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Aretha Franklin - Queen of Soul

Aretha Franklin - Queen of Soul

Titel: Aretha Franklin - Queen of Soul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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Columbia wählte, Erfolg? Berücksichtigt man, wie begeistert Aretha vom Jazzpublikum aufgenommen wurde, so kann die Frage nur mit einem uneingeschränkten »Ja« beantwortet werden. Die Resonanz war so positiv, dass die renommierte Jazzzeitschrift Down Beat Aretha 1961 nach einer Umfrage unter internationalen Jazzkritikern zur besten neuen Sängerin des Jahres kürte. Hammond machte Aretha nicht zu einem Popstar, weil das nie seine Absicht war. Aber mit seiner Hilfe wurde sie über Nacht zu einem Jazzstar mit zwei Top-Ten-Hits in den R & B-Charts.
    Hammond glaubte, dass er eine neue Billie Holiday entdeckt hatte. Als Billie 1959 starb, war sie ein körperliches Wrack, ihre Stimme von Jahren des Drogenmissbrauchs zerstört. Hammond wusste, dass er in Aretha eine junge Sängerin gefunden hatte, die mehr Ausdruckskraft in der Stimme hatte als irgendjemand anderes seit Holiday in den 1930ern. Und Arethas Stimme war noch frisch, rein und unverbraucht.
    Auf ihrer ersten Jazztour 1961 wurde Aretha in den Clubs als die » neue Queen des Blues« angekündigt. Im Aufnahmestudio wählte Hammond folgerichtig Songs aus, die zu einer Anwärterin auf Billie Holidays Thron passten. Zielgruppe des Albums waren nicht Jugendliche sondern Hardcore-Jazzfans. Bei Arethas zweitem Album bei Columbia, The Electrifying Aretha Franklin , beließ Hammond es nicht beim schlichten Jazzarrangement, sondern fuhr größere Geschütze auf. In vielen Songs setzte er eine Big Band im Stil der 1940er-Jahre ein, mit Blechbläsern und Streichern. Interessanterweise bescherte eine Single aus diesem Album (»Rock-A-Bye Your Baby with a Dixie Melody«) Aretha ihren einzigen Top-40-Pophit bei Columbia.
    The Electrifying Aretha Franklin entwickelt den Jazzstil des Vorgängeralbums weiter. Nicht nur die Instrumentalbegleitung ist etwas anders, sondern auch Arethas Gesang strahlt mehr Selbstbewusstsein aus. »You Made Me Love You« zeigt besonders eindrucksvoll, wie viel emotionale Kontrolle sie damals schon mit ihrer Stimme ausüben konnte. Hört man sie in »I Told You So« vor dem Hintergrund einer Bläsergruppe, die an Glenn Millers Orchester erinnert, so kann man sich Aretha leicht als Bigband-Sängerin einer vergangenen Ära vorstellen. Dies entsprach offensichtlich John Hammonds Vision.
    Andere Songklassiker auf dem Album sind »Exactly Like You«, »Ac-cent-tchu-ate the Positive« und »That Lucky Old Sun«. Doch wie auf dem Debütalbum gab es auch hier einige jazzige Bluesnummern: »Blue Holiday«, »Nobody Like You« und »Just For You«.
    An The Electrifying Aretha Franklin arbeiteten zwei Arrangeure.Die meisten Songs wurden von Richard Wess arrangiert. Aber zwei Songs (»Rock-A-Bye Your Baby with a Dixie Melody« und »I Surrender, Dear«) arrangierte Robert Mersey, der von Arethas Stimme fasziniert war. Er sollte bei ihren späteren Aufnahmen noch eine wichtige Rolle spielen. Auch dieses Album weist subtile Anspielungen auf biblische Figuren auf – gerade so viel, dass Hörer an Arethas religiösen Gospelhintergrund erinnert wurden. Im von Johnny Mercer und Harold Arlen verfassten Text des Songs »Ac-cent-tchu-ate the Positive« kommen Noahs Arche und Jonas im Walfisch vor.
    Das 1962 erschienene Album brachte neben dem Top-40-Pophit »Rock-A-Bye Your Baby« noch zwei weitere Hits: Die zwei Songs auf der nächsten Single (»I Surrender, Dear« und »Rough Lover«) erreichten die Plätze 87 bzw. 94.
    Nach Abschluss der Aufnahmen für The Electrifying Aretha Franklin war die berufliche Zusammenarbeit zwischen Aretha und John Hammond beendet. Hammond erklärte später, dass er und seine Frau Esmé nach Ende der Produktionsarbeiten in Europa Urlaub machten. Als er wiederkam, wurde ihm mitgeteilt, dass die Plattenfirma beschlossen hatte, Aretha mit anderen Produzenten des Hauses zusammenzubringen. Man sagte ihm, dass er zwar ein qualifizierter Produzent von Jazzalben sei, aber eben keine Hits machen könne.
    Während seiner Abwesenheit war Aretha mit dem Hausproduzenten Al Kasha ins Studio gegangen und hatte die Single »Operation Heartbreak« aufgenommen. Sie erschien im September 1961 und wurde Arethas dritte Top-Ten-Single in den R & B-Charts, erreichte aber nicht die Pop-Charts.
    John Hammond hatte sich während der Zusammenarbeit an ihren zwei gemeinsamen Alben gut mit Aretha verstanden und war überrascht, dass er in Zukunft nicht mehr mit ihr arbeiten sollte. In seiner Autobiografie mutmaßt er, dass die Gründe nicht nur mit seinen Qualitäten

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