleich in der Früh erneut nachkam, gab es viele Probleme, die gelöst werden wollten. Sie brauchten ein Haus. Das Zelt hatte den Regen nur teilweise abgehalten und war keine Lösung auf Dauer. Aber die Sache mit dem Haus brauchte entweder viel Zeit, viele helfende Hände, oder einen Magier. Alles Dinge, die ihm nicht zur Verfügung standen. Also ging Ravenor hinüber in die Zitadelle und suchte Prinz Raiden auf.
Der Herr von Naganor begrüßte ihn: „Ihr habt keinen Dienst, Sir Ravenor, die nächsten vier Wochen gehören Euch.“
„Mein Prinz, ich habe ein Anliegen...“
Während sich Meister Raiden weiterhin mit seinen Aufzeichnungen beschäftigte, bemerkte er nebenbei mit dem Unterton des Misstrauens: „Ich höre?“
„Mein Prinz, könnte mir Eryn bei der Erstellung der Hütte helfen? Alleine wird es sehr lange dauern und viele unmagische Arbeiter kann ich nicht bezahlen.“
„Tja, mit dem Besitz kommen die Sorgen. Habt Ihr überhaupt eine Vorstellung, was ein Grauer kostet, den könnt Ihr noch weniger bezahlen als die normalen Arbeiter. Übrigens seit der letzten Prüfung heißt es ‚Meister‘ Eryn. Womit sein Wert noch höher steigt, ganz zu schweigen davon, dass ich ihn beurlauben müsste und dann hätte ich ja gar keinen mehr, der mir zur Hand geht. Ihr in den Flitterwochen und Eryn hilft Euch dabei, Euer Haus zu bauen...“ Meister Raiden konnte so was todernst von sich geben und man wusste nie, ober er es auch so meinte, oder ob es gerade ein Witz war.
„Mein Prinz, entschuldigt meine Anfrage. Es war vermessen auch nur daran zu denken“, trat Ravenor bereits geschlagen den Rückzug an.
Der arme Ravenor, frisch verheiratet und die Sorgen beginnen ihn bereits zu erdrücken. „Wartet. Ich stelle Eryn für eine Woche frei, wenn der auf seinen Lohn verzichtet und Ihr kommt eine Woche früher aus dem Urlaub zurück. Vier Wochen ist sowieso zu lange. Was wollt Ihr denn bloß mit der ganzen freien Zeit anfangen?“
Da würde mir schon einiges einfallen...
Aber der Herr von Naganor erwartete keine Antwort auf seine Frage und fuhr fort: „Und weil Eryn kein wirklicher Grauer ist, könnt Ihr ihn für nur fünfzig Goldstücke am Tag haben.“
Das ist knauserig.
„Wie bitte?“ fragte der Prinz scharf und Ravenor gab klein bei. Ich brauche Eryn dringend, auch wenn der Preis hoch ist. „Das ist überaus großzügig, mein Prinz. Ich bin... äußerst dankbar.“
„Das sehe ich auch so und nun stört mich nicht weiter.“
Sie bauten an dem Haus und nach der Woche war wirklich etwas geschaffen. Fundamentarbeiten, Holzzuschnitt und Transport wären ohne Magie sehr mühselig geworden. Nun stand da eine Hütte mit drei Räumen und einem Dachboden. Natürlich mussten noch viele Kleinigkeiten gemacht werden. Aber als die Woche vorüber war und Eryn wieder zurück zum Dienst musste, da lag das restliche Baumaterial schon mal bereit und Ravenor musste es nur mehr verarbeiten. Selbst Essyia hatte ohne groß zu murren geholfen so gut sie konnte. Schließlich wollte sie wieder ein festes Dach über dem Kopf haben. Und neidvoll musste sie sich eingestehen, dass ihre letzte Hütte im Mittelland nicht so geräumig und schön gewesen war wie diese hier. Sie hatte sich die Hütte damals selbst gebaut und musste sich nun eingestehen, dass Magie beim Bauen auch nicht alles war. Ihr unmagischer Ravenor kannte sich damit aus, wie man Häuser baute.
Er kann mir später mal ein Schloss bauen und mich befriedigen. Wenn ich meine Magie zurückerlangt habe und er gelernt hat, wie sich ein Unmagischer zu verhalten hat. Denn es gefiel Essyia überhaupt nicht, dass er ihr sagte, was sie zu tun hatte.
Die nächste Woche verging wie im Flug. An allen Ecken und Enden gab es Arbeit und Ravenor verschwendete kaum einen Gedanken an das Garnisonsleben. Anfang der Woche hatte Eryn, auf Anweisung von Meister Raiden, direkt einen Tunnel vom Haus in die Zitadelle gelegt. Das kam Ravenor sehr entgegen, wenn er schnell etwas brauchte. Leider konnte nur er hindurchgehen. Essyia wurde wohlweislich mit Magie davon abgehalten den Tunnel zu benutzen. Nun deckte Ravenor schon den ganzen Tag das Dach ein und Essyia konnte ihm kaum helfen, weil sie nicht kräftig genug war, also schickte er sie ins Haus, damit sie ihm etwas kochte. Ihre Künste
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