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Aretha Franklin - Queen of Soul

Aretha Franklin - Queen of Soul

Titel: Aretha Franklin - Queen of Soul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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Interpretation von »I Dreamed a Dream« aus Les Miserables der Vorzug vor der Aufnahme des Originalensembles gegeben.
    Kurz vor Ende des Jahrhunderts veröffentlichte Time eine Liste der »100 wichtigsten Menschen des 20. Jahrhunderts«. Neben Erfindern und Politikern enthielt sie auch die Namen von 20 Künstlern, die nach Meinung der Verfasser das Gesicht des Jahrhunderts geprägt haben – und einer davon war Aretha Franklin. Ebenfalls auf der Liste waren so berühmte Namen wie The Beatles, Bob Dylan, Lucilel Ball, Frank Sinatra, James Joyce, Coco Chanel, Igor Stravinsky, Martha Graham, Pablo Picasso, Marlon Brando, Oprah Winfrey, Jim Henson, Louis Armstrong und Charlie Chaplin.
    Das Jahr 1998 war für Aretha also durchaus triumphal, hielt aber auch einige Rückschläge bereit. So wurde am 11. Juni ihr jüngster Sohne Kecalf wegen Kokainbesitzes zu 18 Monaten auf Bewährung verurteilt. Aretha nahm an der Gerichtsverhandlung im Oakland County Circuit Court teil und war Zeuge, wie ihr Sohn nur knapp einer Gefängnisstrafe entging. Kecalf war am 4. März, an seinem 28. Geburtstag, in Bloomfield Hills wegen eines defekten Bremslichts von der Polizei angehalten worden. Dabei stellte sich heraus, dass ihm schon 1996 wegen eines Verkehrsvergehens der Führerschein entzogen worden war. Daraufhin wurde der Wagen durchsucht und man fand in einer seiner Socken Kokain. Richter Rudy Nichols erklärte der Presse damals: »Ich sagte ihm, dass er Verwandte hat, die sich um ihn sorgen, und dass dies seine Chance ist, wieder auf die richtige Bahn zu geraten.« Aretha verließ das Gerichtsgebäude durch einen Hintereingang, um den Paparazzi aus dem Weg zu gehen, denen sie nichts zu sagen hatte.
    Die lustigste Pressemeldung, die sich 1998 mit Aretha befasste, erschien im Dezember, als The Detroit Free Press berichtete, dass der All-Star-Limousinenverleih von Royal Oak, Michigan, Aretha wegen einer offenen Forderung von 3651 US-$ verklage. Die Klage an sich war zwar durchaus ernst zu nehmen, doch die auf der Rechnung aufgelisteten Fahrten, die Aretha per Limousine gemacht hatte, sorgten für Erheiterung. Hier ein Auszug:
     
    —  15. Juni 1998: Aretha zum Jenny Craig Weight Loss Center gefahren ($ 69,00)
    —  11. Juli 1998: Aretha abgeholt und zum Dinner und einem Janet-Jackson-Konzert gefahren ($ 569,25)
    —  20. Juli 1998: Fahrer zu Kentucky Fried Chicken geschickt ($ 126,50)
    —  20. Juli 1998: Aretha abgeholt und zum Lunch, zur Reinigung und zum Lebensmittelladen gefahren ($ 126,50)
    —  23. Juli 1998: Einen von Arethas Freunden abgeholt und zu Burger King gefahren ($ 126,50)
    —  30. Juli 1998: Aretha von zu Hause abgeholt und nach Columbus, Ohio gefahren ($ 475,00)
     
    Insgesamt waren in den beiden Monaten Juni und Juli 18 Fahrten aufgelaufen. Einige von Arethas bevorzugten Zielen waren dabei die Reinigung Cobo Cleaners, ein Hotdog-Restaurant in Coney Island und Kroger’s Supermarkt. Laut All-Star-Anwalt Scott Yaldo waren alle Rechnungen respektvoll mit »Dear Aretha« überschrieben. Über seine Mandanten sagte Yaldo: »Sie wollen nicht die Bösen sein, aber es handelt sich um eine kleine Firma, die darauf angewiesen ist, dass die Kunden ihre Rechnungen bezahlen.« Als das Boulevardblatt The Star Wind von der Sache bekam, traten sie sie genüsslich breit und kamen mit der Headline raus: »Wenn die Queen of Soul Take-Out will, zahlt sie dafür Big Time.« Im Grunde handelt es sich um dasselbe Problem, das schon Sak’s auf der Fifth Avenue mit Aretha hatte und das 1995 zu einer Klage über ausstehende 262 851 US-$ führte. Das Kaufhaus ließ die Klage später fallen und schrieb den Verlust ab. Das Finanzamt war allerdings weniger großzügig gestimmt, als es Pfandrechte für ausstehende Steuerschulden in Höhe von 500 000 US-$ ausstellte. Laut der TV-Nachrichtensendung ABC News lag Arethas Vermögen im Jahr 1998 bei geschätzten 20 Millionen US-$. Scheinbar sind ihr Geschäftssinn und ihre mathematischen Fähigkeiten weniger ausgeprägt als ihr Gesangstalent – zumindest, wenn es darum geht, Rechnungen zu bezahlen.
    Während sie für ihre schlampige Buchhaltung öffentlich an den Pranger gestellt wurde, hatte Aretha musikalisch noch ein Ass im Ärmel, um das Jahr positiv abzuschließen: Am 28. November sollte sie mit dem hoch angesehenen Detroit Symphony Orchestra in der Detroit Orchestra Hall singen. Sie war zwar zuvor bereits mit den Bostoner Symphonikern und dem Philadelphia Orchestra aufgetreten,

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