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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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königliche Würde eigentlich zuließ.
    „Das, lieber Bruder, ertrage ich Tag für Tag. Und? Schon eine Entscheidung getroffen?“
    „Ich dachte eigentlich, du würdest mir einen weisen Rat geben.“
    Von einem reichhaltigen Tablett griff sich der König ein kleines Törtchen. „Ach, weißt du, ich genieße einfach das Fest hier. Es ist schön, mal nicht im Mittelpunkt zu stehen.“ Genüsslich nahm König Danian einen Bissen von dem Gebäck. „Überaus delikat.“ Während der König mit der vollständigen Vernichtung der Leckerei beschäftigt war, kam Sir Ravenor herbei und flüsterte Prinz Raiden etwas ins Ohr.
    Der König leckte sich Schokolade vom Finger und fragte beiläufig: „Geheimnisse?“
    Prinz Raiden erklärte: „Das Übliche. Eine kleine Schlägerei im Dorf, aber Sir Oswold hat alles unter Kontrolle... Wolltest du nicht gerade vorhin deine Ruhe genießen?“
    „Das tue ich immer noch. Schließlich muss ich ja keine Verantwortung übernehmen. Ich erlaube mir lediglich eine interessierte Neugierde. Sir Ravenor, mir ist schon zuvor aufgefallen, dass Ihr im Dienst seid.“
    Nun nahm Ravenor Haltung an und stimmte dem in angepasster Lautstärke zu: „Jawohl, mein König.“
    Mit gespieltem Erstaunen wandte sich Danian an Raiden: „Ich sehe diesen fähigen und verdienten jungen Mann immer nur arbeiten. Sollte er nicht auch einmal die Freuden der Jugend genießen und dort drüben bei den anderen jungen Männern stehen? “
    Das deckte sich so sehr mit Ravenors Wünschen, dass ihm ein Gedanke entschlüpfte : Genau, sag ihm ruhig mal wie schlecht er mich behandelt.
    Dafür gab es die zweite Kopfnuss an diesem Tage und König Danian entging es nicht. „Du maßregelst den Mann? Wofür?“
    Der Unwille zeigte sich deutlich auf Prinz Raidens Gesicht. „Deine Worte, Bruder, decken sich mit den Wünschen des guten Sir Ravenor und führen zu unangemessenen Gedankenergüssen. Leider lastet der Fluch auf mir, dass ich all diese Gedanken – im Gegensatz zu dir – hören kann. Sir Ravenor wird dir sicherlich bestätigen, dass diese Maßregelung gerechtfertigt war und außerdem ist er heute für die Sicherheit der Gäste verantwortlich und möchte sich umgehend wieder dieser Aufgabe widmen.“
    „Jawohl, mein Prinz! Mein König“, empfahl sich Ravenor und verschwand schnell in der Menge. Aber Prinz Raiden war noch nicht am Ende seiner Rüge. „Ich muss mich wundern. Du, der Mann der Politik, setzt dem Jungen Flausen ins Ohr. Wer er ist, wissen sowieso schon so ziemlich alle hier und es wäre eine Beleidigung für den Hochadel, jemanden wie ihn als Gast auf dieses Fest zu laden.“
    Das war nicht von der Hand zu weisen. „Trotzdem behandelst du ihn oft sehr hart.“
    Darin stimmte Prinz Raiden mit dem König überhaupt nicht überein. „Das sehe ich anders. Und ich bin wirklich erstaunt, dass es deinem Scharfsinn entgangen ist: Sir Ravenor wohnt diesem Fest in einer Art und Weise bei, die viel sinnvoller ist, als sich mit den anderen jungen Männern zu betrinken und Süßholz bei den Damen zu raspeln. Er beobachtet die hohen Lords. Ihr Verhalten und was sie reden. Denn, ganz ehrlich, für die Sicherheit in Naganor kann ich alleine sorgen. Ich widme dem jungen Mann mehr von meiner kostbaren Zeit als ich es je mit einem anderen getan habe und betraue ihn mit wichtigen Aufgaben. Ich erteile ihm Lektionen und wenn es einmal einer Sanktion bedarf, dann erteile ich ihm eben auch diese. Eine gewisse Härte war unvermeidlich, um aus dem Früchtchen einen brauchbaren Mann zu machen. Und der Erfolg gibt mir recht. Wer weiß, was sonst aus ihm geworden wäre.“
    „Eine Schelte für deinen König, Bruder? Auch du hast ihn gerne, aber lässt du ihn eigentlich auch mal was anderes spüren als deine Härte?“ Die Sanftheit in Danians Worten nahm Raiden den Wind aus den Segeln und klagte ihn gleichzeitig an.
    „Gelegentlich“, brachte Prinz Raiden mager hervor.
    Da entdeckte König Danian Eryn und bemerkte verwundert: „Und er, dein Schüler. Er ist hier als Gast?“
    Kann Danian nicht andere Themen finden? „Eryn ist von noblem Magierblut – wie wir kürzlich herausfanden. Ein Nachfahre von Meister Savyen und außerdem ist er weniger ein Gast als vielmehr ein Spion. Er soll mir Informationen liefern.“
    „Ich sehe, du hast alles gut durchdacht. Lass uns noch einen Becher Wein holen und über dir angenehmere Themen plaudern, damit du aufhören kannst, so gequält in die Gegend zu starren.“
    „Meine Worte,

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