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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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Einzelheiten klären zu können – doch die Gelegenheit bot sich ihm nicht. Denn Sir Askir hatte die Männer sofort Aufstellung einnehmen lassen und nun kommandierte er: „Meldung nach Rang und Namen!“
    Ravenor war der Erste in der Reihe. Die Galle kam ihm hoch, doch er trat vor und meldete anstandslos:
    „Sir Ravenor, persönlicher Adjutant Prinz Raidens, dem Oberbefehlshaber der Garde, meldet sich zum Dienst, Sir Askir!“ Dann nahm er wieder seinen Platz in der Reihe ein.
    Als Nächster war Eryn an der Reihe: „Eryn, Magieranwärter und persönlicher Schüler Meister Raidens, dem Herrn von Naganor, meldet sich zum Dienst, Sir Askir!“
    Aber Sir Askir war anderer Ansicht und in einem belehrenden Tonfall, leicht von oben herab, korrigierte er: „Sie sind hier nicht unter den Magiern. Melden Sie sich mit Ihrem korrekten Rang in der Garde.“
    Liebend gerne hätte Eryn Sir Askir nun gezeigt, dass ein Magier immer ein Magier ist, aber das war ja mit dem Magieblocker ums Handgelenk nicht möglich. Also blieb ihm nichts weiter übrig als das Spiel mitzuspielen: „Regulärer Eryn meldet sich zum Dienst, Sir Askir!“
    Das stellte den Ortenspross zufrieden und er ging weiter und arbeitete sich die ganze Reihe entlang, um sich von jedem Rekruten einzeln das Sprüchlein anzuhören. Eryn und Ravenor standen nebeneinander und starrten stur geradeaus, während sie leise begannen sich zu unterhalten.
    „Das ist eine Farce. Wir vergeuden hier unsere Zeit“, sagte Eryn pikiert.
    „Dein Verdienst, mein lieber Freund. Beschwer dich beim Prinzen, er hat sicherlich ein offenes Ohr für dein gerechtfertigtes Anliegen.“
    „Dreimal die Woche ist eine Beleidigung für meinen Intellekt. Selbst einmal ist schon zu viel. Rekrutengrundausbildung. Pha, die Flachpfeifen können noch nicht einmal drei Worte herausbringen ohne zu stottern“, schimpfte Eryn weiter, wobei Ravenor das Ganze mit erstaunlich viel Humor nahm:
    „Es sind mindestens acht Worte und in meinem Fall sogar ein paar mehr.“
    Der Mann neben Eryn beging den Fehler und drehte seinen Kopf nervös in Richtung Eryn, dadurch wurde auch Sir Askir aufmerksam und bemerkte, dass sie sich unterhielten. Prompt kam er herüber und baute sich drohend vor ihnen auf.
    „Sie sprechen nur, wenn Sie gefragt werden. Nach Vorschrift wird Ihr Vergehen mit fünf Hieben geahndet. Nach der Übungseinheit melden Sie sich beide am Pfahl zur Vollstreckung der Strafe.“
    Das tötete Ravenors humorvolle Sicht auf ihre Lage umgehend und er wollte diese Erniedrigung nicht so ohne Weiteres schlucken: „Sir Askir, das könnt Ihr nicht ernst meinen. Ich bin Offizier...“
    Aber der andere fuhr ihm über den Mund: „Zehn Hiebe, Sir Ravenor, und kein weiteres Wort mehr. Haben Sie mich verstanden!“
    „Jawohl, Sir Askir.“ Das wird dir noch leidtun. Behandelt mich wie einen beschissenen Rekruten. Beim nächsten Schwertkampf prügle ich die Scheiße aus dir heraus.
    Die zwei Stunden vergingen quälend langsam, aber sie schafften es sogar, keine weiteren Strafen aufgebrummt zu bekommen. Die Bestrafung war wie erwartet schmerzhaft, doch da Eryn danach wieder Zugang zu seiner Magie hatte, konnte er die Nachwirkungen der magischen Strafe schnell beseitigen. Die Wunde hingegen, die ihr Stolz davongetragen hatte, war tiefer. Anschließend trennten sich ihre Wege für den Rest des Tages.
     
    In einer kurzen Pause nach dem Mittagessen suchte Ravenor Sir Askir und fand ihn – wie erwartet – im Aufenthaltsraum der III. Kompanie.
    Er steuerte direkt auf den anderen zu und sprach ihn sogleich an: „Auf ein Wort, Sir Askir.“
    Aber Askir war nicht auf Streit aus und beschwichtigte: „Ich tue nur meinen Dienst, Sir Ravenor, und du tust uns beiden einen Gefallen, wenn du deinen Teil dazu beiträgst.“
    Ravenor griff sich einen Stuhl und setzte sich dem Ortenspross gegenüber: „Das Ganze ist ein Witz, den ich nicht komisch finde.“
    Askir beugte sich leicht nach vorne: „Ich habe mir das auch nicht ausgesucht, aber ich habe strikte Anweisung von oben.“ Die Worte unterstrich er mit einem hochgereckten Daumen.
    Hitzig entgegnete der Prinzenbastard: „Du hast schon so genügend Pluspunkte bei Sir Haerkin, da musst du dich nicht auch noch weiter einschleimen, in dem du Lappalien ‚streng nach Vorschrift‘ bestrafst.“
    Doch Askir schüttelte leicht den Kopf: „Du missverstehst das. Ich habe Anweisung von ganz g–a–n–z oben euer Verhalten genauestens nach Vorschrift zu beurteilen und

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