Aretha Franklin - Queen of Soul
Four Tops. Der Song »If Ever a Love There Was« erschien auf Indestructible, dem Debütalbum der Four Tops bei Arista. »Ich liebe die Four Tops«, sagt Aretha. »Wir sind gute Freunde und sie gehören zu meinen Lieblingskünstlern. Mein Bruder und Levi stehen sich sehr nahe.«
»›Make It Up to You‹ nahmen wir hier vor zwei Sommern auf«, erinnert sie sich an anderer Stelle. »Mit den Four Tops im Studio – das war einer der besten Sommer meines Lebens. Wir hatten unheimlich viel Spaß. Sobald Levi anfing zu singen, schmolzen die Ladys dahin und wir kriegten nichts mehr auf die Reihe«, erzählt Aretha lachend. »Aber wir hatten wirklich sehr viel Spaß.« Als Single schaffte es »If Ever a Love There Was« auf Platz 31 der R & B-Charts.
Am 10. März 1988 stellte sich Aretha für einen von der Regierung in Auftrag gegebenen (und von der Chrysler Corporation gesponsorten) TV-Spot gegen Alkohol und Drogen am Steuer vor die Kamera. Der Spot wurde vor einem Livepublikum in Detroits Music Hall gefilmt. Aretha adaptierte ihren Hit »Think« für die Kampagne, der Song bekam einen neuen Text. Es gab eine Radioversion und ein Video. Das Video lief unter dem Titel »Think … Don’t Drive with Drugs or Drink!« und wurde zu 30- und 60-sekündigen TV-Spots zusammengeschnitten. Der Clip wurde am 18. März zum ersten Mal auf MTV ausgestrahlt. Am Tag der Videoaufnahme fand in Washington D. C. ein Lunch statt, um die Kampagne zu starten. Anwesend waren unter anderem Carly Simon, Eddie Rabbit, Jermaine Jackson und Juice Newton. Da Aretha Detroit nicht verlassen wollte, wurde sie via Satellit zugeschaltet. Ihr Bild erschien auf 36 Fernsehmonitoren, die so aufeinandergestapelt waren, dass sie das Wort »Think« bildeten.
Im Juli 1988 äußerte sich Clive Davis zu der Vertragssituation zwischen Aretha und Arista: »Sie hat zugestimmt, eine gewisse Anzahl an zusätzlichen Platten für uns aufzunehmen«, erläuterte er. »Also werden wir in nächster Zeit weiter mit ihr arbeiten. Auf die Frage, wie Davis mit Arethas Flugangst und der daraus resultierenden Weigerung, Detroit zu verlassen, umging, antwortete er: »Damit hatte ich bisher keine Probleme. Es hat die Studioarbeit nicht eingeschränkt. Ihre Liveauftritte hat es natürlich beeinflusst, aber nicht die Aufnahmen.« Davis meinte, dass Arethas Mitarbeiter alle sehr verständnisvoll seien und bereit, sich Arethas geografischen Forderungen anzupassen. »Es geht hier nicht um unverschämte Ansprüche, sondern es ist ein echtes Problem. Sie fliegt nicht und fährt auch nicht gern mit dem Zug.«
Und nicht nur ihre Mitarbeiter sind bereit, sich auf Arethas Flugangst und Abneigung gegen Ortswechsel einzustellen: Vogue schickte Modefotografen nach Detroit, um Aretha 1988 für die Märzausgabe abzulichten, und auch Madame Tussaud’s fand den Weg zur Queen of Soul.
Im August 1988 strahlte der öffentlich-rechtliche Fernsehsender PBS im Rahmen der Serie American Masters eine einstündige Biografie über Aretha aus, die von der britischen BBC produziert worden war. Details aus Arethas Privatleben wurden ausgespart, der Fokus lag auf den wesentlichen Stationen ihrer Karriere. Die Stärke der Sendung lag in den verwendeten Filmausschnitten und Videoclips, die Arethas Entwicklung als Bühnenkünstlerin brillant illustrierten. Neben ihrer Performance von »Chain of Fools« 1968 in der Jonathan Winters Show , ihrem Auftritt bei Saturday Night Live von 1981 und dem aufregenden Video für »Sisters Are Doin’ It for Themselves« von 1985 enthielt die Dokumentation auch einige seltene Filmausschnitte, darunter ein TV-Auftritt mit dem Song »Won’t Be Long« aus den frühen 60ern, ein Film, der Martin Luther King Jr. 1968 in Cobo Hall zusammen mit Aretha auf der Bühne zeigt, ein Schwarz-weiß-Film von den Konzerten im Fillmore West 1971 und Szenen von den Aufnahmen zum Album Amazing Grace . Zudem wurden auf Video aufgenommene Kommentare von Aretha und einigen ihrer Geschäftspartner gezeigt. In einem sieht man Aretha in einem hautengem Outfit, wie sie über die Männer in ihrem Leben räsoniert. Zur Kamera gewandt, sagt sie in Mae-West-Manier: »Ich habe immer behauptet, dass ein echter Mann sich von mir nicht einschüchtern lässt. Manche Männer wachsen durch die Herausforderung, und andere nicht«.
Im September 1988 trat George Michael im Zuge seiner äußerst erfolgreichen US-Tournee auch in Detroit auf. Als Überraschungsgast tauchte Aretha im Palace auf und sang mit ihm ein
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