Aretha Franklin - Queen of Soul
All-Star-Limousine mit zwei Schecks von Aretha bezahlt worden war. »Ich finde, es ist eine Schande, dass wir solche Maßnahmen ergreifen mussten, um an unser Geld zu kommen«, empörte sich der Firmenchef. Am selben Tag zeigte sich Aretha von ihrer großzügigen Seite und betätigte sich karitativ: Sie sang vor Hunderten von Patienten des Detroiter Ford-Krankenhauses und sagte ihrem Publikum: »Weil einige von euch zu Weihnachten nicht rauskonnten, möchten wir euch jetzt etwas Weihnachten hierher bringen.«
Zum Jahresende fand sich Arethas Album A Rose Is Still a Rose auf vielen Listen der besten Alben des Jahres 1998 wieder. Bei USA Today stand es auf Platz 10 der Kategorie Pop / Country / R & B, bei Time sogar auf Platz 4 sämtlicher Alben des Jahres, unabhängig vom Genre. In der Begründung hieß es: »Auf ihrem jüngsten Album hat sich Franklin mit einigen der derzeit heißesten Pop-Produzenten zusammengetan … Diese Generationen übergreifenden Kooperationen sind mehr als nur ein PR-Schachzug: Entstanden ist Franklins bestes Album seit mehr als zwei Jahrzehnten. Die lange Regentschaft der Königin geht weiter.«
Am 5. Januar 1999 wurden die Grammy-Nominierungen verkündet und Aretha war in zwei Kategorien dabei: »beste R & B-Sängerin« für »A Rose Is Still a Rose« und »bestes R & B-Album« für das gleichnamige Album. Unter den anderen Nominierten war interessanterweise Janet Jackson die Einzige, die schon vor 1990 ein Star gewesen war. Die anderen (wie z. B. Aaliyah, Erykah Badu und Lauryn Hill) waren alle relativ neu im Geschäft. Während andere Diven aus vergangenen Tagen sich schwer damit taten, am Ball zu bleiben, schien dies Aretha mühelos zu gelingen. Zusätzlich gab es noch zwei weitere Nominierungen mit von Aretha gesungenen Aufnahmen: Lauryn Hill wurde als Komponistin von »A Rose Is Still a Rose« in der Kategorie »bester R & B-Song« nominiert und Rob Mounsey als Arrangeur von »Nessun Dorma« in der Kategorie »bestes Instrumentalarrangement mit Vokalbegleitung«.
Über ihren Prominentenstatus in den 1990ern sagte Aretha selbst: »Ich mag es, so wie es ist, weil ich die meisten Dinge tun kann, die jeder normale Mensch tut. Ich kann meine Einkäufe selbst erledigen. … Bei Farmer Jack auf der 12th Street kaufe ich mein Fleisch … Die haben das beste und frischeste Fleisch der Stadt.«
1999 stellte Aretha ihre Stimme – und ihre Erscheinung – erneut in den Dienst eines TV-Werbespots, diesmal für Pepsi Cola. Darin ertönt Arethas unverkennbar kräftige Stimme in einem Schnellrestaurant aus dem Mund der kleinen, puppenhaften Schauspielerin Hallie Kate Eisenberg. Am Ende des Spots sieht man die echte Aretha, die an einem der Tische sitzt und einen bissigen Kommentar von sich gibt.
Obwohl Aretha ein sehr großzügiger und karitativ engagierter Superstar ist, verhält sie sich ihren Kolleginnen im Showbusiness gegenüber nicht immer gnädig. Manchmal wirkt sie unsicher und legt ein starkes Konkurrenzdenken an den Tag. So verriet ihre alte Freundin Mavis Staples 1994 in Vanity Fair , dass es zwischen ihr und Aretha wegen der Aufnahme »Oh Happy Day« aus Arethas 1980er-Gospelalbum fast zu einer Schlägerei gekommen wäre. Staples erzählt, dass sie und Aretha den Song in einem phänomenalem Live-Duett gesungen hätten, Aretha aber darauf bestanden habe, die Vocals im Studio neu aufzunehmen. »Ich sang also einen Durchlauf im Studio und Aretha sagte zum Tonmeister: ›Nimm den raus, wir machen noch einen.‹ Er fragte: ›Den willst du rauswerfen?‹ Und sie: ›Was habe ich gesagt?‹ Er zu mir: ›Mavis, du sagst besser nichts.‹ … An diesem Punkt gab ich auf. Ich dachte mir; › Sie verhält sich einfach nicht korrekt, weil sie denkt, dass ich ihr die Schau stehle. Was hat sie bloß aus dieser Aufnahme gemacht!«
Diana Ross, die dafür berüchtigt ist, mit niemandem auszukommen, unternahm einen halbherzigen Versuch, sich mit Aretha anzufreunden. Ross erzählt: »Ich traf sie bei der Amtseinführung [von Präsident Clinton im Januar 1993]. Ich sagte: ›Weißt du was? Wir sollten einander besser kennenlernen. Ich finde es lächerlich, dass wir uns nie die Zeit genommen haben, einander kennenzulernen. Sie sagte: ›Tja, das sagst du, aber was willst du machen?‹« Das war dann das abrupte Ende einer potenziell wunderbaren Freundschaft.
Und dann ist da noch Arethas weit zurückreichende Fehde mit Patti LaBelle. Insidern zufolge weigern sich Patti und Aretha, gemeinsam
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