Aretha Franklin - Queen of Soul
Vertrag die Summe zu zahlen, die sie forderte. So fand sie sich plötzlich ohne Plattenfirma wieder. Obwohl gemeinhin ihre 14 Jahre bei Atlantic als der Höhepunkt ihrer Karriere gelten, gewann sie während ihrer Zeit bei Arista genauso viele Grammys und hatte dort einige ihrer erfolgreichsten Hits.
2005 verkündete Aretha, dass sie ihr eigenes Label, Aretha’s Records, gründen würde. Doch es sollte noch sechs Jahre dauern, bis dort ihr erstes und einziges Album erschien.
Die Musikwelt war überrascht und erschüttert, als am 1. Juli 2005 einer von Arethas wichtigsten musikalischen Partnern, Luther Vandross, an Herzversagen starb. Er hatte 2003 einen Schlaganfall erlitten, von dem er sich nie richtig erholte. Bei seiner Beerdigung am 8. Juli 2005 in New York gaben viele Stars und alte Weggefährten ihm das letzte Geleit, darunter Cissy Houston, Dionne Warwick, Patti LaBelle, Alicia Keys, Valerie Simpson, Usher, Stevie Wonder und auch Aretha Franklin. In einem geschmackvollen beigen Mantel und dazu passendem Hut verabschiedete Aretha sich von Luther mit dem Lied »Amazing Grace«. Im September des Jahres brachte Clive Davis’ neues Label J Records im Andenken an Vandross das Album Luther Vandross: An All-Star Tribute heraus. Neben Stars wie Beyoncé, Steve Wonder, Donna Summer und Elton John ist Aretha darauf mit ihrer Version von »A House Is Not a Home« zu hören. Aretha hatte ihren alten Freund Arif Mardin gebeten, den Song zu produzieren und – wie üblich – ihren Vokalpart in Detroit aufgenommen.
2005 war für Aretha aus beruflicher Sicht ein gutes Jahr. Sie wurde als zweite Frau überhaupt in die britische Music Hall of Fame aufgenommen (die erste war Madonna, die auch Gründungsmitglied der Organisation war) und zudem noch in die Rock’n’Roll Legends Hall of Fame des US-Bundesstaates Michigan. Der krönende Höhepunkt des Jahres fand aber am 9. November statt, als Aretha im Weißen Haus von Präsident George W. Bush die Freiheitsmedaille für ihr Lebenswerk verliehen wurde. Neben Aretha wurden noch 13 weitere Personen ausgezeichnet, u. a. die Schauspielerin Carol Burnett, der Golfprofi Arnold Palmer, der Boxer Muhammad Ali und die Radiolegende Paul Harvey.
Einen sehr öffentlichkeitswirksamen Auftritt hatte Aretha am 5. Februar 2006, als sie beim Super Bowl, dem größten Sportereignis des Jahres in den USA, zusammen mit Soulsänger Aaron Neville die amerikanische Nationalhymne sang. Das Spiel wurde in diesem Jahr von 90,7 Millionen Zuschauern am Bildschirm verfolgt.
Ihren 19. Grammy gewann Aretha am 8. Februar in der Kategorie »beste traditionelle R & B-Performance« für ihre Hommage an Luther Vandross mit dem Song »A House Is Not a Home«. Sie stach damit Mariah Carey, Alicia Keys und John Legend aus.
Obwohl sie nie an einem College studiert hatte, wurde Aretha weiterhin mit akademischen Ehrenwürden überhäuft. So verlieh ihr am 13. Mai 2006 das Berklee College of Music in Boston einen Ehrendoktortitel der Musikwissenschaften.
Im selben Jahr verkündete Aretha, dass sie in Kürze auf ihrem eigenen Label ihr nächstes Album, A Woman Falling Out of Love , herausbringen würde. Doch obwohl sie angeblich bereits Duette mit der Gospelsängerin Karen Clark-Sheard, dem Poprock-Star Richard Marx und dem Countrystar Faith Hill aufgenommen hatte, erblickte das Album tatsächlich erst fünf Jahre später, 2011, das Licht der Welt.
Das einzige Aretha-Album, das 2006 erschien, war das von Sony BMG Music veröffentlichte Weihnachtsalbum Joy to the World . Sony Music besaß inzwischen die Rechte an sämtlichen von Arethas Columbia-Aufnahmen aus den 1960er-Jahren sowie auch an allen Arista-Aufnahmen von den 1980er-Jahren bis zum Jahr 2003. So konnte das Label Kompilationen zusammenstellen, die diese beiden Ären ihrer Karriere miteinander verbanden. Joy to the World enthält Arethas drei Columbia-Weihnachtssingles »Kissin’ by the Mistletoe«, »Winter Wonderland« und »The Christmas Song (Chestnuts Roasting on an Open Fire)« sowie die Arista-Version von »Joy to the World« von 1994 und kombiniert diese vier waschechten Weihnachtslieder mit Gospelsongs aus dem Album One Faith, One Lord, One Baptism sowie zwei Klassikern aus der Columbia-Zeit (»Over the Rainbow« und »Ac-cent-tu-ate the Positive«). Doch dieses Flickwerk bewirkte, dass Arethas Fans sich umso mehr nach einem wirklich durchdachten, einheitlichen Weihnachtsalbum sehnten.
Das Jahr 2007 verbrachte Aretha mit zahlreichen
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