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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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es sicherlich hundert andere Möglichkeiten gegeben, mein Erscheinen hier in Naganor zu erklären. Das einzig Gute daran ist, dass mein lieber Mann so seine Qualitäten hat.
    Meister Raiden hatte sich die Hände in die Hüfte gestemmt und musterte nun Essyia, wie sie da bewusst ihre Gedanken formulierte – in der treffenden Annahme, dass diese wohl gehört würden.
    Als Antwort gab er ihr einen magischen Klaps auf den Hintern und dann sinnierte er. Die zwei passen wahrlich gut zueinander. Frech und aufsässig. Ha! Hundert mögliche Erklärungen? Na mir sind so auf die Schnelle nur zwei Lösungen für das Problem eingefallen. Da kann die Eishexe mit der getroffenen Wahl wirklich noch zufrieden sein. „So, genug mit den sinnlosen Beschwerden. Ich habe nicht vor meine ganze Zeit hier zu vertrödeln. Ich möchte wissen, welche intelligenten magischen Kreaturen es außer Euch und dem Drachen noch im Nimrod gibt.“
    Zwar mokierte sich Essyia zunächst über den Begriff Kreaturen, begann dann aber doch Informationen preiszugeben. Ihr Wissen war nicht besonders aktuell, da sie sich nun seit fünfzehn Jahren vor dem Drachen versteckte, der die weitaus größte Macht im Mittelland besaß und kein anderes Wesen wollte es sich mit dem Flattermann verscherzen. Also mied Essyia seit damals auch die anderen bekannten Magiebegabten, da sie fürchtete, an den Drachen ausgeliefert zu werden. Die Idee der Auslieferung war ja nicht von der Hand zu weisen, schließlich hatte auch Meister Raiden zuallererst genau daran gedacht.
    Ravenor spielte mit dem Gedanken draußen weiterzuarbeiten, aber er befürchtete dafür einen Anschiss zu kassieren, weil es aus Sicht des Prinzen sicherlich interessant und wichtig wäre, sich im Nimrod auszukennen. Also blieb er und hörte dem Gespräch zu. Nach etwa zwei Stunden ging der Herr von Naganor und Ravenor seufzte laut und bemitleidete sich selbst. Es ist mein Haus und es passt mir überhaupt nicht, dass er hier einfach so auftauchen kann, schließlich... sitze ich nicht immer am Tisch.
    „Es ist entwürdigend, wie er mich behandelt“, beschwerte sich nun auch Essyia, aber Ravenor nahm seinen Vater nun witzigerweise in Schutz: „Er ist der Herr von Naganor und es ist sein Recht sich so zu verhalten. Du aber solltest dich ihm gegenüber im Ton mäßigen.“
    Sie klimperte ihn mit den Augen an. „So wie du? Wofür war eigentlich die Ohrfeige?“
    Ravenor grinste frech: „Ich habe nur die Wahrheit gesagt und er hat es fälschlicherweise auf sich bezogen. Ein Missverständnis, weiter nichts.“
    „Dann sieh zu, dass es nicht zu weiteren Missverständnissen kommt, denn durch den Blutbann bin auch ich Leidtragende deiner Schmerzen. Und es tut weh, wenn man eine gescheuert bekommt.“
    Er stand auf und ging zu ihr hinüber. „Dann, meine Liebe, solltest du zusehen, dass es mir immer gut geht. Jetzt zum Beispiel möchte ich nett behandelt werden.“ Er zog sie zu sich her und auch in ihren Augen lag dieses verheißungsvolle Glitzern. Sie neckte ihn: „Du wolltest doch noch das Dach fertig decken...“
    „Das kann warten. Ich habe noch eine ganze Woche Zeit und gerade eben dringendere Bedürfnisse, die nicht warten können.“ Er begann sie vor sich her in den Nebenraum zu schieben. Dort wo ihr neu gebautes Bett einladend auf sie wartete.
     
    Die freien Tage vergingen viel zu schnell und Ravenor hatte seinen Dienst wieder angetreten. Dadurch blieb Essyia tagsüber alleine, wobei ihr oft langweilig war. Was konnte sie schon groß ohne ihre Magie bewirken. Und das, was sie tagsüber tun musste, wollte sie eigentlich nicht tun. Ravenor hatte ein paar Hühner gekauft und drei Ziegen. Die Tiere mussten täglich versorgt werden und auch der Gemüsegarten brauchte Pflege. Nachdem sie beim Prinzen höchstpersönlich angesucht hatte, wurde ihr gnädig ein kleines Artefakt gewährt, das die Pflanzen schneller wachsen ließ. Ein kläglicher Rest an Magie, bedachte man Essyias eigentliches Potenzial. Zu Anfang hatte sie mit dem Gedanken gespielt, Ravenors Handschuh zu gebrauchen, aber der hatte ihr Interesse bemerkt und sie dezent darauf hingewiesen, dass das Artefakt nur von ihm gebraucht werden konnte.
    Manchmal kam Meister Raiden vorbei und obwohl Essyia eine gewisse Furcht vor dem Herrn des Schwarzen Turmes hatte, waren die Gespräche doch eine willkommene Abwechslung. Allerdings misstraute ihr Meister Raiden und sie war sich nie sicher, ob er sie nicht doch noch an den Drachen verraten würde.
    Dann gab

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