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Arena der Schlangen

Arena der Schlangen

Titel: Arena der Schlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht zu den Toilettenräumen führte.
    »Der Bums hier scheint doch nicht ganz astrein zu sein«, bemerkte Red. Er trank einen gewaltigen Schluck von seinem Mineralwasser. Vesta hatte Orangensaft bestellt. Sie war übrigens außer einer abgetakelten Bedienung die einzige Frau im Lokal; dementsprechend waren die Männerblicke, mit denen Vesta gemustert wurde.
    Vesta trug einen knapp sitzenden Jeansanzug und darunter ein rotes T-Shirt. Sie hatte eine ausgezeichnete Figur. Wieder einmal wurde Vesta von einem fetten Araber am Nebentisch angestiert. Der Kerl hatte eine Schale mit Mokka vor sich stehen, das Getränk jedoch kaum angerührt; Vesta Banshee interessierte ihn mehr.
    »Dem schenk ich gleich ein Foto«, raunte die Irin dem Hünen an ihrer Seite zu.
    »Oder ein blaues Auge«, gab Red zurück.
    Er kippte den Stuhl etwas, drehte den Kopf zur Seite und bekam den Araber so ins Blickfeld.
    Der Kerl hatte eine dunkelbraune Haut und wulstige Lippen, die er zu einem süffisanten Grinsen in die Breite gezogen hatte. Er trug einen grauen Anzug, einen schmutzig-weißen Turban auf dem Kopf und um die Hüften eine Schärpe. Blutrot leuchtete sie unter der Jacke hervor.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte er in akzentfreiem Französisch.
    Vesta und Red blickten sich an. Dann nickte Crofton Dunbar unmerklich, und die rothaarige Irin übernahm die Initiative. »Wir suchen einen Autoverleiher, Monsieur. Können Sie uns da vielleicht behilflich sein?«
    Der Araber strahlte. Sein falsches Lächeln wurde noch breiter. »Aber sicher doch. Darüber können wir reden. Darf ich mich für einen Moment zu Ihnen setzen?«
    »Bitte sehr!« Vesta deutete auf den noch freien Stuhl an ihrem Tisch.
    Der Araber rückte herüber. Die Mokkaschale ließ er stehen. Red und Vesta rochen die säuerliche Schweißausdünstung des Mannes. Der Kerl hatte sich sicherlich vierzehn Tage nicht mehr gewaschen.
    Er übernahm das Reden. »Sie haben das große Glück, mit Hahmed El Bacha zu sprechen. Ich bin kein unbekannter Mann in Casablanca. Ich kann Ihnen alles besorgen. Auch einen Wagen.«
    »Wir wollen einen mieten«, stellte Vesta richtig.
    Hahmed El Bacha lehnte sich zurück. »Kein Problem, Mademoiselle. Auch das schaffe ich. Haben Sie eine besondere Vorstellung gehabt?«
    »Einen Landrover«, sagte Red.
    »Geht in Ordnung. Und wohin soll die Fahrt führen?«
    »Ins Landesinnere.«
    »Aha!« Der Araber nickte. »Kleine Expedition. Verstehe schon. Ist ja auch egal. Sie müssen mich für einen Augenblick entschuldigen. Ich muß nur telefonieren. Leider kann ich nicht alles von meinem Kaffeetisch aus arrangieren.«
    Er lachte blechern und präsentierte zwei blinkende Goldzähne.
    Wenig später verschwand er im Hintergrund des Lokals, wo Dunst und Qualm wie eine Glocke in der Luft hingen. Dort wo Red und Vesta saßen, war die Luft etwas besser. Sie wurde von dem Ventilator an der Decke wenigstens durcheinandergequirlt.
    »Was hältst du von dem Kerl?«, fragte Vesta flüsternd.
    Red hob die breiten Schultern. Aus der Flasche kippte er den Rest Mineralwasser ins Glas.
    »In dieser Kaschemme sieht einer wie der andere aus«, erwiderte er. »Ob Hahmed El Bacha oder was weiß ich. Die sind doch alle gleich.« Red trank einen Schluck und wischte sich dann über die schweißfeuchte Stirn. Die Jacke hatte der Ire ausgezogen und hinter sich über die Lehne gehängt. Seine gewaltigen Armmuskeln schienen das blaue Hemd fast zu sprengen. Reds nicht gerade geringer Bauchansatz wurde von einem Hosengürtel gehalten, der aus bestem Leder gearbeitet war; und das war bei seiner Fülle auch nötig. Wenn man Red auf seinen Bauch hin ansprach, so sagte er immer, das wären Muskelstränge; nur leider etwas verwachsen.
    Der Araber ließ sich mit dem Telefonieren Zeit. Inzwischen wurde das Lokal immer voller. Aus den Augenwinkeln sah Red einen schmalhüftigen Typ durch die Gänge zwischen den Tischen schleichen. Er näherte sich ihrem Sitzplatz, schob sich hinter Reds Rücken, und im gleichen Moment griff er auch schon in die Innentasche von Reds Jackett.
    »Vorsicht!«, rief Vesta dem Iren zu.
    Red zuckte blitzschnell herum. Diese Bewegung hätte man seiner Körperfülle gar nicht zugetraut.
    Der Dieb wollte verschwinden, da hatte ihn Red schon am Wickel.
    An den Haaren zog er ihn zu sich. Mit der linken Hand riß er ihm die Brieftasche aus den Fingern. Dann kam ein Laut aus Reds Kehle, der an den Brunftschrei eines Hirsches erinnerte.
    Zahlreiche Köpfe wandten sich dem Tisch

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