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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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einen Schüler, wenn sie mir nicht zur Hand gehen?“
    „Mein Prinz, wir haben Eure Befehle befolgt. Was sonst sollten wir tun? Wenn Ihr andere Aufgaben für uns habt, dann sprecht es aus und es wird geschehen.“ Das war selbst für Ravenors Verhältnisse ziemlich geschleimt und auch Meister Raiden überlegte kurz, ob sein Bastardsohn ihn damit auf den Arm nahm.
    „Sei’s drum. Die meisten Arbeiten zur Vorbereitung des Festes wurden bereits ohne eure Mithilfe erledigt. Es geht nur mehr um einige Details. Das Dekorieren und Einrichten der Räume in ansprechender Form.“ Eryn bekam große Augen. Wir sollen das tun?
    Prinz Raiden antwortete laut auf diese Frage und Ravenor wunderte sich schon lange nicht mehr über diese halbe Art der Kommunikation, da er sich den fehlenden Teil diesmal zumindest denken konnte.
    „Diese Überlegung ist abwegig. Dafür bedarf es besonderer Fähigkeiten, die euch beiden mit Sicherheit fehlen. Das ist etwas, wofür man die Hilfe einer Frau braucht. Ein Dame wird dieses Haus in einen repräsentativen Ort verwandeln und mir nebenher wohlverdiente Zerstreuung bereiten.“
    Ein versiegeltes Briefkuvert lag auf dem Tisch, welches der Prinz nun aufhob und Ravenor in die Hand drückte. „Ihr kennt Euch inzwischen in Arvon hinreichend aus, nehme ich mal an? Überbringt diesen Brief Lady Uster und stellt sicher, dass sie meinem Hilferuf Folge leistet. Sie ist die Rettung in meiner Not. Eine liebe alte Bekannte, die mir diesen Gefallen hoffentlich nicht abschlagen kann.“ Ein samtiger Glanz stahl sich in Prinz Raidens Augen. Derweil wanderte der Brief in Ravenors Tasche.
    „Mein Prinz, wird erledigt.“ Ravenor wollte schon gehen, da begann Prinz Raiden einen seiner Monologe und da er Ravenor noch nicht entlassen hatte, blieb der notgedrungen, um sich die Klagen des Prinzen anzuhören.
    „Dieses Turnier ist eine schwere Last und alles nur zu dem Zwecke, mir noch eine viel größere Last aufzubürden. Meine Herren, Ihr könnt froh sein, nicht Spielball der Politik zu sein.“
    Eryn horchte auf. Komisch, ich konnte dieses Gefühl in den letzten Jahren nie so richtig loswerden .
    „...Fast mutet es mich grausam an, Estell – noch ein Kind in all ihrem Tun – einem Mann zu versprechen, der dann auf ewig mit ihr verbunden sein wird und somit auch verbunden mit mir. Er wird an meinem Tisch sitzen, mich um Unterstützung und Rat bitten und ich muss ihn unter meinem Dach willkommen heißen. Eine weitere Belastung, der ich ungern entgegensehe. Bisher habe ich die Politik aus Naganor heraushalten können, aber die Schlinge zieht sich enger. Und dabei gibt es viel wichtigere Aufgaben zu erledigen.“
    Um welche Aufgaben es sich dabei handelte, war Eryn wohl bewusst. Und Meister Raiden schien diese ‚dazwischengekommene Sache‘ doch über Gebühr zu belasten, darum wollte Eryn mit angemessenen Worten die Sorgen seines Meisters mildern. „Meister Raiden, vorerst ist es nur ein Versprechen. Eine Hochzeit wird es doch erst in geraumer Zeit geben.“
    Dem pflichtete der Herr von Naganor bei: „Das stimmt. Eine Gnadenfrist von vielleicht zwei Jahren. Doch der Grundstein wird jetzt gelegt und die Mauern darauf werden wachsen, bis das Haus steht.“
    Nun meldete auch Ravenor Bedenken an, wenn auch ganz anderer Art: „Mein Prinz, zwei Jahre auf so einen bedeutenden Tag zu warten ist eine lange Zeit für einen Mann. Andererseits ist Treue doch ein recht wichtiger Bestandteil für das Glück einer solchen Beziehung.“
    Was soll das jetzt?, wunderte sich Eryn noch, während Prinz Raiden sofort klar war, was Ravenor ihm damit sagen wollte. In dieser Hinsicht sprachen Vater und Sohn dieselbe Sprache.
    „Allerdings, das wäre schändlich. Die Zeit des Wartens soll das Band festigen und den jungen Leuten Gelegenheit geben, sich näher kennenzulernen. Zerstreuungen anderer Art wären da eher schädlich. Estell ist meine Tochter und sie hat Besseres verdient... Vielleicht schafft ein Ring, der bindet, dieses kleine Problem aus der Welt“, sinnierte Meister Raiden und Ravenor konnte sich ein boshaftes Grinsen nicht verkneifen. Nachdem dieser Punkt geklärt war, fand Prinz Raiden auch für Eryn eine Beschäftigung und sie wurden entlassen.
     
    Draußen fragte Eryn sofort nach: „Was sollte das denn, mit der Treue und so...? So was aus deinem Munde, das ist doch wie Hohn und Spott. Um das arme Mädchen geht es dir hierbei sicherlich nicht.“
    „Der gute Eryn und sein großes Herz. Nein, an das Mädchen

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