Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)
nun muss ich mich um Besorgungen in Arvon kümmern. Wollt Ihr mich begleiten?“
Ja – Nein. Oh, warum tut Ihr mir das an? „Ich bin im Dienst und muss mich um die Vorbereitungen für das Turnier kümmern.“
„Na das trifft sich ja gut, dass wir denselben Auftrag haben. Die Besorgungen in Arvon sind wichtige Vorbereitungen. Würdet Ihr mich jetzt begleiten?“
Soll ich Prinz Raiden um Erlaubnis fragen? Besser nicht. Wenn er nicht mit der Nase darauf gestoßen wird, dann denkt er gar nicht in diese Richtung. Und es dient ja auch wirklich dem Gelingen des Festes. „Wie könnte ich einer so bezaubernden Dame einen Wunsch abschlagen...“
Tag 1
Wie im Fluge verging die Zeit und dann war es so weit: Der erste Tag des Turnieres brach an. Einige Gäste waren schon ein paar Tage früher angereist, doch der Großteil nutzte den direkten Tunnel von Arvon nach Naganor. Aus dem magischen Tor strömte nun eine lange Reihe von Gästen, die erst einmal gebeten wurden im Hof zu warten. Man reichte Erfrischungen und wartete gemeinsam auf die Ankunft des Königs. Sogar Prinz Raiden als Gastgeber schaffte es, an diesem Tage pünktlich zu sein und noch vor dem Eintreffen seines Bruders in den Hof zu kommen. In seinem Schlepptau befand sich eine imposante Ehrengarde. Wie ein Schatten folgten die Männer dem Prinzen und um ehrlich zu sein, ging ihm das bereits jetzt mächtig auf die Nerven. Er war ohnehin nervöser als er zugeben wollte und diese Anspannung führte dazu, dass er pausenlos Sachen gedankenverloren irgendwo liegen ließ, um sie dann wenige Minuten später verzweifelt zu suchen. Der Hof war bereits mit einer großen Menschenmenge gefüllt. Und eine noch größere Anzahl von Knappen und Bediensteten wartete mit den Pferden vor dem Tor der Zitadelle, denn im Hof war nicht genügend Platz für alle.
Prinz Raiden blieb auf der Treppe zur Halle stehen und ließ seinen Blick von dieser erhöhten Position über die Menge schweifen. Dort standen Lord Orten und Lord Agarat im Gespräch. Eine andere Gruppe bildeten die Herren aus Gelderon. Unter ihnen erkannte er General Albreit und Lord Hochwitz wieder, umgeben von einer Anzahl junger Männer.
Ich werde sie im Auge behalten . „Sir Ravenor, haltet vor dem Tor eine Gasse für den König frei.“
„Jawohl, mein Prinz.“ Der junge Offizier winkte seine Leute herbei und räumte höflich den besagten Platz. Keinen Moment zu früh, denn der nächste Reiter, der den Durchgang passierte, kündigte das Erscheinen des Königs von Ardeen an. Und das Tor flackerte erneut und König Danian ritt auf einem stattlichen Schimmel und in königlichem Ornat würdevoll auf den Hof. Die Gespräche der Anwesenden verstummten und mit magisch verstärkter Stimme begrüßte Prinz Raiden seinen Bruder hochoffiziell: „Wir alle hier begrüßen den König von Ardeen und fühlen uns durch seine Anwesenheit über alle Maßen geehrt.“
Hochrufe erklangen aus der Menge und König Danian winkte würdevoll mit der Hand. Hinter ihm tauchte Lady Ysil auf, gefolgt von der Königsgarde. Der König verhielt sein Pferd und wartete, bis seine Garde aus dem Sattel gestiegen war. Dann eilten zwei Männer herbei, um die Pferde des Königspaars zu halten, damit auch diese absteigen konnten. Prinz Raiden war inzwischen hinzugekommen und verbeugte sich leicht. „Mein König, ich persönlich werde Euch zu Eurem Quartier geleiten.“ Dann wandte er sich der Königin zu. „Lady Ysil, lässt der König diesen einfachen Hof durch seine Würde erstrahlen, so ist es Eure Schönheit, die alles in den Schatten stellt. Herzlich willkommen auf Naganor.“ Dabei beugte er sich nach vorne und küsste ihre Hand.
„Vergesst nicht Eure anderen Gäste zu begrüßen, Prinz Raiden“, flüsterte die Königin leise, während sie ein repräsentatives Lächeln zur Schau stellte.
Der Herr von Naganor fühlte sich ertappt und räusperte sich. „Werte Gäste der edelsten Häuser zweier Länder! Ich freue mich, dass Ihr so zahlreich meiner Einladung gefolgt seid und hoffe, dass dieses Turnier zur Festigung des Friedens zwischen Ardeen und Gelderon beiträgt. Ein Fest, bei dem sich die jungen Männer im Wettstreit messen werden, um die Ehre des Sieges zu erringen unter den prüfenden Augen der älteren, kampferprobten Männer und den noch kritischeren Blicken der holden Damenschaft.“
Ein amüsiertes Gemurmel ging durch die Menge. „Die Schönheit der angereisten Damen erst verleiht diesem Fest seinen Glanz und ich
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