Arena der Schlangen
Augen, dann versank für den Wegelagerer die Welt um ihn herum.
Crofton Dunbar wirbelte herum. Noch war der Schwede übrig, der mit Vesta kämpfte. Doch die Irin wurde nach vorn gestoßen. Die Messerklinge klirrte gegen den Fels.
Eklund stieß einen Fluch aus.
Vesta war blitzschnell hinter ihm, hob beide Fäuste und schlug sie dem Messerhelden in den Nacken. Es war ein Glückstreffer.
Der heimtückische Kerl rutschte an der rauhen Felswand entlang und sank bewußtlos zu Boden.
Crofton Dunbar kam händeklatschend näher.
»Bravo, Mädchen!«, rief er. »Bravo! Ich sehe, du hast bei mir doch schon einiges gelernt. In ein paar Wochen können wir dich in eine Damenringer-Truppe stecken.«
»Danke, ich kann verzichten.«
Crofton Dunbar bückte sich, sammelte die Waffen ein und machte die Gewehre unbrauchbar. Dann warf er sie weit weg zwischen die Felsen.
Blieb noch Hahmed El Bacha. Er hockte auf dem Boden und hatte seine rechte Hand auf die Hüfte gepreßt. Sein Gesicht war verzerrt. In seinem Blick flackerte die Angst, als Red sich zu ihm hinunterbeugte.
»Keine Angst!«, knurrte der Hüne. »Ich will dich nicht umlegen. Wir sind nicht wie du. Nimm mal die Hand von der Wunde!«
Der Araber gehorchte.
Red winkte ab. »Nur eine Fleischwunde. Die ist bald verheilt. Habt ihr im Wagen einen Verbandskasten?«
Hahmed El Bacha nickte.
Red ging zum Landrover und fand das Gesuchte. Dann verpflasterte er die Wunde so gut es ging.
Vesta stand neben ihm.
»Warum habt ihr uns überfallen? fragte sie den Araber.
Der verzog das Gesicht. »Geld.«
»Und ihr Schweinehunde hättet uns auch umgebracht, wie?«, fauchte Crofton Dunbar.
Hahmed El Bacha schwieg.
Er dachte praktisch. Er holte sich das Geld zurück, das er dem Araber als Vorschuß gegeben hatte. Die anderen Kerle waren noch immer bewußtlos; sie würden es auch noch eine Weile bleiben.
»Was haben Sie mit mir vor?«, erkundigte sich der Araber mit zitternder Stimme.
»Wir lassen euch hier«, erwiderte Red. »Dafür leihen wir uns den Wagen aus. Als kleine Gegenleistung für den überstandenen Schrecken gewissermaßen. Sei froh, daß du so billig davonkommst, du Hundesohn.«
Vesta faßte den Hünen am Arm. »Komm, Red! Wir wollen uns nicht unnötig aufhalten.«
»Gut.«
Crofton Dunbar übernahm das Steuer. Der Motor sprang sofort an. Keine Spur von einem Defekt.
Red wendete den Wagen und fuhr auf die Hauptstraße zurück. Kurz bevor er auf die Straße einbog, stoppte er noch einmal, drehte den Kopf zu Vesta herum und fragte: »Und jetzt?«
Die rothaarige Hexe hob die Schultern.
»Wir haben Zeit verloren, Red«, sagte sie. »Außerdem sind wir in einem fremden Land. Genau weiß ich auch nicht, wo Derek steckt. Ich kann ja nur ungefähr den Signalen nachfahren.«
»Mist, verdammter!«, fluchte der Ire und gab Gas, daß der Landrover einen Bocksprung machte.
Kapitel 12
Ula, der Vampir mit den dritten Zähnen, hatte mal wieder mehr Angst als Vaterlandsliebe. Auf Zehenspitzen huschte er durch den Gang der ersten Etage. Immer wieder schreckte er vor den Schlangen zurück. Er konnte sich einfach nicht daran gewöhnen, daß ihm die Tiere nichts taten.
»Immer ich«, murmelte er. »Immer muß ich die schwierigsten Aufgaben übernehmen. Und das in meinem Alter.«
Er bedauerte sich selbst; aber das nützte ihm auch nichts.
Ula schlich vor bis zur Treppe, guckte über das Geländer, sah aber niemanden. Auch war es im Haus ziemlich ruhig. Ula nahm an, daß sich Mascara Snakes Leute in den weitverzweigten Gärten der Oase aufhielten.
Er stieg die Treppe hinunter. Einmal zuckte er zurück, als er auf dem gedrechselten Geländer eine Schlange liegen sah. Das Tier tat ihm jedoch nichts, ja, es schien Ula nicht einmal zu registrieren.
»So was«, murmelte der alte Vampir.
Das ganze Haus wurde ihm immer rätselhafter.
Er überlegte sich eine Ausrede, für den Fall, daß ihm Mascara Snake plötzlich begegnete; und er nahm sich vor, selbstsicher aufzutreten. Schließlich hatte er ja dafür gesorgt, daß Derek Hammer nach Marokko geschafft wurde. Da konnte man ruhig etwas Entgegenkommen erwarten.
Seelisch gestärkt, ging Ula weiter. Er gelangte in die unteren Räume, die alle miteinander in Verbindung standen; keine Tür trennte sie.
Vom Garten her hörte Ula Stimmen. Er duckte sich hinter eine Kommode und sah zwei Männer den Raum betreten. Deutlich waren die Schlangenbisse auf der Stirn zu erkennen. Die Männer verschwanden aus Ulas Blickfeld, ohne den Vampir
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